Doppelmord Babenhausen
30.07.2018 um 17:24Minnimaus123 schrieb:Ist es denn nicht immer so, dass man erst die Leiche hat. Dann den Täter sucht und mit den Ermittlungen auf ein evtl. Motiv stößt ?Je nachdem. Je nach Opfer oder Tatort. Gibt es z.B. an einer Leiche eindeutige Spuren i.S.v. Verletzungen, die auf ein sexuelles Motiv schließen lassen, ist es wesentlich einfacher. Bei Raub auch, wenn das Wertvolle fehlt. Gibt es eine große Erbschaft und den Mord am Erblasser, dann muss der Mord nicht zwingend vom Erben aus Habgier begangen worden sein.
Bei Indizienprozessen - ohne Geständnis - ist es oft nicht leicht, ein Tatmotiv zu fassen, wenn es eben nicht "klare" Indizien für ein Motiv gibt. Meines Wissens nach haben in den anderen Fällen, wo aus dem Grund "Lärmbelästigung" gemordet wurde, die Täter gestanden. War es also einfach, ein Motiv zu identifizieren.
Deus_ex_Machin schrieb (Beitrag gelöscht):Die Ehefrau hat Anfang 2009 gegenüber mehreren Zeugen über massive Lärmbelästigung geklagt, also kurz vor der Tat. In Talkshows erzählt sie hingegen, dass die letzte Lärmbelästigung stattgefunden habe, als die Polizei gerufen worden sei, also 2001.OK, deshalb nicht objektiv, wobei nach diesem Widerspruch auch nicht gefragt werden konnte/kann, da sie als Zeugin nicht zur Verfügung stand.
Für das subjektive Empfinden von Lärm gibt es psychologische Fragebögen, die leider von der Familie D. und ihren Nachbarn vor der Tat nicht ausgefüllt worden sind. Die Intensität und die Auswirkung auf die Nachbarn kann sehr unterschiedlich sein. Leider gab es dazu keine gutachterliche Expertise. Objektiv gibt es Lärmmessungen, die wurden entweder nicht durchgeführt oder haben ihren Weg ins Urteil nicht gefunden. Man belässt es bei den diffusen Zeugenaussagen (im Falle der Frau D. "vom Hörensagen").