Doppelmord Babenhausen

Speckbemme schrieb:Eher ist denkbar, wenn alle Computer exakt gleich waren. Aber wir wissen ja, dass der Mörder ein älteres Modell hatte. Außerdem waren Aufruf und Druck seinem Konto zugeordnet.
Ich halte es für extrem unwahrscheinlich, dass die Recherche und der Druck von jemand Anderen getätigt wurde. Es sind keine weiteren Recherchen zu dem Thema gefunden worden.
Im Kontext ist es schon extrem unwahrscheinlich, dass ein Waffenfan in der Firma diese Recherche tätigte und sonst nichts zum Thema Waffen.

Es müssen ja eigentlich 3 Bedingungen erfüllt sein:

1. Google-Recherche nach Schlagworten Wasserflasche bzw. Petflasche, Schalldämpfer etc.
2. Aufruf der Seite Silcencer.ch
3. Ausdruck der Bauanleitung.

Das scheint mir doch eher danach zu riechen, dass hier jemand sehr gezielt vorgegangen ist und nicht einfach per Zufall auf diese Seite gelangt ist.

Speckbemme schrieb:Es ist denkbar, wenn alle Computer exakt gleich waren. Aber wir wissen ja, dass der Mörder ein älteres Modell hatte. Außerdem waren Aufruf und Druck seinem Konto zugeordnet.
Ich halte es für extrem unwahrscheinlich, dass die Recherche und der Druck von jemand Anderen getätigt wurde. Es sind keine weiteren Recherchen zu dem Thema gefunden worden.
Im Kontext ist es schon extrem unwahrscheinlich, dass ein Waffenfan in der Firma diese Recherche

Du findest es im Kontext zu einem Waffenfan seltsam, dass es keine weiteren Recherchen gab aber findest es nicht seltsam, dass jemand der einen dreifachen Mord plant den ersten Treffer druckt ohne sich weiter zu informieren?

Verstehe ich das richtig?

Die Sicherheit von Kennworten und Logins soll ja in der Firma nicht so hoch gewesen sein.

Die Gleichheit der Computer ist ja nicht wichtig, wenn man dem Server eine andere Konfiguration vorgaukeln kann.

Darüberhinaus soll ja der Chef sich mit den Login Daten des Verurteilten an dessen PC angemeldet haben um besuchte Seiten zu kontrollieren.

Ma_Ve schrieb:[...]aber findest es nicht seltsam, dass jemand der einen dreifachen Mord plant den ersten Treffer druckt ohne sich weiter zu informieren?

Er war beim Bund. Kann sein das er das Prinzip dort mal von irgendwem erläutert bekommen hat, und er deswegen nach etwas suchte, woran er sich dunkel erinnerte. Der erste Treffer entsprach seiner Erinnerung, kein Grund für weitere Recherche.

EinElch schrieb:Er war beim Bund. Kann sein das er das Prinzip dort mal von irgendwem erläutert bekommen hat, und er deswegen nach etwas suchte, woran er sich dunkel erinnerte. Der erste Treffer entsprach seiner Erinnerung, kein Grund für weitere Recherche.

Dann kann er das ja auch so sagen, damit er eine plausible Erklärung abgibt.

@Mark_Smith
"Aber Herr Darsow, wieso suchen sie denn erst nach der Möglichkeit, ihre Nachbarn herauszuklagen, dann erinnern sie sich plötzlich an eine Erzählung aus ihrer Bundeswehrzeit und ergoogeln eine Bauanleitung für einen Schalldämpfer, drucken die aus und wenig später sind ihre Nachbarn tot und angeschossen?"

- Jeder Richter, überall, immer.

Ist ja dann fast ein Geständnis.

@Ma_Ve
Ich finde es seltsam, dass ein Kollege sich auf ADs Konto einloggt, googelt, offenbar sofort fündig wird, druckt und fertig. Es sind keine Aufrufe von Waffenseiten vorher oder nachher vorhanden.
Wieso auch? Er hat ja gleich gefunden, was er suchte.
Wie wahrscheinlich ist es also, dass ein Kollege exakt nur diese kurze Recherche macht und danach die toten Nachbarn und das Bett der schwerverletzten Tochter mit Bauschaumpartikeln des Kontoinhabers aufgefunden werden. Wenige Wochen später.
Das Thema Schaum ist ja hier ausführlich besprochen worden.
Welches Behältnis er auch immer genutzt hat. Dass der Schaum einer Schalldämpfung dienen sollte, ist klar. Es gibt keine andere logische Erklärung.

Ma_Ve schrieb:Du findest es im Kontext zu einem Waffenfan seltsam, dass es keine weiteren Recherchen gab aber findest es nicht seltsam, dass jemand der einen dreifachen Mord plant den ersten Treffer druckt ohne sich weiter zu informieren?

Wer sagt denn, dass Darsow sich nicht weiter informiert hätte? Der Aufruf und Ausdruck der silencer.ch-Seite erfolgte rund 20 Minuten nach einem Telefonat zwischen Darsow und seiner Ehefrau. Es ist also von einer Impulshandlung aufgrund des vorangegangenen Telefonats auszugehen. Diesen Augenblick hatte er sich nicht im Griff. Ansonsten gehe ich davon aus, dass er fleißig in Internetcafes etc. weiter recherchierte (so ließen sich beispielsweise auch weitere Zugriffe aus Babenhausen und Umgebung problemlos erklären).

Speckbemme schrieb:Ich finde es seltsam, dass ein Kollege sich auf ADs Konto einloggt, googelt, offenbar sofort fündig wird, druckt und fertig. Es sind keine Aufrufe von Waffenseiten vorher oder nachher vorhanden.

Die von dir angesprochenen fehlenden weiteren Seitensufrufe sind weder bestätigt noch dementiert.

Das war nicht überprüfbar, weil der Rechner getauscht worden war.

Der Wiederaufnahmeantrag beinhaltet Videos welche Spuren ein solcher Schalldämpfer verursacht. Diese wurden in der genannten Konstellation am Tatort nicht vorgefunden.

Deus_Ex_Machin schrieb:Ansonsten gehe ich davon aus, dass er fleißig in Internetcafes etc. weiter recherchierte.

Warum sollte er in Internetcafes recherchieren. Sein alter Computer war ja weg und man konnte somit nicht wissen, was auf diesem alles recherchiert wurde.

@Mark_Smith

Okay, das stimmt. Der PC war ja kaputt und ohnehin sehr alt, wie Frau Darsow immer wieder betont.

Andante schrieb:Die gutachterliche Stellungnahme Erbinger zum Gutachten Winkelsdorf beinhaltet, dass Erbinger die Annahme von W., dass eine P38 mit gekürztem Lauf verwendet worden sei, nicht beanstandet. Auch teilt E. die Meinung, dass eine PET-Flasche nicht verwendet worden ist.

Aber: E. sagt ausdrücklich (anders als W.), dass ein professioneller Dichtscheibenschalldämpfer nicht im Spiel war, weil man davon Überreste wie Metall oder Leder hätte finden müssen. E. sagt auch, dass als Bauschaumbehälter zwar keine PET-Flasche in Frage komme, ein anderer Hohlkörper aber schon.

Ich muss mich nach erneuter Lektüre der Stellungnahme des Herrn Erbinger dahin korrigieren, dass Erbinger die Annahme von W., dass eine kurzläufige P38 verwendet worden ist, lediglich „teilweise nachvollziehbar“ nennt. Die Annahme von W. zur Verwendung eines DichtscheibenSD teilt Erbinger gar nicht.

Nur bei der Frage der PET-Flasche als hier verwendetem Hohlkörper sind sich Winkelsdorf und Erbinger einig.

Bisher ist Herr Winkelsdorf also wohl der einzige, der mit recht viel Sicherheit von einer Kurzläufigen ausgeht. Ob das für ein WAV ausreicht?

Deus_Ex_Machin schrieb:Ansonsten gehe ich davon aus, dass er fleißig in Internetcafes etc. weiter recherchierte (so ließen sich beispielsweise auch weitere Zugriffe aus Babenhausen und Umgebung problemlos erklären).

Wie und welche Zugriffe ließen sich problemlos erklären?

Gehst du davon aus, er habe sich in Internetcafes in Babenhausen aufgehalten?

@Ma_Ve
Es ist noch die Frage offen, welchen Vorteil Ihr Unterstützer gegenüber anderen habt?

Ma_Ve schrieb:Gehst du davon aus, er habe sich in Internetcafes in Babenhausen aufgehalten?

Warum nicht? Entweder er hat an seinem PC, der ja alt und kaputt etc. war, die Mordrechercheren durchgeführt oder in Internetcafes. Ersteres würde m.E. nicht zu seiner akribischen Planung passen. Ich vermute eher Letzteres und die silencer.ch-Geschichte als Kurzschlusshandlung nach aufwühlendem Telefonat mit seiner Frau.

@Deus_Ex_Machin
Wenn dies nicht zu seinen Gewohnheiten gehörte, wären Besuche in Internetcafés im nahen Umkreis wohl auch sehr auffällig gewesen. Weiter entfernte wird er nur in der Zeit der Abwesenheit der Familie aufgesucht haben können. Es war ja wohl so, dass Urlaube normalerweise gemeinsam gemacht wurden. Wie zB in Immenstadt im Oberallgäu.

@Deus_Ex_Machin

Denkbar sind auch Internetcafes im Umkreis. Seine Frau hat ja (vermutlich) auch von den Schießübungen nichts mitbekommen. Diese müssten ja auch Zeit in Anspruch genommen haben.

Deus_Ex_Machin schrieb:Denkbar sind auch Internetcafes im Umkreis. Seine Frau hat ja (vermutlich) auch von den Schießübungen nichts mitbekommen. Diese müssten ja auch Zeit in Anspruch genommen haben.

Wäre es nicht Aufgabe der Ermittler gewesen in diese Richtung aktiv zu werden?

Mal abgesehen von der Zeit die deine vermuteten Schießübungen in Anspruch nehmen.

Wie stellst du dir den Ablauf derselben vor, einschließlich An- und Abfahrt?

@Deus_Ex_Machin
Ich nehme an, dass diese Übungen stattfanden, als die Familie bereits abgereist war. Die Schießübungen hätte er vielleicht irgendwie einschieben können. Aber sollten diese mit Selbstbau Schalldämpfer stattgefunden haben, wird es schon schwieriger. Da wäre die Gefahr, beim Basteln gesehen zu werden, wohl zu groß gewesen.

Speckbemme schrieb:Ich nehme an, dass diese Übungen stattfanden, als die Familie bereits abgereist war.

Glaubst du, dass diese paar Tage Darsow ausgereicht haben, um sicher zu sein, ein solches Verbrechen "unfallfrei" begehen zu können? Ich denke, dass es mindestens einige Monate Vorlauf gegeben haben muss.

@Ma_Ve

Mit Verlaub, deine Fragemethode wurde hier sehr schön mal wie folgt beschrieben:

Akkarsy schrieb:als Unterstützer wische ich alles vom Tisch. Alternativ stelle ich irgendwelche Fragen die niemand beantworten kann. Weil das niemand beantworten kann ist dann auch das ganze Urteil in Zweifel zu ziehen. So langsam habe ich deren Taktik verstanden :)