Der Fall Birgit A. aus Lohmar
11.05.2021 um 19:58Andante schrieb:Hätte so ein Täter damit rechnen können, dass man das Auto am Apartment sofort bemerken würde, auf dem Parkplatz in Lautzenhausen dagegen tagelang nicht?Ich denke schon. Wenn die Familie abends in Sorge ist, wird sie als erstes den Bruder oder einen anderen Mitarbeiter angerufen haben um herauszufinden, ob Birgit A. überhaupt losgefahren ist. (Also ich würde das jedenfalls so machen). Das Auto steht nicht auf dem Parkplatz, also denkt man, sie ist weggefahren und sucht nicht weiter nach dem Auto, jedenfalls nicht in Lautzenhausen und schon gar nicht in dieser verschlafenen Gemeindeparkplatzecke 3 Minuten entfernt! Die Frau ist, so dachte man, Richtung Lohmar gefahren, das ist doch der springende Punkt, und da kann der Gemeindehausparkplatz noch so öffentlich sein, auf die Idee, dort nachzusehen, kommt in der Situation kein Mensch.
Man muss bei den beiden Parkplätzen folgendes bedenken: der am Appartementhaus war ihr Dienstparkplatz, die anderen Mitarbeiter kannten vermutlich ihr Auto. Der Platz gehört noch zum Flughafengebiet, ist auch geräumig und von allen Seiten einsehbar,ihr rotes Auto hätte man schon von Weitem gesehen.
Der Gemeindehausparkplatz ist zwar nur 3 min weit weg, aber man befindet sich trotzdem gleich in einer ganz anderen Welt. Ein Hunsrückdorf, mit dem Auto nicht gradezu vom FH zu erreichen, sondern nur über einen Schlenker der Umgehungsstraße, also man kommt da nicht einfach so vorbei. Und der Platz liegt an einer (eigentlich zwei) Sackgassen, also da kommen nur Leute hin, die da wohnen oder ins Gemeindehaus wollen. Da ist tote Hose, da parken noch nicht mal Spaziergänger.
Andante schrieb:Hätte der Täter das Auto wirklich verstecken wollen, hätte er es kaum auf einem öffentlichen Parkplatz am Hahn deutlich sichtbar hingestellt. Da hätte er es ja gleich am Apartment stehen lassen können...Nein, eben nicht, siehe oben.
Die Örtlichkeiten am Hahn sind halt speziell, das versuche ich die ganze Zeit rüberzubringen: ein mäßig bis ganz gut frequentierter Provinzflughafen, an dessen Grenzen schlagartig die Hunsrückpampa beginnt.