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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

14.966 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, 2020, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Birgit A. aus Lohmar

Der Fall Birgit A. aus Lohmar

26.11.2021 um 23:31
Zitat von CircusMatzimusCircusMatzimus schrieb:Das kann auch ein mehr oder weniger loser Bekannter vom Areal FLughafen sein.
Nein, ein loser Bekannter kommt wohl nicht in Betracht.
Jeder Quadratzentimeter des Autos wurde untersucht, jeder Gegenstand darin auf Fingerabdrücke, jedes Taschentuch auf fremde DNA überprüft.
Die gesicherte DNA stammte sämtlich von Familienmitgliedern oder Freunden.
Quelle: https://www.stern.de/panorama/stern-crime/birgit-ameis--wie-eine-frau-in-deutschland-einfach-spurlos-verschwindet-7092658.html


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

27.11.2021 um 00:04
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Nach dieser Definition kann man mMn das, was geschehen ist, jedenfalls nicht als Beziehungstat werten, weil genau die in diesem Sinne infrage kommenden Personen gründlich überprüft wurden und Hinweise auf weitere entsprechende Kontakte fehlen.
Dazu möchte ich noch mal Benutzer @Dew zitieren:
Zitat von DewDew schrieb am 18.11.2021:Gerade weil B.A. "zwei Leben" ( oder meinetwegen Wohnorte ) hatte, bleibt eine Wahrscheinlichkeit dafür erhalten, dass die Polizei ( und auch die Familie, Freunde ) eben nicht alle Kontakte kannte, die sie hatte.

Es gab da mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Anzahl von Leuten, die im einen, im anderen oder beiden Aufenthalts- und Tätigkeitsbereichen eine Rolle spielten und daher bekannt waren, aber man unterhält sich nun mal nicht zwangsläufig mit der Familie/Freunden über jeden Menschen, der einem an der anderen Örtlichkeit begegnet.

Sowas ist völlig normal und fängt doch schon im Kleinen an. Wer kennt denn schon jeden Kontakt, der seinem Partner täglich auf der Arbeit begegnet?
Und hier kommt wirklich jeder in Frage. Bis runter zum Paketboten oder dem Bäcker oder dem Getränkemann oder dem Tankwart um nur mal ein paar zu nennen.
Alles Leute, mit denen man zu tun haben kann, mit denen man auch schon mal ein paar Worte wechselt, die aber nur höchst unwahrscheinlich am anderen Lebensort Thema werden.

Es ist also m. E. in dieser Lebenssituation fast unmöglich, dass die Polizei alle Kontaktpersonen befragt hat, ja befragen konnte. Das ist hier mal nicht als Kritik an der Polizei zu verstehen, das ist einfach das Leben, die Realität.

Und dann kommt noch dazu, dass die Leute nicht immer die Wahrheit sagen. Das muss nicht mal immer ein Täter oder Beteiligter gewesen sein, aber schon um keinen Ärger zu kriegen oder Zeit damit verbringen zu müssen können einzelne Personen einen Kontakt zu B.A. geleugnet haben.
Der Täter würde natürlich grundsätzlich abstreiten, B.A. jemals gesehen zu haben. Und solange die Polizei nicht das Gegenteil nachweisen kann, ist sie auch hier am Ende der Möglichkeiten und muss sich auf das Gedächtnis der Befragten und ihren guten Willen verlassen.
Ich habe in verschiedenen True Crime-Dokus über Cold Cases von verschiedenen Komissaren die Aussage gehört, dass die in solchen Fällen davon ausgehen, dass der Name des Täters bereits in den Akten steht (ich glaube es ging um Carmen Kampa, Katrin Konert und evtl. auch Johanna Bohnacker). Dass es ich also um jemanden handelt, der von der Polizei bereits vernommen wurde, nicht mal unbedingt als Tatverdächtiger, sondern als einfacher Zeuge. Dem es aber gelungen ist, weder durch Spuren, noch durch seine Aussage oder die Aussage von anderen als Täter identifiziert zu werden.
Nur weil alle möglichen Bekannten befragt und überprüft wurde, heißt das nicht, dass die Polizei dabei die Wahrheit über die Art der Beziehung erfahren hat. Dem Täter kann es gelungen sein, dass er nicht als potentieller Täter, ja nicht einmal als engerer Vertrauter, erkannt wurde, z.B. weil er gelogen hat oder sich ein falsches Alibi besorgt hat.

Insofern bedeutet die Aussage
Die Kripo konnte im Hunsrück weder Freunde von Birgit Ameis noch Bekannte ausmachen, selbst zu den Kollegen aus der Region hatte sie keinen privaten Kontakt. "Sie war keine schillernde Persönlichkeit mit einem riesigen Freundeskreis, es spricht auch nichts für ein Doppelleben, obwohl sie aufgrund ihrer besonderen Lebensform die Möglichkeit dazu gehabt hätte", sagt Bernd Kreuter.
aus dem Stern-Artikel, eben nicht, dass es im Hunsrück keine Freunde oder Bekannte gab, sondern nur, dass die Polizei keine ausmachen konnte. Ich will damit nicht sagen, dass die Polizei schlampig ermittelt hat, wie gesagt, Zeugen können die Unwahrheit sagen. Aber ich bin sehr wohl der Meinung, dass es durchaus eine engere Bezugsperson geben könnte, die bisher nicht als solche erkannt wurde.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

27.11.2021 um 07:50
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Ich habe in verschiedenen True Crime-Dokus über Cold Cases von verschiedenen Komissaren die Aussage gehört, dass die in solchen Fällen davon ausgehen, dass der Name des Täters bereits in den Akten steht [..]
Dem ist prinzipiell zuzustimmen, und an die entsprechende Aussage des Ermittlers Picard in einer TV-Doku zum Fall Carmen Kampa erinnere ich mich auch. Natürlich handelt es sich beim Mordfall BA um keinen Cold Case; sollte es aber dereinst einer werden (ich hoffe es nicht), so kann es bis zum Zeitpunkt der Schließung der Akte durchaus noch dazu kommen, dass die Namen weiterer Personen dort aufgenommen werden. Wie die jüngst aufgestellte Tafel deutlich macht, verfolgt man ja noch neue Ansätze.

In meinem letzten Beitrag ging es mir in erster Linie um eine Schärfung des Begriffes "Beziehungstat". Die Definition schließt den einseitigen Verehrer, die Wanderbekanntschaft, den Verkäufer von [biogemüse|kinderbekleidung|lammfleisch] als "Beziehungstäter" aus, das heißt aber nicht, dass eine der genannten Personen nicht existieren und/oder die Tat sogar begangen haben könnte.

Im genannten Fall Kampa konnte man schließlich einem zwischenzeitlich verstorbenen Wachmann die Tat nachweisen - er stand in keinerlei Beziehung zum Opfer, war aber sehr wohl namentlich in der Akte erwähnt und seinerzeit auch befragt worden.

Im Fall BA steht für mich momentan die Suche nach Personen im Vordergrund, die einen Bezug zum Auffindeort haben. Für mich können das Personen sein, die als Kind/Jugendlicher dort gespielt/sich aufgehalten haben, Menschen, die dort Tieren nachgestellt haben, die in der Forstwirtschaft tätig sind, die ihren Müll im Wald entsorgen. Vielleicht auch Menschen, die im Wald auf Schatzsuche gehen, nach Munitionsresten aus dem Krieg oder nach Militaria suchen, die Flugzeuge beobachten - was davon in Frage kommt, werden nur Ortskundige beurteilen können. Ich persönlich denke, dass der Täter den Auffindeort nicht zufällig ausgewählt hat, sondern ihn bereits vor der Tat aufgesucht hatte. Womöglich sogar öfter.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Aber ich bin sehr wohl der Meinung, dass es durchaus eine engere Bezugsperson geben könnte, die bisher nicht als solche erkannt wurde.
Aber "engere Bezugsperson" heißt doch, dass es sich um eine nicht-inzidentelle, mit einer gewissen Regelmäßigkeit und Verlässlichkeit gepflegte Bekanntschaft gehandelt haben muss. Von dieser dem Umfeld nicht zu berichten, heißt dann aber auch, sie absichtsvoll zu verschweigen, sie gleichsam am Arbeitsort zu belassen und auch nur von dort aus zu pflegen.

So etwas gibt es, geht aber doch mMn immer mit einer Veränderung des Verhaltens, der Gewohnheiten und des Zeitplans gegenüber anderen sozialen Bindungen einher, hinterlässt Spuren irgendwo im sozialen Gefüge eines Menschen.

Nur einmal angenommen, sie hätte jemanden gekannt, der vielleicht in ihr den Wunsch geweckt hätte, endlich einen geheimen beruflichen Wunsch zu erfüllen, ein Hobby wiederzuentdecken, eine Veränderung durchzuführen, wie sie manchmal Menschen in der Phase ihres Lebens erträumen, in der ihre Kinder erwachsen sind, die "gesellschaftliche Pflicht" erfüllt ist.

Menschen mittleren Alters denken auf einmal, das könne doch noch nicht alles gewesen sein. Streben nach Veränderung, Aufbruch, Erfüllung von Träumen. Solche Konstellationen gibt es, aber dass diese Veränderung dem Umfeld gänzlich unerkannt geblieben wäre? Für mich nicht vorstellbar. Und passt mMn nicht zu dem Bild, das wir uns von BA machen können.


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27.11.2021 um 10:12
Hier ist nochmal ein größeres Bild von den aufgefunden Klappboxteilen.

IMG 20211126 132051Original anzeigen (5,5 MB)


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27.11.2021 um 10:25
@PinkLady7
Vielen Dank für das Foto.
Es ist sehr aufschlussreich. Offenbar lag die zerstörte Box in allen Einzelteilen dort am Baumstumpf.
Schwer vorstellbar, dass die Kiste bei normalen Gebrauch so zerstört wird.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

27.11.2021 um 10:29
Es wurde noch diskutiert, worum es sich bei dem Haus in der Nähe des Schildes handelt. Es ist eine Holzhütte. Darauf stand "Louisenhäusschen", soweit ich mich erinnere. Sah ziemlich heruntergekommen aus.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

27.11.2021 um 10:37
@PinkLady7
Hat man von dem Anwesen einen guten Blick auf den Feldweg?
Oder ist es dort von Blicken geschützt?


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27.11.2021 um 10:39
Ist das definitiv die Kiste von BA oder "irgendeine"?


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27.11.2021 um 10:42
@Kreuzbergerin
Das Grundstück ist eingezäunt, aber man hat freien Blick auf den Feldweg.

@CircusMatzimus
Es steht wohl nicht fest, ob es die Klappbox von BA ist.


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27.11.2021 um 11:09
@PinkLady7

vielen Dank für das Bild! Ich vermute mal Du hast vor Ort das Bild vom Schild abfotografiert, und ggf. etwas vergrößert. Cool!


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27.11.2021 um 12:01
Könnte es sich beim Fundort der Kiste um den Tatort handeln? Eventuell ist die Kiste bei einem “Kampf” zerstört worden? Ja, diese Teile sind recht fragil, aber so sehr kaputt gehen sie wohl eher nicht, wenn man sie in den Wald wirft.


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27.11.2021 um 12:06
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Hat man von dem Anwesen einen guten Blick auf den Feldweg? Oder ist es dort von Blicken geschützt?
Man hat sogar einen sehr guten Blick. Ein paar hundert Meter vom Dorfrand Büchenbeuren entfernt, auf einer leichten Anhöhe, der Weg oder vielmehr Straße dahin ist eine offenbar ziemlich frequentierter Wirtschafts-, Rad- und Spazierweg, mit Auto befahrbar, Anlieger frei.
Auf dem Foto sieht man am Waldrand das Schild.

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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

27.11.2021 um 12:13
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Man hat sogar einen sehr guten Blick. Ein paar hundert Meter vom Dorfrand Büchenbeuren entfernt, auf einer leichten Anhöhe, der Weg oder vielmehr Straße dahin ist eine offenbar ziemlich frequentierter Wirtschafts-, Rad- und Spazierweg, mit Auto befahrbar, Anlieger frei.
Danke für das Bild und die Einschätzung.

Das spricht dagegen, dass der Feldweg, bzw, der Fundort der drei Gegenstände der Tatort war.


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27.11.2021 um 12:23
Hinter- und unterhalb der Baumreihe liegt die B50, der Weg überquert diese als Brücke.


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Man kommt also nicht direkt von der B50 zu diesem Platz, auf Googlemaps kann das täuschen. Aber man kommt, wenn man vom Leichenfundort aus gesehen gleich links in den Wald abbiegt, kurz vor Büchenbeuren raus, ohne auf die B50 vorher zu gelangen, sondern überquert diese ebenfalls per Brücke.
Es sieht dann auf den Karten so aus, als könnte man über Feldwege zum Schild fahren, aber das geht eigentlich nicht, 1. gibt es ziemlich zu Beginn eine Schranke :-D (von der ich natürlich nicht weiß, ob die 2015 auch schon da war) und 2. sind das wirklich nur unbefestigte Feld- und Wirtschaftswege, also ziemlich auffällig, wenn man da mit dem PKW lang fährt. Man fährt also nach Büchenbeuren rein und biegt dann in der Dorfmitte scharf links ab in die Bahnhofstraße, und die geht dann am Dorfrand in die erwähnte Straße über, die zu dem Schild führt.
Also ich weiß nicht - wenn diese Kistenteile wirklich von dem Täter sind, dann wohnt er da oder er hat die Gegend wirklich gut gekannt. Und außerdem, er hatte unterwegs viele andere unauffälligere Möglichkeiten, die Teile zu entsorgen. Diese waren auch recht nah an dem Weg abgelegt, der am Schild rechts abzweigt:


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Links des Weges ca 20m hinter dem Schild und nah am Weg lagen die Teile.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

27.11.2021 um 12:44
Als ich vor ein paar Tagen vor Ort war, stellte sich mir die Frage (angenommen die Kistenteile hat der Täter da hingelegt): wenn der Täter durch den Waldweg in Büchenbeuren landet, warum fährt er dann in der Dorfmitte links hoch? Normal wäre, er würde durch Büchenbeuren einfach durchfahren und am Kreisverkehr links hoch direkt nach Lautzenhausen/Flughafen. Geht ruckzuck. Kann mir schwer vorstellen, dass er vorher hoch zum Waldrand fährt und dann wieder zurück. Er wird, falls er dort war, dann von dem jetzigen Schildstandort weiter gradeaus gefahren sein über die Brücke, und dann gibt es mehrere Möglichkeiten, über befestigte Wald- und Fahrradwege nach Lautzenhausen zu kommen. Vielleicht wollte er aber gar nicht dorthin. Sehr gut kommt man auch von dem Schild aus in die Kasernensiedlung zurück.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

27.11.2021 um 12:53
Das Schild steht nicht direkt am Platz des Kistenfundortes, sondern nähe an dem Hauptweg, also an der Wegkreuzung, ich denke, damit es mehr Leute lesen. Diesen breiten Weg, der da zum Schild hoch führt, gehen anscheinend wirklich viele Spaziergänger, Hundeausführer, Radfahrer, die können alle das Schild vom Weg aus lesen. Wenn das Schild da stünde, wo die Kiste lag, müsste man eben ein Stück den Seitenweg reingehen, um es zu lesen, und das würden wohl viele nicht machen.
IMG 0134Original anzeigen (3,9 MB)

Hier die Bank, auf diesem Seitenweg, die steht ca. 10m rechts vom Schild, ein paar Meter in den Wald rein (Panoramablick). Wiederum schräg hinter der Bank lagen die Kistenteile. Rechts im Hintergrund das alte Haus.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

27.11.2021 um 12:59
Die Teile der Kiste sehen einheitlich rosa aus und liegen alle auf dem Laub, der Autoschwamm sieht auch sauber aus. Also dürfte die Liegezeit der Dinge nicht allzu lange sein.

Die Klappkiste von Birgit Ameis fehlt, es wurde eine zerlegte Kiste in der Nähe am Waldrand gefunden, die dort noch nicht lange lag. Das passt schon.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:hinterlässt Spuren irgendwo im sozialen Gefüge eines Menschen.
Und hinterlässt auch digitale Spuren, die in diesem Fall trotz ausführlicher Suche ebenfalls nicht gefunden wurden:
In ihrem Handy fanden die Ermittler weder verdächtige SMS noch Fotos von Unbekannten, nicht einmal Anrufe mit unterdrückter Rufnummer. Alle Nummern konnten Verwandten und Bekannten zugeordnet werden. Es gab keine gelöschten Kontakte, auch Suchanfragen und Browserverlauf waren nicht gelöscht worden. 

Auch die Durchsuchung des Hauses in Lohmar brachte die Ermittler nicht weiter: Nichts deutete auf ein Doppelleben der 54-Jährigen hin, auf einen Liebhaber oder auch nur einen neuen Bekannten. Kein Zettel mit einer unbekannten Telefonnummer, kein verräterisches Foto, kein Liebesbrief. Es gab auch keine ungewöhnlichen Abbuchungen von ihrem Konto.
Auch für den Ostermontag hatte sie Pläne: Walken am heimatlichen Stallberg. Das hatte sie einer Freundin kurz vor Schicht ende in einer Mail geschrieben, 5.56 Uhr, Betreff "Ostergrüße". Am Ende: "Liebe Grüße, Birgit".
Quelle
Eine Beziehung im Sinne einer Affäre und auch ein geplantes Treffen mit jemandem erachte ich als unwahrscheinlich.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Ich persönlich glaube in diesem Fall aber an einen aus BAs Sicht Unbekannten. Ein Täter, der eine Gelegenheit für seinen bösen Zweck ausnutzte
Und solch ein für Birgit Ameis und deren Umfeld unbekannter Täter, der auch später nirgends in Erscheinung tritt und natürlich auch von seiner Anonymität in Bezug auf sein Opfer weiß, hat überhaupt keinen Grund, ihr Auto umzuparken und zu einem späteren Zeitpunkt auch noch ihr Handy in den Flugzeugmodus zu stellen und so unnötig Spuren von sich zu hinterlassen, ohne einen Nutzen von diesen Aktionen zu haben.

Womit wieder die Frage im Raum steht, was Birgit Ameis im Mühlenweg gemacht haben könnte.

Ich habe Schlafen im Auto begründet:

Es erklärt die längere Zeitspanne bis zum frühen Nachmittag,

es erklärt, warum sie niemandem etwas von etwaigen Besorgungen oder Treffen erzählte, sondern nur vom Vorhaben, schlafen zu wollen,

es erklärt die Gegenstände auf der Rückbank,

es erklärt das Rückwärtseinparken und auch, wie der Täter auf sie aufmerksam geworden sein könnte,

es erklärt, wie (ggf.) die Klappbox und der Autoschwamm in den Besitz des Täters kamen, ohne dass dieser andere Dinge von ihr entwendete oder im Wald entsorgte.

Einen Beziehungstäter nur deswegen anzunehmen, weil einem nichts einfällt, warum Frau Ameis zum Mühlenweg fuhr, halte ich für irreführend und nicht sinnvoll. Es gibt zumindest diese eine mögliche Erklärung, vielleicht fallen den Skeptikern ja noch bessere ein.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

27.11.2021 um 13:22
@Palio
Das stundenlange Schlafen im Auto kann vieles erklären, aber wenn das Schlafen im Auto selbst vollkommen unrealistisch bzw. bei Graden um den Gefrierpunkt gar nicht möglich ist, dann erklärt es eben nichts, sondern ist eine weitere an den Haaren herbeigezogene Idee, um eben unerklärliche Gegebenheiten erklären zu wollen.
Mal abgesehen von den Temperaturen und ganz konkret, ein Blick auf googlemaps lohnt sich: sie startet am Appartementhaus und fährt ca. 500m ihren gewohnten Weg. Dann merkt sie, ach eigentlich bin ich noch müde, ich leg mich lieber noch mal hin. Sie biegt im scharfen Winkel links ab um nach Lautzenhausen rein zu kommen und fährt zum Mühlenwegparkplatz um ihr Auto zu parken. Und das ist fast genauso weit, als wenn sie zum Appartement zurückgefahren wäre. Dieser Parklplatz lag nicht auf ihrer Route!
Zitat von PalioPalio schrieb:Es erklärt die längere Zeitspanne bis zum frühen Nachmittag,
Sorry, nein, erklärt es nicht. Kein Mensch legt sich bei Schnee und Kälte stundenlang in ein Auto und schläft, wenn ein paar hundert Meter weiter ein warmes Bett steht.
Ich war dort, das sind alles ganz kurze Entfernungen. Sie hätte sogar vom Mühlenweg in 5 min zurück gehen können.
Wer mal versucht hat, bei wirklicher Kälte zu schlafen, weiß, dass sie das auf jeden Fall gemacht hätte.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

27.11.2021 um 13:34
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:aus dem Stern-Artikel, eben nicht, dass es im Hunsrück keine Freunde oder Bekannte gab, sondern nur, dass die Polizei keine ausmachen konnte. Ich will damit nicht sagen, dass die Polizei schlampig ermittelt hat, wie gesagt, Zeugen können die Unwahrheit sagen.
Möglich wäre das.

ABER:

Welches Motiv hätte denn eine solche Bekanntschaft BA zu ermorden? Wenn es z.B. eine Affekttat gewesen wäre, hätte ja zumindest eine Beziehung bestehen müssen, in der es zu starken Emotionen und infolgedessen zu einer Tötung gekommen wäre. Also wenn ich da an meine (losen) Bekanntschaften denke! Ich könnte mir da nichts vorstellen, warum entweder ich diese oder diese mich umbringen wollten... Dazu ist die Beziehungsebene einfach nicht stark genug.
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Das stundenlange Schlafen im Auto kann vieles erklären, aber wenn das Schlafen im Auto selbst vollkommen unrealistisch bzw. bei Graden um den Gefrierpunkt gar nicht möglich ist, dann erklärt es eben nichts, sondern ist eine weitere an den Haaren herbeigezogene Idee, um eben unerklärliche Gegebenheiten erklären zu wollen.
Sehe ich genauso, und zwar auch deswegen: Wer legt sich ins Auto zum Schlafen bei solchen Bedingungen, wenn er ein eigenes warmes Bett zur Verfügung hat? Da fährt doch niemand 3-5 Minuten weiter weg um sich in unbequemer Position auf einem Parkplatz das Kreuz kaputtzumachen.

Für mich persönlich gibt es eigentlich nur 2 Möglichkeiten:

1. Fremder Täter (BA war zur falschen Zeit am falschen Ort), aber da passen in meiner Theorie das Auto/der Flugmodus etc. nicht dazu.

2. Nahestehender Täter (Wie hat er/sie es bisher geschafft nicht aufzufliegen bzw. natürlich unbemerkt die Tat zu begehen?)

Übrigens danke für das Einstellen der Fotos. Mich irritiert, wie offen und einsehbar die Szenerie ist. Ich hatte es mir viel verlassener vorgestellt...


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

27.11.2021 um 13:50
Zuerst einmal vielen Dank an @Tritonus ! Die Bilder sind super und man bekommt wirklich eine gute Vorstellung von den Örtlichkeiten. Danke, dass du dir immer diese Mühe für uns machst!
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Er wird, falls er dort war, dann von dem jetzigen Schildstandort weiter gradeaus gefahren sein über die Brücke, und dann gibt es mehrere Möglichkeiten, über befestigte Wald- und Fahrradwege nach Lautzenhausen zu kommen. Vielleicht wollte er aber gar nicht dorthin. Sehr gut kommt man auch von dem Schild aus in die Kasernensiedlung zurück.
Aufgrund der Tatsache, dass sich dort neben dem Schild eine Bank befindet, könnte man sich diesen Ort auch gut als Treffpunkt oder als Ort für eine Rast/eine Aussprache o.ä. vorstellen. Dort könnte dann etwas eskaliert sein. Die Teile der Kiste sehen irgendwie so aus, als hätte jemand ursprünglich einmal die Kiste auf diesem Baumstumpf abgestellt. Und dann könnte etwas/jemand daraufgefallen sein, wodurch sie kaputt ging.

Oder muss man sich den Weg vielleicht genau andersherum vorstellen? Der Täter kam durch den Wald vom Leichenablageort, dann über die Brücke. Dort sah er dass er schon nah an bewohntem Gebiet war und nutze noch die letzte Gelegenheit vorher die Kiste loszuwerden. Da sich noch Lebensmittel darin befanden wurde die Kiste dann von Wildschweinen zerstört .. (er müsste dann mit BAs Auto dort gewesen sein und wollte vielleicht die Kiste loswerden, da er sie angefasst hatte??)

Was mich wundert, ist, dass die Kiste ja anscheinend nicht komplett war. Was ist mit den anderen Teilen passiert? Bei einem Kampfgeschehen müssten doch alle Kistenteile dort liegen. (Und ich nehme mal an, dass man in der Umgebung gründlich nach den restlichen Teilen gesucht hat) Gleiches dürfte für Wildschweingewühle gelten. Die würden ja auch keine halbe Kiste versehentlich mitfressen.

Ach, @Tritonus, hast du vielleicht auch noch Fotos von der anderen Seite der B50 gemacht? Also vom Feld/den Wegen hinter der Brücke?


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