Ich finde es allerdings riskant, wenn man sich so den Tagesablauf aus den Eckpunkten zusammenkonstruiert.
Die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten ist immer die Gerade, und man vermutet, wenn man versucht einen Tagesablauf so theoretisch aus den bekannten Eckpunkten zu verbinden, immer, dass diese Eckpunkte auch durch eine Gerade verbunden werden müssen, weil Schlangenlinien einem da unlogisch erscheinen.
Das ist aber ja nur theoretisch so, praktisch passiert das im Leben ja oft, dass was dazwischen kommt, man sich etwas ganz anders vorgestellt oder geplant hat, als wie es dann passiert, manchmal denkt man auch einfach nicht logisch etc. etc.
Tritonus schrieb:Mir fällt jedenfalls kein Szenario ein, bei dem der Brötchenzeuge recht hätte und der Flugmodus um 14 Uhr einen Sinn.
Die Frage, ob ein Szenario Sinn macht ist meiner Meinung nach deshalb falsch gestellt. BA kann ja durchaus etwas gemacht haben, was aus ihrer Sicht Sinn gemacht hat, aber aus unserer Sicht, die wir eben nur sehr wenige Eckpunkte nicht logisch erscheint. Ein Beispiel:
BA will nach einer kurzen Pause im Appartement gegen 9.00 Uhr losfahren, setzt sich ins Auto, merkt aber, dass ihr fast die Augen zufallen. Als Wanderbegeisterte beschließt sie deshalb, vor der Heimfahrt nach Lautzenhausen zu fahren um vom dortigen Parkplatz aus noch eine Runde spazieren zu gehen, weil sie hofft, durch die Frische Luft und das kalte Wetter den Kreislauf anzukurbeln und danach fit für die Fahrt zu sein.
Sie merkt aber schon nach 10 oder 15 Minuten spazieren gehen, dass das Wetter echt allzu unfreundlich ist und sie trotz der Bewegung nicht wirklich wach wird. Sie weiß, dass 5 Minuten Autostrecke entfernt ein gut geheiztes Appartement und ein kuscheliges Bett für sie bereit ständen und beschließt, den Spaziergang abzubrechen und statt nach Hause, doch noch mal erst zum Hahn zurückzufahren, um sich dort noch mal 3 oder 4 Stündchen aufs Ohr zu legen: dann erfrischt und ausgeschlafen auf der Autobahn, als sich mit zufallenden Augen über die 200 km Heimweg zu quälen und einen Sekundenschlaf mit Unfall riskieren.
Also fährt sie zum Appartement zurück, schläft 3 Stunden, fährt dann wieder nach Lautzenhausen, um noch mal einen Versuch für einen erfrischenden Spaziergang zu unternehmen (im April wird's ab 19.30 Uhr dämmerig, wenn sie erst nach Hause fährt, schafft sie es nicht mehr, sich an dem Tag wenigstens noch ein wenig zu bewegen). Als sie vom Spaziergang zurückkommt will sie den Flugmodus einstellen, weil es sie nervt, wenn das Handy während der Fahrt klingelt und wird dabei vom Täter überrascht, der die überwältigt und verschleppt.
Das soll jetzt bitte nicht als Vorschlag für ein weiteres mögliches Szenario verstanden werden. Ich wollte an dem Beispiel nur darstellen, dass der handelnde bei jedem einzelnen Schritt eine logische Begründung hatte, sich genau so zu verhalten und zu entscheiden. Als unbeteiligter Zuschauer, der die Gedanken und Gefühle (z.B. Müdigkeit und Kälte) der handelnden Person nicht kennt, sondern nur sieht, wie sie sich hin und her, und wieder zurück und dann doch wieder vorwärts bewegt, würde man sich wundern, was das soll und das alles absolut unlogisch finden.
Das Szenario "morgens um 9.00 Uhr nach Lautzenhausen, zum Appartement zurück, gegen 14.00 Uhr wieder nach Lautzenhausen" macht aus unserer Sicht natürlich keinen Sinn, was aber nicht heißt, dass aus BAs Sicht nicht jede einzelne Entscheidung Sinn gemacht hat.
Jeder kennt doch solche Tage, an denen man zig mal umdisponiert, dies versucht, das nicht klappt, man also erst mal was anderes macht, dann frustriert alles hinschmeißt und beschließt, jetzt doch was ganz anderes anzufangen. Am Abend denkt man dann:
"Das hätte ich mir echt alles sparen können, hätte ich heute morgen mal besser gleich mit E und F, statt erst mit A und dann mit B angefangen." man trifft im wahren Leben halt oft immer nur eine kleiner Entscheidung nach der anderen, woraus sich dann der Tagesablauf ergibt.
Der muss aber dann im Hinblick auf alle Aufgaben, die an so einem Tag erledigt wurden, nicht in der einfachsten und effektivsten Reihenfolge abgelaufen sein, die uns in der Gesamtschau, die man je erst im Nachhinein, also im Rückblick hat, aber als die einzig logische erschienen wäre.