Ma_Ve schrieb:Die Gefahr einen Unschuldigen zu verurteilen sehe ich nicht als gering!
Ich glaube nicht, dass das häufig vorkommt.
Es sind ein paar wenige Fälle bekannt, andere werden zu Fehlurteilen hochstilisiert, obwohl nicht mal feststeht, dass es Fehlurteile sind...und die kann man ja wohl nicht mitzählen.
Die Aufklärungsquote bei Tötungsdelikten ist deutlich über 90% und Indizienprozesse sind da eher die Ausnahme!
Zur Statistik kann ich nichts sagen, aber mir fallen spontan mehrere Indizienprozesse ein.
Ich denke nach wie vor und das nicht erst seit RA Strate dies in der PK sagte, dass sich bei den Ermittlern eine Art Bingoeffekt eingestellt hat und das Jagdfieber ausbrach als der Treffer mit der Seite silencer.ch aufkam.
Jagdfieber?
Ermittelt wird von Anfang an und auf eine vielversprechende Spur stößt man unter Umständen erst später.
Die Idee, vom Bauschaum am Tatort auf einen selbstgebauten Schalldämpfer zu schließen und die Suche nach der Bauanleitung über die HP eines entsprechenden Anbieters zurückzuverfolgen, finde ich nahezu genial.
Alles andere wurde dann mehr oder weniger passend ermittelt. Wirklich belastendes fand man nicht, sonst wäre die erneute Festnahme nicht erst ein Jahr später erfolgt.
Selbst Abhörmassnahmen brachten nichts.
Passend ermitteln kann man ja nur das, was auch tatsächlich passt.
Hätte Herr Darsow z.B. kein Motiv gehabt (oder aber ein Alibi), wäre es gar nicht zur Festnahme gekommen.
Und was versprichst du dir von Abhörmaßnahmen, wenn ein Täter niemanden eingeweiht hat? Dass die dann ins Leere laufen, ist doch vollkommen logisch...