Enterprise1701 schrieb:Es heisst der Brötchenzeuge blieb bei seiner Aussage trotz mehrfachen Nachfragen seitens Ermittler. Angenommen die Navidaten beinhalten auch einen Zeitstempel, dann gibt es ein Problem. Auffällig ist, dass die Ermittler mehrfach nachfragten. Warum? Weil das Navi eine andere Zeit anzeigte?
Nein, ich glaube eher, dass der Brötchenzeuge mehrfach befragt wurde, weil es sehr von seiner Beobachtung abhängt, wie der Tag verlaufen ist.
Stimmt seine Beobachtung, dann hat BA sich nach der Unterhaltung mit dem Bruder nur sehr kurz im Appartement ausgeruht, hat ihre Sachen gepackt und ist dann nach Lautzenhausen gefahren. Dann gibt es eine Lücke von mehreren Stunden, für die es keine Hinweise dafür gibt, was in dieser Zeit passiert ist. Erst am "frühen Nachmittag" wurde dann der Flugmodus aktiviert, entweder von BA oder vom Täter.
Wenn sich der Brötchenzeuge irrt, dann wäre auch der Ablauf möglich, dass BA sich mehrere Stunden im Appartement ausgeruht hat, dann erst am frühen Nachmittag nach Lautzenhausen gefahren ist und dann dort den Flugmodus aktiviert hat.
Da es offenbar keine anderen Zeugen gibt, denen das Auto am Ostersamstag auf dem Parkplatz aufgefallen ist, hat die Polizei die kritische Aussage des Brötchenzeugen wohl sehr intensiv hinterfragt, und ihn deshalb wohl auch mehrmals zu den Umständen befragt.
Im Stern-Artikel wird das so zum Ausdruck gebracht:
"Das einzig Auffällige an ihrem Handy war, dass es im Flugmodus war, als wir es fanden", sagt Bernd Kreuter. Die letzte Einbuchung fand am Flughafen statt, laut Mobilfunkbetreiber hat das Handy am Tag ihres Verschwindens ab dem frühen Nachmittag keinen Kontakt mehr zur Funkzelle am Flughafen gehabt, die Lautzenhausen mit abdeckt, diese Funkzelle zuvor aber nicht verlassen. Wenn es stimmt, dass der Wagen bereits morgens auf dem Parkplatz stand, kann das nur zweierlei bedeuten: Birgit Ameis ist noch einmal zurückgekehrt, um das Telefon in den Flugmodus zu schalten - oder es war ihr Mörder.
Wenn der Zeitstempel nicht zur Aussage des Brötchenzeugen gepasst hätte, wäre der Brötchenzeuge glaube ich gar nicht erwähnt worden, weil man sich sicher gewesen wäre, dass er sich irrt (also z.B. den Wochentag verwechselt hat oder ein anderes Auto gesehen hat). Technisch geloggte Daten sind sehr viel zuverlässiger als menschliche Beobachtungen.
Insofern gehe ich davon aus, dass es keinen Zeitstempel aus dem Navi gibt, denn
- wenn es ihn geben würde und er nicht mit dem Brötchenzeugen übereinstimmt, wäre der Brötchenzeuge vielleicht mehrfach befragt worden, da seine Aussage durch den Navi-Log widerlegt gewesen wäre und man versucht hätte, herauszufinden, ob er ggfl. die Tage verwechselt hat und man herausfinden wollte, an welchem Tag, wenn nicht am Ostersamstagmorgen, er denn dann das Fahrzeug wahrgenommen hat. Wahrscheinlich wäre die Aussage des Zeugen dann aber durch die Polizei in dem Artikel gar nicht so erwähnt worden, weil sie nicht stimmen kann und damit für die Ermittlungen irrelevant ist
- wenn es ihn geben würde und er die Aussage des Brötchenzeugen gestützt hätte, hätte man den Brötchenzeuge nicht mehrfgach befragt (höchstens danach, ob ihm noch weitere Details einfallen), denn seine Aussage wäre ja verifiziert gewesen
Aus der Aussage im Stern-Artikel lese ich eher heraus, dass es jemanden gibt, der das Auto am Morgen gesehen hat, dass man niemand anderen finden konnte, der es zu dieser Zeit ebenfalls gesehen hat, das man deshalb nicht sicher ist, ob die Aussage stimmt, dass sie Frage, wann das Auto dort abgestellt wurde in Verbindung mit dem am Nachmittag eingestellten Flugmodus aber eines der ungeklärten Rätsel in dem Fall ist.
Das Navi wird dann im nächsten Absatz erwähnt und das steht nur, dass man es ausgelesen hat, daraus aber keine erhellenden Erkenntnisse ziehen konnte. Deshalb denke ist, dass es für den Ostersamstag keine Logs in dem Navi gab.