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Doppelmord Babenhausen

26.333 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, 2009, Nachbar ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Doppelmord Babenhausen

Doppelmord Babenhausen

11.12.2021 um 19:41
I
Zitat von LentoLento schrieb:Du erwartest zu viel von einem Urteil, kritisieren kann man das daher nicht. Das Gericht muss Dir seine Sichtweise nicht komplett vorrechnen. Es gibt nur grob sein Ergebnis wieder.
Ich erwarte von diesem Urteil ehrlich gesagt gar nichts.

Das Gericht schreibt Geldbeträge in das Urteil und merkt dabei nicht, dass deutlich zuviel Geld da war.

Die allgemeinen Kosten der Lebenshaltung, wie Miete Versicherungen, Steuern, Einkommensteuervoeauszahlung usw kommen noch on Top. Trotzdem stellt das Gericht fest, dass die finanziellen Reserven der Familie aufgebraucht waren!

Das passt nicht wirklich zusammen.


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11.12.2021 um 19:46
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Ich erwarte von diesem Urteil ehrlich gesagt gar nichts.

Das Gericht schreibt Geldbeträge in das Urteil und merkt dabei nicht, dass deutlich zuviel Geld da war.

Die allgemeinen Kosten der Lebenshaltung, wie Miete Versicherungen, Steuern, Einkommensteuervoeauszahlung usw kommen noch on Top. Trotzdem stellt das Gericht fest, dass die finanziellen Reserven der Familie aufgebraucht waren!

Das passt nicht wirklich zusammen.
Das siehst du so.

Selbst wenn: Das Urteil muss nicht falsch sein, die Indizien sind im Gegenteil zu erdrückend. Und solange der Täter schweigt wird es eben Unklarheiten im Detail geben. Das ist der Nebeneffekt eines Indizienverfahrens, und es ist nicht der Arbeit des Gerichts geschuldet sondern dem Leugnen des Täters!


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11.12.2021 um 19:50
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Hier übrigens mal was zur Aussage des Zeugen Koch (Admin) zum Thema Aufruf und Ausdruck Bauanleitung Schalldämpfer
Im Podcast soll er ja nun etwas anderes gesagt haben:
Zitat von Pinki2019Pinki2019 schrieb:wenn er nicht durch die Blume zugeben würde, dass er es gewesen sein könnte, der die Anleitung gedruckt hat.
Zitat von Pinki2019Pinki2019 schrieb:Ich verweise noch einmal auf den Administrator. Er gibt es doch offen und ehrlich zu, dass er "es nicht ausschließen könne", dass er die Seite aufgerufen und gedruckt hat.
Zitat von Pinki2019Pinki2019 schrieb:Naja, der Admin hat in dem Telefonat im Podcast ja zugegeben, dass er nicht ausschließen könne, dass er diese Seite aufgerufen und gedruckt hat.
Zitat von Pinki2019Pinki2019 schrieb am 08.12.2021:Nun ja, hierzu hat der Administrator sich ja aber nachträglich geäußert, dass er es nicht ausschließen könne, dass er die Internetseite aufgerufen hat und es eben nicht AD war
Zitat von Pinki2019Pinki2019 schrieb:Es geht aber faktisch einfach nicht darum, was ihr hier so toll diskutiert habt, sondern was der Admin höchst persönlich von sich gegeben hat. Da könnt ihr noch so viel diskutieren, seine Aussage dazu steht. Punkt Ende aus.
Er muss da im Podcast schon recht deutlich abgewichen sein von dem, was er früher erzählt hat. Ich finde die Stelle nur nicht, wo er das so klar von sich gibt.
@Pinki2019
Wie genau drückt er sich aus, als er nachträglich eingesteht, dass er am 18.02.09 sowohl Aufruf der silencer Seite als auch Ausdruck einer Anleitung zum Eigenbau eines Schalldämpfers für eine Schusswaffe gemacht haben könnte? Kannst du seine konkrete Aussage dazu nochmal wortwörtlich zitieren und die Zeitangabe dazu schreiben?

Weißt du denn vielleicht auch schon, wie Darsows Benutzerkennung UND der zu ihm (und nicht zu Koch) passende User-agent-string da bei dem Aufruf durch den Admin reingeraten sein könnten? Das Gericht hat ja zu Koch und anderen Kollegen einen Ausschluss vorgenommen (Seite 125-160), den kennst du sicher. Wird der im Podcast widerlegt?
Der Admin Koch recherchierte sonst immer alles mögliche zum Bogenschießen bedenkenlos unter seinem eigenen Konto - warum (und wie) hat er es jetzt an diesem einen Tag unter ADs Konto gemacht, sagt Koch dazu auch was, als er, wie du schreibst, "offen und ehrlich" einräumt, dass er es durchaus gewesen sein könnte? Es wird doch sicher auch konkret nach dem Zugriff an dem betreffenden Tag gefragt?


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11.12.2021 um 19:56
Zitat von PalioPalio schrieb:Wie genau drückt er sich aus, als er nachträglich eingesteht, dass er am 18.02.09 sowohl Aufruf der silencer Seite als auch Ausdruck einer Anleitung zum Eigenbau eines Schalldämpfers für eine Schusswaffe gemacht haben könnte?
Das "haben könnte" muss man dann aber auch in Relation zu dem am Tatort auf den Opfern gefundenen Bauschaumpartikeln setzen, Bauschaum wie er zudem auch in ADs Firma verwendet wurde bzw. vorrätig war.

Das alles macht nur Sinn wenn der Admin alsTäter in Betracht kommt, sonst wird es an Zufällen absurd viel (Recherche und Ausdruck nicht durch Darsow sondern Admin, Morde aber nicht durch Admins Hand).


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11.12.2021 um 20:20
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Die allgemeinen Kosten der Lebenshaltung, wie Miete Versicherungen, Steuern, Einkommensteuervoeauszahlung usw kommen noch on Top. Trotzdem stellt das Gericht fest, dass die finanziellen Reserven der Familie aufgebraucht waren!
Und? Für diese Feststellung braucht man nach solchen Ausgaben gar nicht zu schauen. Da untersucht man einfach das Schließfach und die Konten.

Für eine detaillierte Kontrolle würde man weitaus mehr benötigen als im Urteil steht. Und das wirst Du in den Prozessakten finden. Es wäre unsinnig, diese im Urteil detailliert zu bringen.

Auch Maklereinnahmen lassen sich recht leicht berechnen, Sie sind abhängig von dem Geschäft aus der Miete oder aus dem Wert der Immobilie zu ermitteln. Du glaubst, dass T ohne die Lotto-Einzahlungen nach Abzug der Miete, u.s.w. weniger als 800€ übrig geblieben sein sollen? Wie kommst Du darauf. Welche Grundlage hat Deine Vermutung? Finde ich gar nicht so viel, denn die Opferfamilie lebte sehr zurückgezogen. Urlaube etc. sind nicht bekannt. Warum soll er unterm Strich nicht 800€ im Monat bis 2008 raus gekommen sein? Wenn man dann natürlich für 2000€ im Lotto spielt, schmilzt natürlich das Vermögen.


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11.12.2021 um 20:31
Zitat von PalioPalio schrieb:Wie genau drückt er sich aus, als er nachträglich eingesteht, dass er am 18.02.09 sowohl Aufruf der silencer Seite als auch Ausdruck einer Anleitung zum Eigenbau eines Schalldämpfers für eine Schusswaffe gemacht haben könnte?
Alles was er dazu gesagt hat steht im Urteil. Dort wird er über mehrere Seiten vernommen und verneinte das. Nicht, das er als Bofenschütze nicht irgend wann mal auf Waffenseiten gesurft hat, aber das er keinesfalls nach Bauschaumschalldämpfern recherchiert hat. Warum auch als Bodenschütze.
Schußendlich wurde die Bauanleitung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von A.D. angesurft und auch noch ausgedruckt.


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11.12.2021 um 20:38
Bin anscheinend zu blöd . Meine natürlich Bogenschütze. Mit Pfeil und Bogen halt.


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Palio ehemaliges Mitglied

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11.12.2021 um 21:45
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Alles was er dazu gesagt hat steht im Urteil. Dort wird er über mehrere Seiten vernommen und verneinte das. Nicht, das er als Bofenschütze nicht irgend wann mal auf Waffenseiten gesurft hat, aber das er keinesfalls nach Bauschaumschalldämpfern recherchiert hat. Warum auch als Bodenschütze.

Was im Urteil steht, weiß ich. Und ich habe auch ein Gespräch der Podcasterinnen mit ihm gehört, wo ich nicht raushöre, dass er nun einräumt, am 18.02.09 evtl. diese konkrete Seite (von Darsows Rechner) aufgerufen zu haben und dann noch den Ausdruck gemacht zu haben. Das behauptete @Pinki2019 aber sehr beharrlich (s. o.) und ich hätte gern das konkrete Zitat zu dieser Behauptung.

Ich habe nur dieses Gespräch gefunden (aus der Erinnerung, nicht wortwörtlich):

Investigative Podcasterin:
"Dass sie nicht ausschließen können, ob sie am Ende auf dieser Seite gelandet sind, das würden sie auch immer noch so unterstreichen?"

Antwort Admin Koch:
Ich hab zwar damals auch noch nach einem Dämpfer geguckt. Ich hab angefangen Bogen zu schießen. Mit einem ganz normalen Langbogen und hab mich informiert. Und dann landet man automatisch auf Seiten von Sportwaffen oder von Frankonia, weil die so was anbieten.

(Teil 5, ganz am Anfang)

Seine Antwort ist etwas seltsam zusmmenhanglos, so als wäre da ein Teil rausgeschnitten, es passt aber zu dem, was er früher auch ausgesagt hat: Kein Zugriff auf die Silencer-Webseite und keine dazu passende Suche nach Eigenbau eines Schalldämpfers mit den Suchbegriffen Bauschaum, Schalldämpfer, Plastikflasche (und natürlich auch kein Ausdruck einer Anleitung).

Vielleicht meint pinky2019 aber noch einen anderen Ausschnitt aus dem Podcast.


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Palio ehemaliges Mitglied

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11.12.2021 um 22:48
Zitat von PalioPalio schrieb:Kein Zugriff auf die Silencer-Webseite und keine dazu passende Suche nach Eigenbau eines Schalldämpfers mit den Suchbegriffen Bauschaum, Schalldämpfer, Plastikflasche (und natürlich auch kein Ausdruck einer Anleitung).
Gesucht und bewegt hat er sich auf Seiten, die das Bogenschießen betreffen und gesucht hat er auch mal nach einem Dämpfer (fürs Bogenschießen).

Ausschließen, dass er ohne es zu merken, irgendwann mal auf der Seite war, kann er vielleicht tatsächlich nicht. Aber der Ausschluss für den betreffenden Tag war ja darüber zu führen, dass der Zugriff mit Darsows Benutzerkennung und einem zu Darsow und nicht zu Koch passenden user-agent-string erfolgte. Daher handelte es sich nicht um einen Zugriff per Remote-Funktion aus der Ferne von Kochs Laptop.

Das wird im Podcast alles verschwiegen, steht aber im Urteil.

Nun zu AD:
Bis 9.25 Uhr hat AD von seinem Arbeitsplatz aus mit seiner Frau telefoniert.

6 Minuten später:

Um 9.31 Uhr wurde mit seiner Benutzerkennung gedruckt (der Drucker steht bei ihm um die Ecke.)

9 Minuten später:

Um 9.40 Uhr wurde die Silencer-Seite angeklickt mit seiner Benutzerkennung

11 Minuten später:

Um 9.51 Uhr wird die Seite mit der Bauanleitung für Schalldämpfer (und zwar ganz konkret das und nichts anderes von der Silencer-Seite, Urteil S. 129) ausgedruckt, wieder mit Benutzerkennung von AD.

Es ergibt sich ein zusammenhängendes Bild von der durchgängigen Anwesenheit von AD an seinem Arbeitsplatz und kein anderer als er hat dort mit seiner Benutzerkennung recherchiert und gedruckt.

Bei den Leichen wurden Bauschaumteilchen gefunden. Die Zusammensetzung passte zu dem bei der Firma Aumann gelagerten Bauschaum, der für jeden Mitarbeiter zugänglich war, und wo AD als Einkäufer gearbeitet hat (Seite 165).
Nach der Tat hat AD den Rechner aufgeschraubt, dieser war danach defekt und er hat ihn austauschen lassen. (S. 32).

Bei AD wurde an Handschuhen, Bundeswehrhemd und Hose und einem Pulsmesser Schmauch (oberhalb der Nachweisgrenze) gefunden, der genau die gleiche Elementkombination aufweist wie der Referenzschmauch vom Tatort.

Das sind -Linn und Leonie würden sagen - "unfassbar starke" Indizien, über die kein Podcast hinwegtäuschen kann.


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12.12.2021 um 07:34
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Das Gericht schreibt Geldbeträge in das Urteil und merkt dabei nicht, dass deutlich zuviel Geld da war.
Dass deutlich zu viel Geld da war, entspringt ohne weitere Kenntnisse über Einnahmen/Ausgaben/Sparguthaben der Tolls lediglich deiner Phantasie.

Herr Toll hat anscheinend als Makler über Jahre gut verdient - und wird vermutlich auch einiges zurückgelegt haben.

Dass im Urteil darauf nicht detailliert eingegangen wurde, muss übrigens nicht heißen, dass man sich damit nicht näher beschäftigt hat.


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12.12.2021 um 09:17
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Das Gericht schreibt Geldbeträge in das Urteil und merkt dabei nicht, dass deutlich zuviel Geld da war.

Die allgemeinen Kosten der Lebenshaltung, wie Miete Versicherungen, Steuern, Einkommensteuervoeauszahlung usw kommen noch on Top. Trotzdem stellt das Gericht fest, dass die finanziellen Reserven der Familie aufgebraucht waren!

Das passt nicht wirklich zusammen.
Bitte erläutere das doch einmal mit Quellen bzw. liegen Dir die Bilanzen und Steuerklärungen der Familie Toll von 1999 bis 2009 vor?

Es ist nicht bekannt, wann das Haus der Großmutter verkauft wurde - Einführung EURO war 1.1.2002 - ein Verkauf wäre also spätestens Dezember 2001 denkbar, wenn der Verkaufserlös in DM erfolgte, so wie es im Urteil steht.

Es ist nicht bekannt, ob und wie der Verkaufserlös angelegt wurde und auch ist nicht bekannt, wie sich dieser Betrag bis 2009 entwickelt hatte (also Zinsen vs.. welche Beträge wurden je Jahr davon abgehoben).

Es ist nicht bekannt, wie hoch die jährlichen Einnahmen von 1999 bis 2008 waren. Wir wissen nur, dass es in 2009, bis zur Ermordung 3.000 EURO waren. Und wir wissen, dass es in 2008 einen "erheblichen Einbruch" der Einnahmen gab.

Ob und wie die Einnahmen der Jahre davor die Ausgaben für Miete, Geschäft und auch die 24.000 für Lotto abgedeckt haben, wissen wir nicht.

Das Gericht sagt, dass es die letzten Jahre schwieriger wurde - da wissen wir aber weder um welchen Betrag es pro Jahr geht (5.000 oder 20.000), ab welchem Jahr es anfing und wie sich das entwickelt hat. Ich weiß nicht, ob Dir klar ist, wie ein Makler verdient und wie Selbständigkeit funktioniert; wenn er z.B. in einem Jahr einen sehr guten Verkauf getätigt hatte, hätte sich das in der Steuerforderung eins oder zwei Jahre später gezeigt - wenn das dann noch ein Jahr mit wenigen Einnahmen war, wird es finanziell in eben diesem Jahr erstmal eng - im nächsten Jahr kann er aber wieder einen guten Verkauf abgeschlossen haben und entsprechend Mehreinnahmen erzielt haben. Er hat nicht pro Monat oder gar pro Jahr gleich verdient - alles hing davon ab, wieviel Objekte er vermittelte und wie der jeweilige Vermittlungsbetrag war (Prozent vom Kauf- bzw. Mietpreis).


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12.12.2021 um 10:58
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Dass deutlich zu viel Geld da war, entspringt ohne weitere Kenntnisse über Einnahmen/Ausgaben/Sparguthaben der Tolls lediglich deiner Phantasie.
Im Urteil steht, er habe fast 10 Jahre lang für 2000€ im Monat Lotto gespielt.

Zudem steht im Urteil, dass die finanziellen Reserven nahezu aufgebraucht waren.

Das Geld aus dem Verkauf des Hauses der Großmutter sollte der Absicherung von Astrid Toll dienen.

Es gab keine Lebensversicherung oder sonstige Absicherung für die Familie.
Aufgrund der seit mehreren Jahren bestehenden finanziellen Situation verzichtete die Familie schon seit langer Zeit auf einen gemeinsamen Urlaub. Dies war eine allenfalls zu vernachlässigende Ursache und zugleich auch Ausdruck dessen, dass sich die Eheleute Klaus und Petra Toll bei der Vielfalt der ihren Alltag prägenden Probleme sich im Laufe der Jahre immer mehr auseinander gelebt hatten. Zuletzt
lebten und schliefen sie in getrennten Bereichen des Haus
Quelle: Urteil Seite 7
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Herr Toll hat anscheinend als Makler über Jahre gut verdient - und wird vermutlich auch einiges zurückgelegt haben.
Herr Toll hat anscheinend über Jahre NICHT gut verdient und nichts zurückgelegt. Im Gegenteil.
Ansonsten kann man solche Sätze kaum ins Urteil schreiben.

Nun tatsächlich zu glauben er hätte gut verdient oder gewirtschaftet bedarf deinerseits großer Fantasie oder Du müsstest es im Urteil ab Seite 6 noch mal nachlesen.
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Dass im Urteil darauf nicht detailliert eingegangen wurde, muss übrigens nicht heißen, dass man sich damit nicht näher beschäftigt hat.
Ich finde man ist ausreichend detailliert im Urteil darauf eingegangen und muss sich folglich damit näher beschäftigt haben.


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12.12.2021 um 11:06
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Herr Toll hat anscheinend über Jahre NICHT gut verdient und nichts zurückgelegt. Im Gegenteil.
Ansonsten kann man solche Sätze kaum ins Urteil schreiben.

Nun tatsächlich zu glauben er hätte gut verdient oder gewirtschaftet bedarf deinerseits großer Fantasie oder Du müsstest es im Urteil ab Seite 6 noch mal nachlesen.
Nochmal die Bitte einer Quelle über den jeweiligen Jahresverdienst - angefangen im Jahr 1999 bis zum Jahr 2008.


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12.12.2021 um 11:07
Zitat von BohoBoho schrieb:Bitte erläutere das doch einmal mit Quellen bzw. liegen Dir die Bilanzen und Steuerklärungen der Familie Toll von 1999 bis 2009 vor?
https://strate.net/de/dokumentation/Darsow-LG-Darmstadt-begruendet-2011-7-19-7.pdf

Ab Seite 6 im Urteil nachzulesen.


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12.12.2021 um 11:27
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:dass die finanziellen Reserven der Familie aufgebraucht waren
@Ma_Ve
Aufgebrauchte Reserven setzen voraus, dass es einmal bessere Zeiten gab, in denen Reserven angelegt werden konnten. Aus dem Urteil geht ebenfalls hervor, dass insbesondere ab 2008 mit dem Aufkommen von Konkurrenz das Geschäft einbrach. Da ein Makler relativ wenige, aber umsatzstarke Abschlüsse tätigt, kann man das miserable letzte Quartal auch nicht wirklich verallgemeinern.


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12.12.2021 um 11:28
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Herr Toll hat anscheinend über Jahre NICHT gut verdient und nichts zurückgelegt. Im Gegenteil.
Ansonsten kann man solche Sätze kaum ins Urteil schreiben.
Verstehst du mich absichtlich falsch?

Herr Toll arbeitete seit den Achtzigern als Makler, weiterhin steht in der Urteilsbegründung, dass die Geschäfte "seit den letzten Jahren" (sehr dehnbare Formulierung) nicht mehr gut liefen und ab dem Jahr 2008 regelrecht einbrachen. Weiters ist bekannt, dass aus einem Hausverkauf (wann der stattgefunden hat, bleibt im Dunklen) 300.000 DM erzielt worden sind und im Zuge der Ermittlungen festgestellt wurde, dass noch 30.000 Euro in einem Bankschließfach vorhanden waren.

Wie man aus diesen dürftigen Angaben ableiten kann, dass deutlich zu viel Geld da war, ist mir schleierhaft.

Abgesehen davon wäre das vermutlich nicht nur dir aufgefallen, sondern auch den ermittelnden Beamten.


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12.12.2021 um 11:31
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Ab Seite 6 im Urteil nachzulesen.
Die Quelle für die Einnahmen in den Jahren 1999 - 2008, pro Jahr - plus Angabe der Ausgaben pro Jahr.
Ist in Deiner Quelle nicht enthalten, für eine entsprechende Rechnung aber elementar.


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12.12.2021 um 12:31
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Verstehst du mich absichtlich falsch?
Dasselbe denke ich bei dir auch!

Man kann sich den Daten und Zahlen verschließen und auf heile Welt machen oder man kann es anders sehen.

Ich sehe einen Hausverkauf der ca 154.000 € einbrachte und dessen Erlös der Versorgung der Tochter dienen sollte.

Dann sehe ich etwa 240.000€ Einsatz fürs Lotto spielen in den letzten 10 Jahren.

Dann sehe ich im Jahr 2009 einen Rest von 30.000€ im Bankschliessfach.

Darüberhinaus sehe ich, dass es keinerlei Rücklagen, Lebensversicherungen oder sonstige Absicherungen gab.

Die Familie hat nicht in Saus und Braus gelebt, im Gegenteil. Sehr zurückgezogen ohne wesentliche soziale Kontakte. Urlaube oder ähnliche Aktivitäten gab es wohl auch nicht.

Angenommen er hätte jetzt seit den 80er Jahren viel Geld verdient. Wo ist das Geld denn dann?

Wurde das Geld vom Hausverkauf für das Lotto spielen eingesetzt oder zur Absicherung der Tochter bzw Familie? Warum wohnte man zur Miete?

2009 war die finanzielle Situation der Familie dramatisch schlecht.

Man kann jetzt glauben die Ersparnisse sind in den letzten 20 Monaten vor 2009 dahingeschmolzen oder man glaubt es eben nicht.

@Mr.Stielz @Boho


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12.12.2021 um 13:01
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Wurde das Geld vom Hausverkauf für das Lotto spielen eingesetzt oder zur Absicherung der Tochter bzw Familie? Warum wohnte man zur Miete?
Ich glaube da liegt Dein Denkfehler. Die Annahme, dass die Ausgaben für das Lotto spielen nur und ausschließlich über den Erlös des Hausverkaufs bzw. dem damit verbundenen Sparbetrag getragen wurden. Woher Du diese Annahme beziehst, ist mir nicht verständlich.

Die Ausgaben für Lotto waren regelmäßige monatliche Ausgaben, wie die Miete, die Essensbestellungen, Telefon, Einkaufen, etc. Sprich, die Familie hat ab 1999 je Monat einen Betrag X (in dem eben auch die EUR 2.000 für Lotto enthalten waren) ausgegeben - genauso wie Du und ich monatlich Geld für regelmäßige Kosten aufwenden. Um es mal pauschal und rechnerisch einfach zu machen, sagen wir 10.000 im Monat (absolut rein hypothetisch, sicher wissen wir nur die 2.000 fürs Lotto).

Die Familie hätte damit hypothetisch jedes Jahr Ausgaben für 120.000 Euro gehabt (darin enthalten auch 24.000 für Lotto).

Demgegenüber stehen natürlich Einnahmen aus der Erwerbstätigkeit des Herrn T (plus evtl. Zuschüsse für die Betreuung der Tochter).

Bei einem Angestellten wäre es einfach, der verdient pro Monat Betrag X brutto und Betrag Y netto. Das ist bei einem Selbständigen nicht so gegeben - aber auch hier kann man zum Verständnis mal einfach mit einem Betrag in einer Spannbreite rechnen. Sagen wir, bis zur Immobilienkrise hat Herr Toll pro Jahr zwischen 100.000 und 140.000 verdient, dabei nichts angelegt und auch nichts auf der hohen Kante gehabt. Da hat ihm in einem Jahr was gefehlt und im anderen hat es gereicht und im nächsten hatte er Überschuss. Gleichzeitig war das Haus der Oma verkauft (evlt genau aufgrund eines solchen Jahres im Minus) und man griff eben auf dieses Geld zu, wenn es in dem Jahr nicht langte. Beim nächsten guten Jahr füllte man wieder (etwas) auf, etc.

Ab 2006 gingen aufgrund der Krise die Einnahmen stetig ins Minus (das Jahr ist hypothetisch) und man griff eben mehr auf das Geld vom Haus der Oma zu - man hat ja gelernt, das nächste gute Jahr gleicht das wieder aus. Das passiert aber 2-3 Jahre nicht und 2008 ist der Defizit (Einnahme minus Ausgaben) richtig groß.

Das ist eine ganz einfache, logische und mit den Aussagen im Urteil übereinstimmende Erklärung, warum von 154.000 Euro in 2009 nur noch 30.000 über sind. 124.000 Euro wurden für die Abdeckung der monatlichen Ausgaben genutzt (die hypothetischen 10.000 in denen auch 2.000 für Lotto enthalten sind).

Das es wirtschaftlich keinen Sinn macht, bei einem sich stetig vermindernden Verdienst weiterhin 2.000 im Monat für Lotto auszugeben sehe ich auch so - schließlich führte das immer weiter zum Abbau der Rücklage (die primär eigentlich für die Versorgung der Tochter sein sollte, von ihm aber dennoch angezapft wurde). Er hat wohl einfach auf den großen Gewinn gehofft und, dass sich seine Verdienstlage wieder ändert.

Warum sie zur Miete wohnten? Was tut das zur Sache? Nicht jeder träumt vom Eigenheim.


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12.12.2021 um 15:37
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Ich sehe einen Hausverkauf der ca 154.000 € einbrachte und dessen Erlös der Versorgung der Tochter dienen sollte.

Dann sehe ich etwa 240.000€ Einsatz fürs Lotto spielen in den letzten 10 Jahren.

Dann sehe ich im Jahr 2009 einen Rest von 30.000€ im Bankschliessfach.

Darüberhinaus sehe ich, dass es keinerlei Rücklagen, Lebensversicherungen oder sonstige Absicherungen gab.
Wenn man davon ausgeht, dass Herr Toll jahrelang (genauer: zehn Jahre) keinen einzigen Cent eingenommen hat, mag deine Rechnung aufgehen...davon ist aber an keiner Stelle der Urteilsbegründung die Rede.
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Angenommen er hätte jetzt seit den 80er Jahren viel Geld verdient. Wo ist das Geld denn dann?
Ich verstehe die Frage nicht.

Einmal behauptest du, dass zu viel Geld da war - und jetzt war es plötzlich zu wenig?


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