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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

14.966 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, 2020, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Birgit A. aus Lohmar

Der Fall Birgit A. aus Lohmar

23.11.2021 um 11:56
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Wo habe ich eine persönliche Beziehung phantasiert ?
Schon wieder vergessen?
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Ich frag mich warum der Täter den nahen Bereich des Flughafens dafür ausgewählt hat. In dem Sternbericht stand geschrieben sie liebte es die Ferienflieger zu beobachten und dann wird die Leiche in der Nähe der Start-und Landebahn abgelegt.



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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

23.11.2021 um 11:59
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Verstehe ich Dich richtig: Du gehst davon aus, dass das Zusammentreffen von Opfer und Täter beruflich bedingt war?
Wäre demnach der Täter ein Flughafenmitarbeiter (egal ob nun DWD, Flugkontrolle, Sicherheitsdienst etc.)?
Nein, so war das nicht zu verstehen. Ich meinte, dass die Anwesenheit des Täters aus dessen beruflicher Tätigkeit/Verpflichtung resultierte, wohingegen die beruflichen Bezüge des Tatopfers, also jene von BA, bereits eingehend von den EB abgeklopft worden sein dürften. Also:

Der Täter war mMn beruflich dort, wo Täter und Opfer zusammentrafen, BA aus einem anderen Grund.
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Wenn der Täter nicht so groß und kräftig gewesen sein sollte, könnte er die Leiche ggf. doch auch mit einer Plane oder einer Decke vom Wagen zum Ablageort gezogen haben.
Ja, das ist denkbar. Aber einen bewusstlosen oder leblosen Körper überhaupt von der Stelle zu bewegen, ist nicht so einfach. Zudem könnte das Opfer bei der Tat WIderstand geleistet haben, der überwunden wurde. Aber auch das sind nur Annahmen, die ich persönlich für wahrscheinlich halte. Eindeutige Rückschlüsse können wir aus dem, was uns bekannt ist, nicht ziehen.


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23.11.2021 um 12:06
Wieviele Leichen werden wirklich vergraben nach einer Tötung?
Ich vermute bei Beziehungstaten hat dies nichts mit der Beziehung als solches zu tun, sondern eher, dass man im nahen Umfeld sonst schnell den Täter ermitteln kann.

Wer schon einmal durchwurzelten Boden nur zum Begraben eines Tiers tief genug ausheben musste, weiß wovon ich spreche. Der Aufwand mit einer Schaufel von Hand für einen menschlichen Körper muss immens sein.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

23.11.2021 um 12:51
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Du hast respektlos geschrieben.
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Mir erscheint eine "fürsorgliche" Ablage eher nicht wahrscheinlich, da die Leiche letztlich doch irgendwie "respektlos" abgelegt wurde.
Aber wir wissen doch gar nichts über die Ablagesituation. Es kann sogar sein, dass die Leiche ursprünglich vergraben oder verscharrt gewesen ist, aber von Tieren frei gelegt wurde. Bekannt ist lediglich, dass Pilzssammler in einem Waldstück, dass zum Tatzeitpunkt noch eine junge, niedrige Fichtenschonung war, einen Schädel gefunden haben, der unter einem schwarzen Stoff lag.

Ich gehe da mit Benutzer Enterprise1701 d'accord, der Täter stand einfach vor dem logistischen Problem, die Leiche loswerden zu müssen und das unter Zeitdruck, denn der besteht meiner Meinung nach, wie ich oben geschrieben haben, immer, wenn man mit der Leiche einer Person, die man selber getötet hat, dasteht. Selbst wenn er aufgrund seiner persönlichen Situation (z.B. eigenes Haus mit abschließbarer Scheue und eigenen Transporter ohne Scheiben zum Laderaum) theoretisch alle Zeit der Welt für das Loswerden der Leiche gehabt hätte, wäre es doch mit einem sehr ehrheblichen Entdeckungsrisiko verbunden gewesen, mehrere Tage lang eine Loch im Wald auszuheben (und wenn man nicht gerade mit einem Minibagger anrückt, sondern mit Schaufel und Spaten, dann braucht man dazu mehrere Tage, selbst wenn der Boden nicht gefroren ist. Der Boden dürfte stark durchwurzelt gewesen sein ist.)


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

23.11.2021 um 13:22
Und wie gesagt, wir wissen nicht, wie die Ablagesituation war. Vielleicht hat er sie dort mit gefalteten Händen, in denen eine Sträußchen weiße Lillien steckte, abgelegt und ihren Kopf auf einen Liebesbrief gebettet. Nach fast 6 Jahren Liegezeit wäre davon wohl kaum noch etwas nachweisbar und die ursprüngliche Ablagesituation nicht rekonstruierbar.
Und selbst wenn die Polizei etwas bei der Leiche gefunden hätte, was auf eine wie auch immer "respektvolle" Ablage hingedeutet hätte, bezweifele ich, dass sie diese Infos an die Öffentlichkeit gegeben hätten.


Und selbst wenn die Ablagesituation so war (was wir nicht wissen können!), dass er die Leiche einfach nur aus dem Kofferraum in die Schonung geschleift hat und dort liegen gelassen hat, dann finde ich nicht, dass dieses Verhalten irgendeinen Rückschluss darauf zulässt, ob Täter und Opfer in einer wie auch immer gearteten Beziehung zueinander standen.

Das ist doch Laienkriminalpsychologie aus dem Sonntags-Tatort, dass wenn ein Täter, der zu dem Opfer eine enge emotionale Beziehung hatte, diesem eine irgendwie besondere Art der Aufbahrung bereitet. So war wird in Filmen und Romanen aus dramaturgischen Gründen eingebaut, oft um einen gewissen Grusel beim Zuschauer hervorzubringen oder um die Zerrissenheit des Täters zu verdeutlichen.

Im realen Leben dagegen trifft doch wohl eher das zu, was Enterprise1701 und Thordis geschrieben haben:
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Allein die Vielzahl der Kriminalfälle mit nicht vergrabenen Opfern in diesem Forum zeigt es.
Zitat von ThordisThordis schrieb:Wieviele Leichen werden wirklich vergraben nach einer Tötung?
Ich vermute bei Beziehungstaten hat dies nichts mit der Beziehung als solches zu tun, sondern eher, dass man im nahen Umfeld sonst schnell den Täter ermitteln kann.
Bei Beziehungstaten wird die Polizei in den meisten Fällen sowieso schon schnell eine Verbindung zwischen Täter und Opfer herstellen können. Wenn die Leiche dann noch im Wohn- oder Schlafzimmer des Täters gefunden wird, ist doch schnell klar, wer da verhaftet werden muss.
Ich denke, den meisten Tätern geht es darum, die Leiche so loszuwerden, dass sie möglichst nicht entdeckt wird, deshalb wird sie dann in ein Weinregal im Keller einbetoniert, in einem Säurefass in der Garage aufgelöst oder an einer einsamen Stelle im Wald abgelegt.


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23.11.2021 um 13:35
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Ich denke, den meisten Tätern geht es darum, die Leiche so loszuwerden, dass sie möglichst nicht entdeckt wird,
Ja, aber das wirft dann in unserem Fall beispielsweise die Frage auf, warum die Leiche offensichtlich mit oder in ihrer Kleidung abgelegt wurde. Man muss ja kein besonders erfahrener Täter sein, um zu wissen, dass die separate Entsorgung der Kleidung die Identifizierung des Opfers erschwert und ein Auffinden der sterblichen Überreste in Gesamtheit erschwert, da Tierfraß und -verschleppung vermutlich ohne Kleidung leichter erfolgt.

Und Kunstfaser braucht ja sehr lange, um zu verrotten.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

23.11.2021 um 13:44
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Man muss ja kein besonders erfahrener Täter sein, um zu wissen, dass die separate Entsorgung der Kleidung die Identifizierung des Opfers erschwert und ein Auffinden der sterblichen Überreste in Gesamtheit erschwert, da Tierfraß und -verschleppung vermutlich ohne Kleidung leichter erfolgt.
In der heutigen Zeit ist die Identifizierung einer Leiche doch in der Regel eh kein Problem mehr, jedenfalls nicht, wenn das Opfer aus normalen geordneten sozialen Verhältnissen stammt und deshalb eine Vermisstenmeldung vorliegt. Die DNA von Langzeit-Vermissten ist in der Regel polizeilich gespeichert und beim Fund einer zunächst unbekannten Leiche wird das abgeglichen.

Außerdem lag die Leiche ja nur ein paar 100 Meter vom Ort des Verschwindens entfernt, da wäre man doch auch bei einer nicht bekleideten Leiche wohl sehr schnell darauf gekommen, um wen es sich handeln könnte.

Und die Kleidung schützt nicht vor Tierfraß. Füchse und Wildscheine beißen so etwas ohne Probleme auf, zumal der Kopf/das Gesicht je eh unbekleidet sind. Und eine Geruchsentwicklung, durch die die Tiere angelockt werden, kann durch Kleidung auch nicht verhindert werden.


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23.11.2021 um 13:45
@Thordis
Zitat von ThordisThordis schrieb:Wer schon einmal durchwurzelten Boden nur zum Begraben eines Tiers tief genug ausheben musste, weiß wovon ich spreche. Der Aufwand mit einer Schaufel von Hand für einen menschlichen Körper muss immens sein.
Absolut. Daher kommt für mich dieser Ablageplatz in der Schonung auch überhaupt nicht für ein richtiges Vergraben in Frage.
Ich ziehe für mich auch aus diesem Aspekt den Schluß, dass es dem Täter dort ausschließlich um das schnelle Ablegen des Opfers ging. Ein Täter, der mit dem Opfer in einem persönlichen Verhältnis gestanden hat, hätte vllt. noch darüber nachgedacht, dass man mit einem tieferen Vergraben zumindest Tierfraß an der Leiche hätte vermeiden können. (Es gibt sicherlich auch in der Gegend dort nicht nur verwurzelte Böden.)

Aber grds. ist es natürlich richtig, dass man aus dieser Art der Ablage nicht ableiten kann, ob sich Täter und Opfer kannten.


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23.11.2021 um 13:59
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Ich gehe da mit Benutzer Enterprise1701 d'accord, der Täter stand einfach vor dem logistischen Problem, die Leiche loswerden zu müssen und das unter Zeitdruck,
Ich denke, wenn es einen Punkt gibt, in dem sich hier die meisten einig sind, ist es der, dass der Täter unter Zeitdruck bzw. Stress stand, und die Leiche schnell loswerden wollte. Ob ungeplant oder nicht sei erst mal dahingestellt.


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23.11.2021 um 14:23
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Ich denke, wenn es einen Punkt gibt, in dem sich hier die meisten einig sind, ist es der, dass der Täter unter Zeitdruck bzw. Stress stand
Ja, aber diese Aussage ist doch banal und daraus lässt sich deshalb auch nichts spezifisches über den Täter ableiten. Selbst wenn die Tat geplant gewesen sein sollte - wovon ich wie gesagt nicht ausgehe - würde doch wohl jeder Mensch maximal unter Stress stehen, der einen anderen Menschen getötet hat und jetzt mit der Leiche da steht.


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23.11.2021 um 14:30
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Selbst wenn die Tat geplant gewesen sein sollte - wovon ich wie gesagt nicht ausgehe - würde doch wohl jeder Mensch maximal unter Stress stehen, der einen anderen Menschen getötet hat und jetzt mit der Leiche da steht.
Zu so einer verallgemeinernden Aussage würde ich mich jetzt nicht hinreißen lassen. Es gibt wohl auch Menschen, die sehr wenig bis gar nichts spüren. Die spüren dann wohl auch weniger bis keinen Stress. Auch ein Serientäter könnte in der Situation weniger Stress haben als ein Ersttäter.

Man könnte aber vllt. sagen, dass die meisten Menschen in der Situation unter Stress stehen würden.


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23.11.2021 um 14:32
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Ja, aber diese Aussage ist doch banal und daraus lässt sich deshalb auch nichts spezifisches über den Täter ableiten.
Das sehe ich nicht ganz so. Jemand, der sozial wenig integriert ist, wenig oder gar keine Rechenschaft ablegen muss, wo er wann gewesen ist, der kann doch einen geeigneteren Ablageplatz auswählen, anfahren und geht, wenn er kaltblütig genug ist, wesentlich weniger Risiko des Entdecktwerdens ein.

Umgekehrt muss es natürlich nicht allzuviel bedeuten, da natürlich auch der oben beschriebene Tätertypus (wenig soziale Integration) in Panik geraten sein kann und deshalb sich der Toten so schnell wie möglich entledigen wollte.

Wenn der Täter ein Firmenfahrzeug nutzte, hätte er eventuell Probleme gehabt, eine größere Zahl von Mehrkilometern plausibel zu erklären bzw. abzurechnen, selbst wenn er am betreffenden Tag genügend Zeit gehabt hätte.


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23.11.2021 um 14:36
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Auch ein Serientäter könnte in der Situation weniger Stress haben als ein Ersttäter.
Und wer und wo sind Deiner Meinung nach die weiteren Opfer in dieser Serie?


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23.11.2021 um 14:37
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Auch ein Serientäter könnte in der Situation weniger Stress haben als ein Ersttäter.
Und wer und wo sind Deiner Meinung nach die weiteren Opfer in dieser Serie?
Das war ein Beispiel dafür, wie unterschiedlich Streßlevel sein können. Ich möchte damit NICHT gesagt haben, dass der Täter ein Serientäter war.


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23.11.2021 um 14:38
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:der kann doch einen geeigneteren Ablageplatz auswählen,
Wie ist denn ein geeigneterer Ablagort beschaffen, als der, an dem eine Leiche 5 1/2 Jahre unentdeckt bleiben konnte?


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23.11.2021 um 14:41
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Wie ist denn ein geeigneterer Ablagort beschaffen, als der, an dem eine Leiche 5 1/2 Jahre unentdeckt bleiben konnte?
Ziemlich einfach: Wo sie gar nicht gefunden wird. Verurteilungen bei Morden ohne Leiche sind seltener, oft wird keine Anklage erhoben. Aus Tätersicht ist ein vollständiges Verschwindenlassen die günstigere Version - wie das geht, dazu möchte ich hier keine Ratschläge erteilen.


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23.11.2021 um 14:43
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Wie ist denn ein geeigneterer Ablagort beschaffen, als der, an dem eine Leiche 5 1/2 Jahre unentdeckt bleiben konnte?
Möglicherweise hatte/n der/die Täter ja auch nur Glück, dass die Leiche nicht bereits nach wenigen Wochen gefunden wurde (Jogger, Verwesungsgeruch).


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23.11.2021 um 14:45
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Das war ein Beispiel dafür, wie unterschiedlich Streßlevel sein können. Ich möchte damit NICHT gesagt haben, dass der Täter ein Serientäter war.
Da es keinerlei Taten vor oder nach dem Verschwinden von BA gibt, die z.B. anhand von DNA-Spuren, aufgrund der Tatumstände, der Tatbegehung oder der Region dem gleichen Täter zugeschrieben werden konnten, ist es in diesem Fall aber doch völlig belanglos, welches Stresslevel ein Serientäter hätte, wenn er eine Tat die diese hier begehen würde.


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23.11.2021 um 15:05
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:welches Stresslevel ein Serientäter hätte, wenn er eine Tat die diese hier begehen würde.
Klar, wir können dazu noch weitere Seiten füllen. Aber es könnte zur Verkürzung beitragen, wenn Du verstehen wolltest, dass es nur ein (ganz offensichtlich) schlechtes Beispiel dafür war, wie unterschiedlich Menschen bzw. Täter auf Stress reagieren können.


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23.11.2021 um 15:10
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Möglicherweise hatte/n der/die Täter ja auch nur Glück, dass die Leiche nicht bereits nach wenigen Wochen gefunden wurde (Jogger, Verwesungsgeruch).
Ja, siehst Du, und genau das wollte ich damit sagen! Der Ablageort war prinzipiell gut gewählt, da dort wenig bis gar Personenverkehr war - und ich meine damit ganz konkret die Schonung, nicht den Weg/die Straße die in der Nähe verläuft. Auf der war für eine Wald-/Wirtschaftsweg wohl sogar relativ viel los. Wahrscheinlich hat der Täter nicht mal damit gerechnet, dass das Versteck so lange halten würde, denn das konnte er nicht kalkulieren.

An jedem anderen Ort hätte er genau so viel Glück oder eben auch viel Pech haben können. Wenn er die Leiche viel weiter ins Unterholz gebracht hätte, hätte z.B. trotzdem ein Wildschwein ein Körperteil davon direkt in die Nähe des Weges schleppen können. Gleichzeitig hätte er an der tatsächlich gewählten stelle auch großes Pech haben können, wenn z.B. zufällig am Nachmittag des Ostersamstag ein Großvater vom Weg an das Unterholz neben dem weg gekrochen wäre, um Moos für die Osterkörbchen seiner Enkel zu sammeln und dabei eine Schleifspur oder den Trampelpfad entdeckt hätte, den der Täter am Morgen des gleichen Tages beim Ablegen der Leiche dort hinterlassen hätte, diesen aus Neugier verfolgt und dann auf die Leiche gestoßen wäre. Dann wäre die Leiche noch vor dem Auto gefunden worden, und sogar noch, bevor das Verschwinden der BA überhaupt jemanden aufgefallen wäre, denn theoretisch wäre sie dann ja noch auf dem Heimweg nach Lohmar gewesen.

Nur weil der Täter sich die Mühe gemacht hätte, die Leiche 100 km weiter weg zu fahren, hätte das doch nicht geheißen, dass dann dort am Nachmittag sicher keine Moos-suchender Großvater, kein Pilzsammler und keine Hundegassigeher vorbeigekommen wäre. Im Verhältnis zum Nutzen wäre das Risiko dafür aber viel größer gewesen, denn der Täter hätte dort über weniger Ortskenntnisse verfügt (was für ihn nicht nur ein real höheres Risiko, sondern wahrscheinlich auch noch eine deutlich höhere subjektiv gefühlte Unsicherheit bedeutet hätte) und er hätte mit der Leiche im Auto in eine Verkehrskontrolle, eine Unfall etc. geraten können oder sein ortsfremdes Kennzeichen wäre im dortigen Wald eher jemanden im aufgefallen oder merkenswert erschienen.

Für den Täter hat die Abwägung von Aufwand, Risiko und Nutzen einfach ergeben, dass der Platz geeignet ist.

Das gleiche gilt doch für das Auto. Das stand auch nicht wirklich versteckt und ist trotzdem erst eine Woche später gefunden worden. Die einen sagen, dass der Täter da aber mal verdammt viel Glück hatte, die anderen meinen, dass er sich was dabei gedacht hat und sich für das Auto das optimale Versteck ausgesucht hat: eben in der Öffentlichkeit, nah am Hahn (wo man erst mal nicht nach suchen wird, wenn mann BA auf der Heimreise nach Lohmar vermutet), auf dem hintersten Stellplatz am Gemeindehaus (wo es von der Straße aus eher keinem auffällt und auch keinen konkret behindert, weil in der Osterwoche dort eher keine Veranstaltungen stattfinden).

Wir kennen aus heutiger Sicht eben den Verlauf des Falles, nämlich dass das Auto erst nach einer Woche, die Leiche erst nach 5 1/2 Jahre gefunden wurde und versuchen dass dann entweder mit konkreten Ideen, wieso der Täter das genau so gemacht hat, und wenn uns nichts mehr einfällt ganz banal mit mit Glück des Täters (oder Pech der Ermittler) zu erklären.
Das erscheint aber nur im Rückblick so. Der Täter konnte das damals nicht wissen und nicht einkalkulieren. Er hat in seiner Situation einfach Aufwand, Risiko und Nutzen abgewogen und sich entschieden.


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