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Elektroautos und Elektromobilität

10.403 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Akku, Elektroauto, Musk ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Elektroautos und Elektromobilität

29.10.2022 um 12:34
Zitat von SyndromSyndrom schrieb:Nach all den technischen Fragen, hat regierungsseitig schon Mal einer verlauten lassen wie die Steuereinnahmen vom "Spritverkauf" und Kfz Steuer Aufgefangen/Umverteilt werden?
Wenn die E-Mobilität anfängt zu überwiegen muss das Milliardenloch ja irgendwie gestopft werden.
Eine kilometer-abhängige Maut wäre denke ich das näheliegendste, heutige Neuwagen wären dazu denke ich in der Lage das zu erfassen, würde natürlich auch ein 100% Bewegungsprofil aller Autofahrer bedeuten - allernativ könnte auch einfach der TÜV die gefahrenen KM erfassen und ans Finanzamt melden. Die Maut könnte man auch nach Fahrzeuggewicht staffeln, schwerere Fahrzeuge beanspruchen die Straßen mehr als leichte, außerdem dürfte Gewicht auch mit Leistung und Fahrzeugklasse korellieren und wäre damit auch sozial gerecht. Die dann noch verbliebenen Verbrenner könnte man über hohe Kraftstoffpreise schröpfen, nicht dass ich das alles wollen würde, aber es wären gangbare Wege.

Haushalts- und Ladestrom unterschiedlich zu besteuern könnte schwierig werden, da E-Autos ja auch an normalen Steckdosen geladen werden können.


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Elektroautos und Elektromobilität

29.10.2022 um 16:59
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:E-Autos ja auch an normalen Steckdosen geladen werden können.
Angesichts der Jammerei um hohe Ladeleistungen und Reichweiten ist das kein nennenswertes Problem. Bei einer Steckdosenleistung von 2,3 kW oder etwas mehr als 3 und Batterien im 60 bis 90 kWh Bereich ist das nahezu sinnfrei.

Natürlich wird es Verschiebungen bei den Steuern geben, keine Frage. Wir nehmen pro Jahr etwa 37 Milliarden durch Mineralölsteuer ein. Wobei das imho alle Bereiche betrifft. Diesel wurde bislang pro Jahr jedoch mit knapp 10 Milliarden subventioniert, Kerosin wird in Höhe von 12 Milliarden von der Energiesteuer befreit, bei Flügen und Ausland entfällt die Mehrwertsteuer.
Mag sein, dass nicht alle meine Zahlen exakt stimmen, aber der Wegfall der Energiesteuer beim Kraftstoff ist nicht so problematisch, wie es sich anfühlt.
Wenn wir schon beim Verursacherprinzip sind, dann sollten Flugreisen entsprechend teurer werden und auch die vielen kleineren Regionalflughäfen weniger subventioniert werden.


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Elektroautos und Elektromobilität

29.10.2022 um 17:02
Zitat von Total_RecallTotal_Recall schrieb:Angesichts der Jammerei um hohe Ladeleistungen und Reichweiten ist das kein nennenswertes Problem. Bei einer Steckdosenleistung von 2,3 kW oder etwas mehr als 3 und Batterien im 60 bis 90 kWh Bereich ist das nahezu sinnfrei.
Das ändert nichts an der steuerlichen Relevanz.


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29.10.2022 um 17:13
Das ändert auch nichts daran, dass Subventionen entfallen. Die steuerliche Relevanz ist sicherlich theoretisch vorhanden, wird aber keine nennenswerte Rolle in der Realität spielen.


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Elektroautos und Elektromobilität

29.10.2022 um 17:16
Um die Kreativität unserer Regierenden zur Abschöpfung unseres sauer verdienten Geldes mache ich mir am allerwenigsten Sorgen...

...denen wird schon etwas einfallen.

Noch etwas zur wieder aufgeflammten Diskussion von wegen Nachhaltigkeit der Elektromobilität.

Ich finde das bemerkenswert, dass die allermeisten von uns im Alltag doch Entscheidungen treffen, bei denen der eigene Vorteil zunächst im Vordergrund steht.

In jenen Fällen aber, in denen man - aus irgendwelchen irrationalen Gründen, verursacht durch Denkblockaden o.Ä. - eine bestimmte Lösung vermeiden will, da kommt dann auf einmal das Gemeinwohl auf die Agenda, quasi als Feigenblatt.

Ich denke, ich bin da ehrlicher...

Ich hatte mir in der Vergangenheit Sportwagen angeschafft, weil ich Bock darauf hatte und jetzt - ein paar Jahre vor dem Ruhestand - möchte ich meine Finanzen auf Effizienz trimmen, um möglichst viel für später zur Seite zu legen.

Ich gebe es zu, mein Stromer wurde angeschafft, weil er - unter Berücksichtigung aller Kosten - einfach unschlagbar billig war.

Wer mir einen Verbrenner hätte empfehlen können, der mich - als Neuwagen eines komfortablen modernen Fahrzeugs - auf 30.000km in drei Jahren nur rund 2000 EUR (inkl. aller Kosten, Leasingrate, Überführungskosten, verrechnet mit allen Förderungen) und "Treibstoffkosten" von rund 4 EUR auf 100km, der hätte mich vom Gegenteil überzeuigt.

Da muss ich nicht darüber nachdenken, welche apokalytischen Verhältnisse hier vielleicht noch folgen könnten... u.s.w.

Wenn dann aber die Mehrheit der Wissenschaftler die von mir gewählte Variante als umweltfreundlich und zukunftsweisend betrachtet...

...um so besser! Aber ich will ehrlich sein: Ich fahre den Stromer weil er unschlagbar günstig (und geil) ist!


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Elektroautos und Elektromobilität

29.10.2022 um 17:17
Zitat von Total_RecallTotal_Recall schrieb:Natürlich wird es Verschiebungen bei den Steuern geben, keine Frage. Wir nehmen pro Jahr etwa 37 Milliarden durch Mineralölsteuer ein. Wobei das imho alle Bereiche betrifft. Diesel wurde bislang pro Jahr jedoch mit knapp 10 Milliarden subventioniert, Kerosin wird in Höhe von 12 Milliarden von der Energiesteuer befreit, bei Flügen und Ausland entfällt die Mehrwertsteuer.
Die Rechnung ist totaler Käse - die Diesel''subvention'' ist einfach nur die Tatsache dass man den Diesel nicht so hoch besteuert wie die anderen Kraftstoffe - wenn der Dieselverbrauch ganz wegfällt bekommst du diese 10 Mrd. nicht ''raus'' weil du sie nie ausgegeben hast, sondern nur nicht eingenommen. Beim Kerosin genau so.


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29.10.2022 um 17:59
@bgeoweh
Okay, beim Diesel liege ich falsch. Da wir Kerosin noch einige Zeit benötigen, sollte der Staat dann die Steuern in der Höhe einfordern, die andere auch haben oder hatten.
Da die Befreiung von der Kfz Steuer nur vorübergehend sein kann, sollten die 10 Milliarden daraus in Zukunft von uns Stromern erhoben werden. Das ginge für mich in Ordnung. Wie sich volkswirtschaftlich der Umstieg rechnet, weiß ich nicht.


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29.10.2022 um 20:59
Zitat von Total_RecallTotal_Recall schrieb:Das ändert auch nichts daran, dass Subventionen entfallen. Die steuerliche Relevanz ist sicherlich theoretisch vorhanden, wird aber keine nennenswerte Rolle in der Realität spielen.
Sollten E-Autos jemals relevante Anteile im Fahrzeugbestand haben, dann schon. Aber das wird wohl erst in 10 bis 20 Jahren der Fall sein, das ist nichts worüber man sich heute den Kopf zerbrechen müsste.


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29.10.2022 um 21:46
@militarynerd
Das Laden an sich hat schon eine steuerliche Relevanz, hier ging es doch um die homöopathischen Ladeleistungen von um 2 kW und darum, wie man diese für eine eventuelle Besteuerung messen könnte.
Wiemauch immer, es spielt keine nennenswerte Rolle mehr. Aber wenn du dich daran abarbeiten möchtest, mach.


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30.10.2022 um 06:49
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:In jenen Fällen aber, in denen man - aus irgendwelchen irrationalen Gründen, verursacht durch Denkblockaden o.Ä. - eine bestimmte Lösung vermeiden will, da kommt dann auf einmal das Gemeinwohl auf die Agenda, quasi als Feigenblatt.
Das war nicht die Intentnion, und ich hab meines Erachtens auch keine Denkblockaden - ganz im Gegenteil bin ich sehr begeistert, was die Technik hier vollbracht hat .

Mir gings darum aufzuzeigen, dass der Drang der vergangenen Regierung zum massenhaften Ausbau der E-Mobilität möglicherweise, und nach allem zu urteilen, was ich zum Thema fand, dem Klima mehr geschadet als genützt hatte, weil hierzulande vieles (insbesondere die Energieerzeugung) zu dieser Zeit und auch heute noch bei weitem nicht so weit ist, damit sich die damalige noch viel schlechtere Batterie-Technik wirklich als klimafreundlich labeln kann. Dass das heute anders aussieht, und das E-Mobil im vergleich zum Verbrenner offenbar wirklich besser weg kommt, ist doch prima, und sei jedem auch gegönnt. Mit allem Spaß, den er dabei haben kann.

Dass der Individualverkehr aber eine Zukunft hat, ist auch nicht gewiss, denn so oder so ist er klimaschädlich, und wenn wir ernsthaft was ändern wollten, müssten wir schlicht drauf verzichten.
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Wenn dann aber die Mehrheit der Wissenschaftler die von mir gewählte Variante als umweltfreundlich und zukunftsweisend betrachtet...
.. im Vergleich zum Verbrenner - wie gesagt. Besonders, wenn man einen sehr hohen EE Anteil fährt, den wir hierzulande aber kaum haben, außer du lädst zB über deine private PV direkt.

Ansonsten ist das alles auch Klimabelastend, nur halt etwas weniger.

Ergo, wir werden uns über kurz oder lang ohnehin vllt was überlegen müssen, wie wir das ganze co2 aus der Atmosphäre holen, und die vorrangige Entwicklung entsprechender Technik wäre meiner Ansicht nach die klügere Alternative gewesen, wenn es irgendwem hier überhaupt je ums Klima gegangen ist, statt auf eine Mobilität zu bauen, die halt nur bisschen weniger raus feuert, als die, die man hat.


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Elektroautos und Elektromobilität

30.10.2022 um 07:16
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Und das wird mit Luft und Liebe betrieben? Fakt ist: der Abbau von fossilen Energieträgern erfordert auch eine Menge Energie. Ein Tagebau verbraucht auch 25% seiner eigenen Energie.
Kann dir dort nicht antworten, siehe roter Beitrag, also hier mal kurz:

Das ist höchstwahrscheinlich richtig (ich glaub dir die Zahlen jetzt mal) aber für die vorangegangene Fragestellung irrelevant, weil es darum ging, ob der Strom für die E-Mobilität überhaupt ausreicht, wenn 25 Mio E-Autos mehr auf der Straße sind, ohne dass man die Infrastruktur ausbauen müsste.

Dass der Verbrenner in vielerlei Hinsicht mit co2 Belastet ist, auch in der Energieförderung, ist klar - gilt aber auch für das E-Mobil.

Wir können ja mal spaßhalber nachgucken, was zB eine Kohlegrube an co2 raus haut, oder eine LNG Produktion .. genau wie der Transport, die Lagerung, die Logistik drumrum usw.
Da kommt überall schön was zusammen, und das alles bestimmt den co2 Rucksack unseres Strommixes, mit dem das E-Mobil heutzutage und noch vermutlich recht lange betrieben werden muss.


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Elektroautos und Elektromobilität

30.10.2022 um 08:54
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:und nach allem zu urteilen, was ich zum Thema fand, dem Klima mehr geschadet als genützt hatte
Wäre denkbar, keine Frage. Mein persönlicher Punkt ist: beim Stromer können wir etwas ändern und tun es auch. Beim Verbrenner können wir nahezu nichts mehr optimieren und lediglich neue Quellen suchen und erschließen.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Dass der Verbrenner in vielerlei Hinsicht mit co2 Belastet ist, auch in der Energieförderung, ist klar - gilt aber auch für das E-Mobil.
Auch hier: bei der Förderung von Erdöl wird Methan frei und abgefackelt:
Achim Pollmeier: "Einen großen Anteil daran haben die gestiegenen Gaskosten. Darum ist die Regierung weltweit auf Einkaufstour, um möglichst schnell möglichst viel Erdgas zu beschaffen. Bis das bei uns ankommt, dauert es aber wohl noch Jahre, während gleichzeitig routinemäßig Milliarden Kubikmeter Gas verschwendet werden. Es geht um so genanntes Begleitgas aus der Ölförderung. Es wird einfach abgefackelt oder in die Atmosphäre geblasen. Man könnte es auffangen und schon relativ bald Europa damit versorgen. Aber weder die Bundesregierung noch die EU scheinen sich wirklich darum zu kümmern; die großen Ölkonzerne schon gar nicht. Lutz Polanz, Martin Suckow und Inge Altemeier."
Quelle: https://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/verschwendetes-gas-100.html
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Dass der Individualverkehr aber eine Zukunft hat, ist auch nicht gewiss, denn so oder so ist er klimaschädlich, und wenn wir ernsthaft was ändern wollten, müssten wir schlicht drauf verzichten.
Der erste Schritt für uns als Autonation wäre eine Umstellung der Denke. Ich persönlich bräuchte nicht mein persönliches Auto, aber meine persönliche Mobilität. Dennoch ja, die Menge des Individualverkehrs in den Ballungsräumen und Großstädten muss reduziert werden. Aber das ist ein sehr komplexer Vorgang, der viele Bereiche des Lebens trifft. Wobei er mir nicht unlösbar erscheint.
Ob man ganz verzichten kann, erscheint mir fraglich, aber deutlich minimieren wäre ein gutes und durchaus erreichbares Ziel.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:außer du lädst zB über deine private PV direkt
Für viele private Haushalte ist Solarstrom nicht nur Energie-, sondern auch Einnahmequelle. 2020 hatten etwa 1,4 Millionen private Haushalte – das waren 3,6 % aller privaten Haushalte – Einnahmen aus der Einspeisung von Solarstrom ins Netz.
Quelle: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/06/PD22_N037_43.html

Da ist noch sehr viel Luft nach oben.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Da kommt überall schön was zusammen, und das alles bestimmt den co2 Rucksack unseres Strommixes, mit dem das E-Mobil heutzutage und noch vermutlich recht lange betrieben werden muss.
Aus meine Sicht ist der Punkt relevant:
Wir müssen in 15 Jahren klimaneutral werden. Habe ich eine Chance bei Verbrennern? Definitiv nein. Habe ich eine Chance bei Elektroautos klimaneutral zu werden? Ja! Der Strom wird irgendwann klimaneutral sein. Das heißt, die Elektroautos müssen ebenfalls klimaneutral hergestellt werden. Wenn dann die Fabrik, die die E-Autos und die Batterien baut, ausschließlich mit erneuerbaren Energien versorgt wird, dann wäre das E-Auto auch klimaneutral. Da habe ich einen sehr klaren Pfad zur Klimaneutralität, den gibt es bei Verbrennern nicht so einfach.

Volker Quaschning, Ingenieurwissenschaftler und Professor für Regenerative Energiesysteme
Quelle: https://www.swr3.de/aktuell/fake-news-check/faktencheck-sind-e-autos-doch-klima-killer-co2-bei-herstellung-problematisch-100.html (Archiv-Version vom 15.11.2022)

Dass es besondere Anwendungen gibt, die noch nicht vom BEV abgedeckt werden können, liegt auf der Hand. Das kann und darf aber nicht ein Argument gegen die Elektromobilität sein, denn bei rund 47 Millionen zugelassener PKW braucht nicht jeder alle denkbaren Features.


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Elektroautos und Elektromobilität

30.10.2022 um 09:26
@Total_Recall
Ich kann dir da schon weitestgehend zustimmen, und mein vorläufiges Fazit fiel ebenso aus, dass alles hierzulande mit dem raschen Ausbau der EE steht und fällt - falls wir entsprechende Ziele ernsthaft erreichen wollen. Wobei vermutlich nicht mal das reichen wird.

Zum Verbrenner sei noch angemerkt, dass auch der deutlich reduziert werden könnte, wenn zB relativ einfache Dinge wie der ÖPNV oder die Bahn entsprechend ausgebaut werden würden. Gerne auch mehr elektrifiziert. Zudem seine co2 Last minimiert werden könnte, wenn man entsprechende Projekte anschiebt, wie zB die Renaturierung der Feuchtgebiete weltweit -woran sich auch D beteiligen kann-, ebenso wie Wiederaufforstung, oder auch die Verbesserung der Technik der Verpreussung von co2 in der Erde weiter forciert werden würde.

All das wäre meiner Ansicht nach zuerst notwendig gewesen, bevor man den Individualverkehr in diesem Maßstab umbaut, und sich erstmal noch zusätzlich einen co2 Rucksack ans Bein bindet, den man nicht so schnell wieder los wird - falls überhaupt, wenn sich bestimmte Szenarien bewahrheiten sollten.

Hier zu den mMn wichtigeren Technologien:
Bereits im Jahr 2005 gab der IPCC einen Sonderbericht zur Abscheidung und Speicherung von CO2 heraus. Um im Sinne des Pariser Klimaabkommens von 2015 die durchschnittliche Erwärmung bei maximal 1,5 °C zu halten, sind nach Berechnungen des Weltklimarats IPCC „negative Emissionen“ – also das Entziehen von CO2 aus der Atmosphäre – notwendig. Auch der Großteil der Szenarien, die die Erderwärmung auf 2 °C begrenzen wollen, geht von der Verfügbarkeit von Verfahren aus, negative Emissionen zu erzielen, wobei besonders Bioenergie mit CO2-Abscheidung und -Speicherung (BECCS wie PyCCS) eine wichtige Rolle zugebilligt wird. Da die BECCS-Technik jedoch einige Nachteile mit sich bringt und vor allem sehr große Flächen (persönliche Anmerkung: muss ja nicht hierzulande erfolgen, wie gesagt, sondern kann auf internationaler Zusammenarbeit beruhen) für den Biomasseanbau benötigen würde, ist fraglich, ob sie jemals im großen Maßstab zur Verfügung stehen kann.[3]
Quelle: Wikipedia: CO2-Abscheidung und -Speicherung

Hier wäre meiner Ansicht nach die Konzentration der Forschungsarbeit sinnvoller gewesen, und hier hätte eine Regierung drauf drängen müssen, nicht auf einen Individualverkehr, der schon alleine aufgrund von schlechter Batterietechnik den entsprechenden Zielen letzte Dekade noch kaum näher kam, aber schon eine co2 Investition mit sich brachte, die sich gewaschen hat. Dass sich das die letzten Paar Jahre technisch deutlich verbessert hat, ist sicher beachtlich, aber es verhindert nun mal den gesamten co2 Ausstoß nicht, sondern reduziert ihn nur etwas in Zukunft - wie lange man dafür in die Zukunft gucken muss, ist auch hier sehr ungewiss.

Währenddessen haben wir keine serienreife Technologie, die den co2 Ausstoß im gleichen Maße auffangen könnte, in dem er heute einfach kaum gebremst weiter geht.


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Elektroautos und Elektromobilität

30.10.2022 um 09:34
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:wie lange man dafür in die Zukunft gucken muss, ist auch hier sehr ungewiss.
.. um die co2 Investition, die für den Umbau des Individualverkehrs notwendig war, zu amortisieren, meine ich.


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30.10.2022 um 10:27
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Dass der Individualverkehr aber eine Zukunft hat, ist auch nicht gewiss, denn so oder so ist er klimaschädlich, und wenn wir ernsthaft was ändern wollten, müssten wir schlicht drauf verzichten.
Den MIV wirst du nicht wegbekommen, da auf dem Land jede andere Alternative nicht praktikabel oder teuer ist. Das Fahrrad wird ein Teil ersetzen können, aber nicht alles.

Viel wichtiger ist es, den Leuten klar zu machen, dass eine Brechung der Reisekette für die Vielzahl der Fahrten notwendig ist. Wer in die Stadt will, der fährt bis zum nächsten P+R-Parkplatz und nimmt dann den ÖPNV oder das Fahrrad (Miete).

Die Punkt-zu-Punkt Verkehre sind auf das Minimum zu reduzieren. Dann bleibt nur noch wenig übrig (Bsp.: Urlaubsreise).
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:ob der Strom für die E-Mobilität überhaupt ausreicht, wenn 25 Mio E-Autos mehr auf der Straße sind, ohne dass man die Infrastruktur ausbauen müsste.
Die Infrastruktur im niedrigen Volt-Bereich muss sowieso angepasst werden. Der Umbau der Stadt zu mehr Elektro ist im Gange, aber das wird dauern. Neben den Ladesäulen hat sich auch unser Bedarf erhöht. Sei es durch Digitalisierung als auch Wärmepumpen.

Man muss nur mal anfangen und die Netzbetreiber aktiv unterstützen. Anderswo geht es doch auch.


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30.10.2022 um 12:17
Zitat von SyndromSyndrom schrieb:Nach all den technischen Fragen, hat regierungsseitig schon Mal einer verlauten lassen wie die Steuereinnahmen vom "Spritverkauf" und Kfz Steuer Aufgefangen/Umverteilt werden?
Wenn die E-Mobilität anfängt zu überwiegen muss das Milliardenloch ja irgendwie gestopft werden.
Neben der bereits vorgeschlagenen Maut pro Kilometer (und Tonne Fahrzeuggewicht?):
- E-Autos sind nur bis Ende 2030 von der KFZ-Steuer befreit. Danach kann sie so hoch angesetzt werden, dass die KFZ-Steuer z.B. in der Summe aufkommensneutral bleibt
- E-Autos wissen, wieviel Strom sie geladen haben, zumindest wissen sie, wieviel Strom im Akku angekommen ist. Für Verbrenner und PHEV ist schon bei Euro 6d-ISC-FCM vorgeschrieben, dass sie über den Energieverbrauch Buch führen. Für E-Autos ist es formal nicht vorgeschrieben, aber sie machen es auch, und es wäre ein Leichtes, die gesetzlichen Vorschriften zu erweitern. Von da ist es nur noch ein kleiner Schritt bis zu einer Autostromsteuer.


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30.10.2022 um 13:49
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:All das wäre meiner Ansicht nach zuerst notwendig gewesen, bevor man den Individualverkehr in diesem Maßstab umbaut, und sich erstmal noch zusätzlich einen co2 Rucksack ans Bein bindet, den man nicht so schnell wieder los wird - falls überhaupt, wenn sich bestimmte Szenarien bewahrheiten sollten.
Warum hätte man das von dir Vorgeschlagene nich gleichzeitig tun können? Kann man nich Feuchtgebiete renaturieren und gleichzeitig die E Mobilität fördern?
Und der zusätzliche CO2 Rucksack is ja nirgendwo belegt, sondern lediglich von dir behauptet.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Währenddessen haben wir keine serienreife Technologie, die den co2 Ausstoß im gleichen Maße auffangen könnte, in dem er heute einfach kaum gebremst weiter geht.
CO2 Abscheidung is eben unwirtschaftlich im Vergleich zum Ersatz durch EE. Dies und weil es auch gewisse Gefahren (die in dem von dir verlinkten Artikel beschrieben sind) sind der Grund dafür, dass wir keine "serienreife Technologie" für die CO2 Abscheidung haben.

mfg
kuno


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30.10.2022 um 18:47
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Warum hätte man das von dir Vorgeschlagene nich gleichzeitig tun können? Kann man nich Feuchtgebiete renaturieren und gleichzeitig die E Mobilität fördern?
Warum nicht erst mehr Geld in das Nützliche stecken, wie eben Öffis, Natur, etc und das im Vergleich etwas weniger Schädliche erst dann fördern, wenn man sich ein Polster geschaffen hatte, und es sich klimatisch leisten kannn - sich die Technik vor allem so entwickelt, dass es auch wirklich sinnvoll ist? Das wäre mMn die richtige Frage hier.

Der Individualverkehr ist in diesem Umfang sowieso nur reines Luxusgut, das so oder so nur das Klima zusätzlich belasten kann, also gibt es offenbar keinen besonderen ökologischen Sinn dahinter.

Wie schrieb hier ein anderer User:
Die E-Mobilität ist bloß das etwas grün gewaschene Methadon für den Auto-Junky
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Und der zusätzliche CO2 Rucksack is ja nirgendwo belegt, sondern lediglich von dir behauptet.
Na aber dafür hab ich einige deutliche Verdachtsmomente diesbezüglich belegt, die durchaus auf eine realistische Wahrscheinlichkeit schließen lassen, dass es auch wirklich so sein könnte, wie ich glaube.

Dass ich dir noch keine Studie explizit dazu vorlegen kann, weil ich keine kenne, heißt nicht, dass das alles falsch ist, was ich vermute.

Zumal das ja nicht nur auf meinem eigenen Mist gewachsen ist, sondern ich schon vor bestimmten 10 Jahren einen Harald Lesch darüber sinnieren hörte, was die umweltfreundlichste Variante im Individualverkehr sei, und da fiel das E-Auto schlichtweg durch. Er empfahl seinerzeit den Verbrenner mit Erdgasbetrieb.

Auch er hat vor kurzem erst seine Meinung dazu revidiert, siehe hier: Spoiler Youtube: Harald Lesch zur Elektromobilität • Meinung geändert • wie klimafreundlich sind E-Autos wirklich?
Harald Lesch zur Elektromobilität • Meinung geändert • wie klimafreundlich sind E-Autos wirklich?
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.. wobei ich das alte Vid gerade nicht mehr finde. Vllt bei Gelegenheit.

Das ist doch genau der Punkt; die Regierung war da offenbar viel zu schnell, wie ich meinte, und wie sich anhand von Leschs Entscheidung auch ablesen lässt.
Man hat hier schon Anfang der letzten Dekade angefangen das Medial zu pushen, ab 2016 sogar mit Kaufpremien, obschon weder die Batterie-Technik wirklich ausgereift war, noch unser Stommix gut genug, um das E-Auto als klimaneutral labeln zu können.

Das ist doch nicht ok gewesen.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:CO2 Abscheidung is eben unwirtschaftlich im Vergleich zum Ersatz durch EE. Dies und weil es auch gewisse Gefahren (die in dem von dir verlinkten Artikel beschrieben sind) sind der Grund dafür, dass wir keine "serienreife Technologie" für die CO2 Abscheidung haben.
Die Regierungen der Welt haben doch genug Möglichkeiten die Rahmenbedingungen so zu setzen, dass sich sowas für Betriebe wirtschaftlich gestalten lässt. Davon ab waren das ja nicht die einzigen Möglichkeit co2 abzuscheiden.


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Elektroautos und Elektromobilität

30.10.2022 um 19:46
Übrigens wird in dem Vid ab min 24:15 genau das bestätigt was ich meine. Es ist schlicht ökologisch nicht sinnvoll einen alten Verbrenner, der noch läuft, gegen ein neues E-Fahrzeug einzutauschen, weil der neue einfach seinen Rucksack mitbringt, und den kriegt man so schnell nicht los. Besonders eben auch -das wurde kurz davor besprochen- weil die Batterien noch oft in Ländern produziert werden, in denen jede Menge fossile Energie dafür aufgewandt wird.

Wenn man sich sowieso ein neues Mobil anschaffen muss, ist der Stromer aber heute deutlich besser.

Youtube: Harald Lesch zur Elektromobilität • Meinung geändert • wie klimafreundlich sind E-Autos wirklich?
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Elektroautos und Elektromobilität

31.10.2022 um 03:42
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Es ist schlicht ökologisch nicht sinnvoll einen alten Verbrenner, der noch läuft, gegen ein neues E-Fahrzeug einzutauschen
Der Fiesta BJ 2009 meiner Frau hat gestern die 190.000km voll gemacht, und dazu neuen TÜV bekommen ohne Mängel.
Motor knochentrocken, verbraucht kein Öl zwischen den jährlichen Wechseln. Der bleibt bis es unwirtschaftlich wird, hoffentlich noch viele Jahre.

Wir leben in einer Kleinstadt bzw Dorf mit 3000 Einwohnern, die nächste Ladestation wäre 20km entfernt.
Im Wohnblock mit 60 Parteien, wo das KFZ auf dem Mieterparkplatz steht, ist an E-Auto nicht zu denken. Wir rollen sicher keine 200m Kabeltrommel zum Parkplatz, die anderen 59 Parteien zum Glück auch nicht.
Man stelle sich das einmal vor...

Wir haben bei uns einige E-Autos im Örtchen, das sind aber durchweg Eigenheimbesitzer, die auch zu Hause laden können an einer Wallbox.


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