MaryPoppins schrieb:Amaral spricht aber eben nicht von einem "tragischen Unfall", sondern davon, dass die Eltern ihre Kinder sediert hätten, um in Ruhe essen zu gehen, was wiederum eine infame Unterstellung darstellt und angeblich von den Eltern auch widerlegt wurde.
Amaral schreibt in seinem Buch
wortwörtlich:
"Der Tod könnte als Folge eines tragischen Unfalls eingetreten sein."
Er bezieht sich darauf, dass es einen nicht aufgefundenen Leichnam, bestätigt durch die englischen Hunde EVRD und CSI und die Laborergebnisse, gibt.
Da kein Leichnam gefunden wurde und auch keiner im Apartment 5a bekannt war, schlussfolgerte Amaral, dass die Hunde Madeleines Leichnam gerochen haben.
So weit hergeholt ist das nun nicht.
Seine These ist nicht bestätigt worden und die Indizien können/müssen anders erklärt werden, aber sie ist kein kriminalistischer Unsinn, sondern schlüssig hergeleitet. Es ist albern, Amaral zu unterstellen, er habe von vornherein Portugals Tourismus schützen und die McCanns grundlos zu Verdächtigen machen wollen.
Das Problem bei dem Fall ist, dass es keine Spurenlage gibt, auf der man eine stichhaltige Entführungsthese aufbauen könnte. Das merken die armen Braunschweiger Ermittler ja offenbar auch gerade.
Nun hat man endlich einen Verdächtigen, aber auch der passt nur teilweise ins Bild. Motivation und Potenzial sind vorhanden, aber wie war der Tathergang? Geplant oder Gelegenheit genutzt? Wurde er von Jane Tanner oder Familie Smith gesehen? Warum lief er zu Fuß? Wie erklärt sich, dass Maddie nicht schrie? Das Anschlagen der Hunde? Das Blut? Die DNA-Übereinstimmung?