Total_Recall schrieb:Das Konzept halte ich nicht für praxistauglich. Die Ausrichtung der Zellen ist erbärmlich, jeder kleine Rempler am Auto verursacht teuren Aufwand und wer eine Garage oder Carport sein eigen nennt, der parkt dann wo? Verschattung, Verschmutzung sind das Problem der Solaranlagen.
Und ich halte das jetztige Konzept ohne die Möglichkeit der Selbstaufladung durch bsp. Solarzellen für nicht praxistauglich. Wenn ich jetzt nach dem Link von
@therealproton betrachte dann kann dieser Sion bis zu 245km pro Woche im Durchschnitt immer noch 112km nur durch Sonnenenergie fahren. Für viele Berufspendler die nur 10km zum Arbeitplatz und zurück damit fahren oder Menschen die mit dem Auto vielleicht 2-3 mal die Woche zum einkaufen fahren reicht das völlig aus. Damit bräuchten die ihr Fahrzeug nicht mehr aufzuladen, brächten somit keine Ladesäulen und die damit verbundene Infrastruktur.
Ich weis jetzt nicht wie es bei Carports so üblich ist aber Garagen haben üblicherweise zumindest die die ich kenne eine Steckdose. Es geht aber nicht um die mit eigenem Häuschen, eingener Garage/Carport, sondern um diejenigen die bsp. in Miete wohnen und deren Autos auf der Straße oder auf Parkplätzen vor der Wohnung sind, diejenigen die auf Ladesäulen angewiesen wären. Und auch diejenigen mit einer Garage werden ihre Garage auch mal mit ihrem Auto verlassen. Ich mein wenn du dein Auto nur in der Garage stehen hast, dann brauchst auch kein E-Auto, weil auch ein Verbrenner der nicht fährt kein CO2 ausstößt
;) Und immer wenn du dann mit deinen Auto unterwegs bist, es auf einem Parkplatz abstellst, lädt es sich auf. Es erhöht die Reichtweite, es muss weniger oft Nachgeladen werden.
Übrigends Verschmutzung ist nur eine Form von Verschattung. Nur im Gegensatz zu den Dingern auf unseren Hausdächern, kann und werden Autos häufiger auch mal gewaschen. Ich hab jedenfalls noch niemanden gesehen der mit einem Wischmob auf seinem Hausdach die Pannels sauber gemacht hat. Dagegen waren die Wartschlangen vor den Autowaschanlagen oft sehr nerfig. Und während man ein Auto relativ einfach in die Sonne stellen kann ist das bei einem Hausdach das durch Bäume, Berge, Wälder, Antennenanlagen usw. beschatten wird nicht so trivial.
Total_Recall schrieb:Ich sehe es anders. Andere Energieträger sind zu billig.
Ob andere zu billig sind, spielt erstmal überhaupt keine Rolle. Das Problem beim E-Auto ist, das es mit dem selben Energieträger läuft wie bsp. die Nachttischlampe, der Kühlschrank oder Elektroherd eines von altersarmut bedrohten Rentners und anderer sozial schwacher Menschen. Hohe Strom- und Wasserkosten, hohe Mieten, hohe Preise auf Grundnahrungsmittel sind sehr unsozial, weil sie nunmal die schwächsten in der Gesellschaft am härtesten treffen. Auf der anderen Seite profitieren gerade jene mit eigenen Grundstücken, Gebäuden und viel Kapital massivst durch die Errichtung von Photovoltaik- und Windkraftanlagen. Das sind die die von der EEG Umlage, den hohen Stromkosten profitieren.
Total_Recall schrieb:Daneben gibt es noch einen erzieherischen Effekt, Mit zu niedrigen Preisen gibt es keinen Anreiz, mit Energie welcher Art sparsam und effizient umzugehen.
Lass mich Raten, du bist auch für die Erhöhung der Lebensmittelkosten, durch Spekulation einiger Superreicher auf diese, damit die Menschen "erzieherisch" lernen sparsamer und effizienter mit ihrem Essen umzugehen? Ob da Länder in Afrika sich keine Nahrungsimporte mehr leisten können und auf Strecke bleiben ist ja nicht dein Problem oder?
Total_Recall schrieb:Müssen wir so oder so machen, wenn wir regenerative Energien aus unserem Norden in den Süden transportieren wollen. Dagegen wird wie immer gerne und kräftig geklagt.
Es ist etwas anderes ob man eine Stromtrasse von Norden nach Süden verlegt oder ob man in jeder Stadt in jedem Straßenzug, zusätzlich Stromleitungen verlegen und Ladesäulen errichten muss.
Total_Recall schrieb:Zahlen bitte, denn die Produktion von 1 Liter Diesel kostet auch Strom.
Genauso wie die Produktion des E-Autos, seines Akkus, sowie jede Kilowattstunde die man damit lädt auch Kohlestrom enthält und ebenfalls CO2 produziert. Zahlen hab ich jetzt nicht direkt aber ich schätze mal selbst, wenn wir ohne den Strom für die Raffinierien usw. die hälfte einsparen könnten, dann wären das immer noch doppelt soviel Strom wie wir jetzt pro Fahrzeug brauchen um einen Faktor von mehreren Millionen hochskaliert.
Total_Recall schrieb:Dafür leisten sich aber viele ein sündhaft teures Smartphone nebst auch durchaus teuren Verträgen, der Durchschnittspreis von Neuwagen lag 2019 bei 33.580 Euro, dann wollen wir alle in Urlaub, was durchschnittlich rund 1100 Euro pro Kopf ausmacht.
Das mit dem "Ich kann mir das nicht leisten" kann ich nur sehr bedingt nachvollziehen, es handelt sich vielmehr um "Ich will mir das nicht leisten."
Der Reichtum der einen ist kein Ausschlusskriterium für die Armut der anderen. Das Problem das wir habe, ist, das wir nunmal für alles dieselben Preise bezahlen. Die Oma mit 500€ Minirente im Monat zahlt für die KWh erstmal dasselbe wie bps. ein ARD Intendant mit 300.000€ im Jahr. Letztere hat aber wahrscheinlich ein nicht zu kleines Häuschen vollgepflaster mit Solarzellen und zahlt fast nichts mehr für den Strom.
Abgesehen davon kann ich auch die Leute die es sich noch leisten könnten und es nicht mehr wollen verstehen. Die Löhne hier stagnieren, die Steuern und Lebenhaltungskosten steigen immer weiter. In unseren Nachbarländern kostet der Strom teils die Hälfte. Ich kann die Menschen schon verstehen, das sie irgendwann die Schnautze vollhaben wie Bratgänse ausgenommen zu werden, weil immer wieder eine neue ideologische Spinnerei, herhalten muss um noch mehr von ihnen zu holen. Macht so weiter und irgendwann besteht das Land nur noch aus lauter Superreichen die alles irgendwie absetzten, für nichts zahlen müssen und aus Harz4 Empfängern denen man nichts mehr nehmen kann.
Total_Recall schrieb:Wer aber angesichts des zukünftig benötigten Stromes Wasserstoff oder E-Fuel als Alternativen vorschlägt, der möge sich bitte die Energiemengen anschauen, die man für diese Antriebe benötigt.
Wenn man Strom aus regnerativen Energiequellen wie Wind oder Solar gewinnt, ist die Energiemenge weniger wichtig, wie die Möglichkeiten sie zu speichern und zu transportieren. Wasserstoff und E-Fuel lassen sich schnell in Tanks abfüllen und transportieren.
Es macht jedenfalls wenig Sinn den überschüssigen Strom bei Sonnenschein und guter Brise für Lau ins Ausland zu verscherbeln um dann bei Nacht und Flaute zu Horrorpreisen Strom aus Atom- und Kohlekraftwerken unserer Nachbarn wieder einzukaufen.