Palio schrieb:Den Übergriff sehe ich wegen der ausgezogenen Jacke nah beim Auto. Autoschwamm und Klappkiste sind mMn. mit Frau Ameis ins Täterauto verfrachtet worden, mit diesen Dingen hat sie gerade hantiert (z. B. Scheiben saubergemacht, Kiste stand draußen, weil sie diese woanders einräumen wollte).
Ort des Übergriffs ist für mich der Mühlenweg (wahlweise noch der Glascontainerbereich). Der Täter hatte mMn. keine Beziehung zu Frau Ameis und daher keinen Grund, ihr Auto woanders hinzufahren und der Brötchenzeuge sah das Auto bekanntlich schon früh dort stehen, nämlich als er Brötchen holte. In der kurzen Zeit hätte der Täter nur schwer die Tat, die Leichenablage und das Umparken vollbracht.
Sorry, aber das alles, das hantieren der bekannten Sachen, hätte sie doch leichter auf dem Parkplatz vor dem App.Haus 669 tun können. Es ist der kurze Weg, dieser knappe Kilometer Wegstrecke und die kurze Zeit, die man mit dem Auto benötigt, dass man dann den Mühlenweg ansteuert, um irgendwelche Sachen zu tun. Einzig Flaschen dem Glascontainer zuzuführen, aber das hat man in wenigen Augenblicken durchgeführt. Ich denke nicht, dass in Lautzenhausen am Karsamstag kein Krimineller auf Damen mittleren Alters im Gebüsch lauert und sich dabei den Allerwertesten abfriert. Möglich ist alles, aber diese These scheint mir zu 99,99 % nicht schlüssig zu sein.
Überdenken wir doch ihr Tun am fühen Samstagmorgen.
Sie schreibt kurz vor sechs Uhr eine Mail mit Ostergrüßen an eine Wanderfreundin.
Gegen 7.00 Uhr kommt ihr Kollege und Bruder vorbei und löst sie ab.
Sie quatschen ungefähr eine Dreiviertelstunde, danach verlässt sie den Tower.
Gegen acht Uhr wird sie im Terminal gesehen auf Höhe eines Backshops.
Das ist die letzte Sichtung von Birgit Ameis.
Ihr Auto wird vom so genannten Brötchen-Zeuge am Samstag um 9.30/10.00 Uhr bemerkt.
Es steht auf dem letzten Parkplatz im Mühlenweg.
Dort bemerkt es später ein Briefträger/Postbote.
Das ist alles.
Ich möchte das "Verquatschen" am Dienstende durchleuchten.
Eigentlich ist man in der Situation von Birgit Ameis froh, Schichtende, Feierabend, Wochenende, Urlaub etc.
Da kann man schon mal die Zeit darüber verlieren und verquatscht sich. Kommt vom Hundertstel zum Tausendstel.
Aber es könnte auch eine andere Bedeutung geben:
a. Sie hat sich verquatscht, weil sie bspw. um 8.00 Uhr mit einer Person X im Terminal verabredet ist? Wenn sie schnurstraks nach Hause gegangen wäre, hätte sie evlt. zu viel Zeit gehabt und wäre u.U. im App. eingeschlafen und das wollte sie nicht.
b. Sie hat sich verquatscht, weil sie mit einer Person X so etwas wie eine Aussprache gehabt hätte? Diese möglichwerweise unangenehme Unterredung wollte sie eventuell mit Zeitverlust so reduzieren, dass dem Gegenüber kaum Zeit geblieben wäre oder dass sie sich evtl. verpasst hätten. Vlt. hat sie tags zuvor diese Unterredung halbherzig akzeptiert? Wir befinden uns immer noch auf dem Flughafen Hahn und je nach dem, hatte diese Person X zeitlich/berufliche Verpflichtungen wahrzunehmen und wäre dann bspw. nach acht Uhr wieder weg gewesen?
So ist für mich eigentlich nur obige These a. realistisch. Sie hatte um 7.00 Uhr Feierabend und hätte die Person X erst nach 8.00 Uhr angetroffen. Also überbrückt sie die Zeit mit geschwisterlichem Smalltalk. Was ja der Bruder/Kollege mehr oder weniger so schilderte.
Mit wem aber wollte sich das "unbeschriebene Blatt" treffen, wie sie offiziell beschrieben wird?
Ja, da gibt es leider viele Möglichkeiten. Da wäre der Mensch A, der einen Aushang am Schwarzen Brett im Tower oder im App.Haus. aufgehängt hat, weil er bspw. etwas zu verkaufen hätte. War dies lukrativ? Glaubt sie diesem Mensch A, den vielleicht ein Kollege als integer einschätzte? Die Produktpalette reicht von Kinderwagen über tausend andere Dinge bis hin zu einem Wohnmobil bzw. -wagen? Kam man ins Gespräch, weil mind. einer der beiden etwas mit den NL am Hut hatte? Schwer zu sagen, ob es da nicht jemanden aufgefallen wäre, wenn plötzlich der Aushang (zu) schnell wieder verschwunden ist? Vlt. noch an Samstagnachmittag oder erst am Sonntag?
Oder nennen wir es eine Liebelei, die aus einer anfänglichen Sympathie heraus entstand? Mit diesem Mensch B brauchte sie weder telefonieren, noch SMS oder WA schreiben. Man trifft sich hier und da zufällig. Bei einer Tasse Kaffee im Terminal oder anderswo. Man muss sich auch keine Briefe schreiben, weil man sich u.U. am Hahn vlt. ständig über den Weg läuft oder sie es vom letzten Mal weiß, wann Mensch B flugplanmäßig ankommt und weg muss. Hat er sich am Karsamstag verspätet oder wusste sie, dass er erst gegen acht Uhr im Terminal anzutreffen sei? Daher überbrückt sie die Zeit mit Smalltalk, läuft durch das Terminal, sie hätte ja auch den anderen Weg einschlagen können, der nicht durchs Terminal führt und trifft sich mit ihm. Sie erklärt ihm, dass sie aufbruchbereit sei und noch schnell ihr Auto packen müsse. Dann vereinbart man ein gemeisames Treffen auf dem Parkplatz am Mühlenweg. Im Geheimen und außerhalb der Sichtbarkeit des Flughafentrubels.
Sie ist zu erst da und parkt ganz hinten. Kurz später kommt er, eventuell hat er ein Womo und parkt genau neben ihrem Renault. Sie steigt aus, nimmt ihre Klappbox mit, die gefüllt mit Lebensmitteln war, schließt ab und steigt bei ihm zu. Diese Aktion dauert nur ein paar Sekunden und wird von eigentlich keinem Zeugen wahrgenommen. Man fährt gemeinsam weiter. Vlt. doch eine Art Picknick bzw. Frühstück mit frischen Brötchen und Sachen, die sie einkaufte und mitgebracht hatte? Jetzt wird es schwierig. Denn: Wer will was? Wer will mehr vom anderen? Wer will dieses Verstecken-Spielen ändern oder beenden? Gab es eine heftige Diskussion, gab es Meinungsverschiedenheiten, wurde gezankt? Wollte er sie im Womo überrumpeln? Als seine Worte nicht wirkten, setzte er Gewalt ein und am Ende war sie tot? Entweder ist er NLer oder er verbrachte seine (letzten) Urlaube in den NL und hat daher im Womo nützliche Haushaltswaren, die man eben in den NL in einem Supermarkt gedankenlos kauft, weil sie nützlich und notwendig sind und so stellt man den Müllsack an den Straßenrand, der reibungslos abgeholt wird. Da die Müllsäcke stabil und reißfest sein sollen, eignen sie sich für vielerlei Einsatzmöglichkeiten, um Dinge von A nach B zu transportieren. Jetzt realisiert er die Sitaution. Legt den Leichnam ab, nachdem er sie mit der Komo-Mülltüte eingewickelt hat und bemerkt später die Klappbox. Er hält an einer guten Stelle an und entsorgt diese samt Inhalt im Wald. Dann entdeckt er ihr Handy. Nach geraumer Zeit kann er den Flugmodus einstellen und legt es im Auto ab, weil er auch ihren Autoschlüssel findet.
Auch wenn gebetsmühlenartig mitgeteilt wird, dass man bei ihr keine Spuren fand, so muss doch irgendeine Art von Beziehung zum Täter stattgefunden haben, die für sie leider lethal endete. Möglich ist es, dass er sich ebenfalls auf dem Hahn bewegte oder in Lohmar oder auch dort, wo sie aufwuchs, zur Schule ging und ihre Ausbildung absolvierte. Dem Fall kann man im Hintergrund eine gewisse Routine nicht absprechen, jedenfalls, was ihre Bezugspunkte und Beziehungen angehen. Denn vordergründig scheint sie unsichtbar zu sein, denn für eine technikaffine Frau kommt u.a. ihr Handy sehr selten zum Einsatz und Termin notiert sie viel lieber in einer Agenda.