Spitzberger schrieb:Da ich die Story von Anfang an relativ nah mitverfolgt habe, muss ich sagen, dass
Amaral's Sichtweise durchaus interessant und auch schluessig ist. Meiner Meinung nach.
Was mir von Amaral bekannt ist: Es gab zu der Zeit in der er Chef der Ermittlergruppe war nun mal einige Vorwürfe der brit. Medien, das sich die Ermittler einen schönen Tag machen würden, es wurde zB. beobachtet das die Mittagspausen über 3 Stunden gingen. Ich gehe mal davon aus, das die PJ. es nicht gewohnt war in der Öffentlichkeit so angegangen zu werden. Ich kenne es nur von Spanien, das dort die Guardia Civil eine sehr hohe Akzeptanz hat, und daher auch relativ uneingeschränkt Ihr Programm durchziehen kann. Er ging dann als Chef der Truppe in die Offensive und griff die britische Seite (dabei sowohl die Presse wie auch die Politik) vehement an, hatte aber wohl auch nicht mit den Ausmaßen des Falles bzw. den Einflussnahmen der Politik auf die portug. Seite gerechnet.
Wie jedoch Ermittlungsakten belegen, hatten Amaral und die PJ wichtige Hinweise auf mögliche Entführer des Mädchens außer Acht gelassen und vielmehr alle Kraft darauf verwendet, den Eltern von Maddie ein Geständnis zu entlocken. Insbesondere Mutter Kate stand bei Amaral ganz oben auf der Liste der Tatverdächtigen. „Sie haben die Mutter nicht gesehen, sie kennen die Mutter nicht. Sie ist kalt, sie ist gerissen. Sie ist eine Schauspielerin“, sagte er ein Jahr nach dem Verschwinden Maddies zu Journalisten.
Kate McCann war immer wieder zu Verhören einbestellt worden, die mitunter zehn Stunden dauerten. Als der Ermittler schließlich seinen Kollegen von der britischen Polizei unterstellte, lediglich Hinweisen nachzugehen, die die McCanns entlasteten, wurde er vom Fall suspendiert. Mit knapp 49 Jahren vorzeitig pensioniert, veröffentlichte Amaral im September 2008 ein Buch über den Fall Maddie. Darin klagt er weiterhin die Eltern an, ihre Tochter getötet und am Strand verscharrt zu haben.
Dieses Hin und Her zwischen, die englische Presse und die Politik mischt sich in unsere Ermittlungen und andererseits den Kontakten zur Presse sowie eingestreuten Infos gegenüber der Presse wird Ihn dann wohl seinen Job gekostet haben.
Wobei ich auch 2 Versionen gelesen habe, einmal die grad beschriebene, einmal eine die besagt,das er selbst zurückgetreten wäre,und daher kein Geheimnisträger mehr zu sein um seine Theorie veröffentlichen zu können. Auf jeden Fall ist eine vorzeitige Pensionierung mit 49 Jahren von einem wohl sehr angesehenen Ermittler schon etwas seltsam.
Zum Zeitpunkt seiner Suspendierung vom Fall Madeleine stand eine Folter-Klage gegen Amaral schon im Raum. Klägerin ist die Mutter der im September 2004 verschwundenen, damals achtjährigen Joana Cipriano. Amaral soll dabei zwar nicht selbst Hand angelegt, jedoch die Misshandlungen gebilligt und vertuscht haben. Er wurde für schuldig befunden, Polizeidokumente gefälscht zu haben und zu 18 Monaten Haft verurteilt.
Auch in diesem Fall blieb das Kind trauriger Weise verschwunden. „Das Verschwinden meiner Stieftochter ist ein nicht abgeschlossener Fall, egal was die Behörden sagen. Ihre Leiche wurde nie gefunden und ich weiß, dass Leonor Joana niemals verletzt hätte. Sie war eine gute Mutter“, sagte laut „Mirror“ der Stiefvater.
Quelle:
https://www.welt.de/vermischtes/article2645479/Foltervorwuerfe-gegen-Ex-Ermittler-im-Maddie-Fall.html https://www.derwesten.de/panorama/vermischtes/maddie-mccann-mutter-wegen-ihrem-verschwinden-hinter-gittern-fuehrt-spur-auch-christian-b-joana-cipriano-portugal-missed-id229289520.htmlAus meiner Sicht stellt es sich so dar, das Amaral den Erfolg erzwingen wollte, und nicht mit der Stärke der Gegenseite gerechnet hat. Nun schiesst er damals sowie auch Heute noch bei jeder Gelegenheit in diese Richtung, und das wohl entweder aus Verbitterung über den Verlust Seines damaligen Einflusses oder um einfach, wie zB. mit dem damaligen Buch, weiterhing im Gespäch zu bleiben und damit Geld zu verdienen.
Ich habe auch Teile seines damaligen Buches "Die Wahrheit über die Lüge" gelesen, fand es dann aber zu einseitig. Seine Behauptungen gehen für mich einfach auch im Fall McCann in die gleiche Richtung wie bei dem Fall Cipriano. Weil er nichts anderes findet, waren es die Eltern, egal ob Beweise vorliegen oder nicht.
Woher er nun wiederum auch heute noch seine Infos nimmt, frage ich mich auch. Ich denke das er immer noch gut vernetzt ist mit der PJ sowie auch Journalisten die immer wieder mal an dem Fall Maddie arbeiten. Amaral hat ja zB. schon einige Tage bevor CB. das erste Mal bei Aktenzeichen bzw. auf der BKA-Seite erwähnt wurde von einem Deutschen Sündenbock gesprochen, dem man die Geschichte mit Maddie anhängen will.
Irgendwie erweckt er dadurch schon den Eindruck, das er glaubt, die ganze Welt hätte sich gegen Ihn verschworen, denn es ist ja nicht mehr nur die britische Seite, sondern jetzt auch die deutsche und da das BKA, dem er zB. Manipulation an den Fotos der Fahrzeuge von CB vorwirft. Diese Manipulationsvorwürfe durch Bildbearbeitung gab es auch schon in dem Fall der Mutter Cipriano, dort sollten die Bilder der Misshandlungen manipuliert worden sein.
Man kann jetzt wohl noch Stunden über die Vorwürfe von Herrn Amaral schreiben, aber eine Einsicht zu Fehlern seinerseits sind mir selten oder gar nicht aufgefallen.
Ich möchte nun nur noch zu folgendem etwas schreiben:
Spitzberger schrieb am 11.06.2020:Nachdem die PJ Mc Cann´s anstatt wie bis dato im Rahmen der Zeugenbefragungen dann als moegliche Verdaechtige vernhmen wollte, packten Beide ihre Sachen und reisten mit dem naechstbesten Flieger (Easyjet) aus und gingen in der Folge nicht mehr auf die PJ ein und liessen sich auch nicht mehr im Rahmen der Amtshilfe von Sotland Yard befragen.
In der Netflix Doku sowie auch in einigen Presseberichte ist es mir so in Erinnerung, das die McCanns den Status von Verdächtigen bekommen haben und auch als solche dann jeweils seperat verhört wurden. Kate McCann soll dabei Ihre Aussage in dem Sinne verweigert haben, das sie von über 40 Fragen keine beantwortet haben soll. Wie es dann jedoch zu einer Befragung von um die 10 Stunden kommen kann, ist mit nicht klar. Ich vermute da mal, das die Beamten der PJ die ganze Zeit versucht haben Druck aufzubauen bzw. Frau McCann zu einem Geständnis bei geringer Strafandrohung zu bringen. Auf jeden Fall sind die McCanns als Verdächtige vernommen worden und erst dann nach England ausgereist. Dieses kann ich dann auf Grund einer Befragung in dieser Art durchaus verstehen. Mal von der ja wohl überall geltenden Unschuldsvermutung ausgehend, fasse ich da mal zusammen. Das Kind ist weg, aus Sicht der Eltern chaotische nicht zielführende Ermittlungen und dann noch selbst in Verdacht und gefahrlaufend noch auf Grund dieses Verdachtes in Haft genommen zu werden. Da wäre ich wohl auch ausgereist. Die Aussage mit dem nächstbesten Flieger und damit dem Eindruck einer Flucht kann man wohl auch ignorieren, da es ja eine Begleitung der Presse in Art eines Autokorsos zu Flughafen gab und die Ausreise der McCanns den portug. Behörden sicher nicht verborgen blieb.
Aber fassen wir doch noch mal alles zusammen. Dieser Fall McCann und seine Verknüpfungen werden schwierig zu lösen sein, wenn nicht doch noch eine Leiche auftaucht oder ein verlässlicher Zeuge Angaben macht, die den oder die Täter zu Geständnissen bringen. Ich denke nach 13 Jahren kann man mit Bildchen, Videos, Funkmastenordnungen der Handys (Handy zb. von CB. aber es bedeutet ja nicht seine Anwesenheit,das Handy ist ja nicht mit Ihm zusammengenäht) und ähnlichen Indizien oder Beweisen nichts mehr erreichen was nicht zu wiederlegen wäre.