Lässt sich die Seele physikalisch erklären?
24.10.2008 um 16:07
> Ich meinte diejenigen Wissenschaftler (gibt's
> selbstverständlich auch bei den "Esos"), die meinen
> dank ihrer Fachbegriffe eine Welt zu schaffen, die
> nur dem speziell Gelehrten und nicht dem gemeinen
> Volksbürger begreifbar ist, es ist eine unnötige
> Verkomplizierung wie sie beispielsweise früher von
> Oberhäuptern der Kirche angewandt wurde, die
> allesamt ihre Messen nur auf Latein abhielten, von
> dem das Volk kein Wort verstand.
Dem stimme ich zu. Ich kenne Arbeiten, die abgelehnt worden sind, weil sie - O-Ton des Profs - zu verständlich gehalten sind. Da muß ich dann auch sagen, ich könnte gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte, wenn ich so einen stumpfen Unsinn höre. Da kann es keine zwei Meinungen geben.
> Hingegen zu sagen "wer sich nicht auf dem Pfad der
> Wissenschaft bewegt kann nichts beurteilen sondern
> spekuliert nur usw.", das ist eine absonderlich
> anmutende Groteske, soll die Wissenschaft doch
> Wissen schaffen und nicht verbieten an Stellen, wo
> sie derzeit noch nichts aussagen kann.
Die Aussage ist aber korrekt, wenn man Wissenschaft im Wortsinne nimmt. Wissenschaft ist eine Methode, um nachvollziehbare, gesicherte Erkenntnisse zu gewinnen. Im Umkehrschluss ist jede andere Erkenntnis entweder nicht nachvollziehbar oder eben nicht gesichert oder sogar beides.
> Das Richtige was Du sagst widerspricht Deinem
> Verhalten sowie dem vieler Wissenschaftler. Es
> herrscht ein Absolutheitsanspruch an die per
> wissenschaftlichen Untersuchungen zur Zeit(!)
> existierenden, mit Instrumenten in nur bestimmten
> Radius meßbaren Grenzen. Frei nach dem Motto "wir
> kommen nicht weiter und sind das Maß aller Dinge".
Nein. Dem muß ich vehement widersprechen. Wissenschaft hat diesen Anspruch nicht. Es gibt sicher Wissenschaftler, die ihn vertreten. Die sind aber letztlich genauso subjektiv wie die Anhänger irgendeiner Religion. Es gibt sogar einen Namen für solche Leute, Szientisten. Wissenschaft hat KEINEN Anspruch auf Absolutheit. Und ehrlich gesagt sehe ich selbst bei szientistischen Wissenschaftlern eher selten einen Anspruch, nun die letzte Erkenntnis gewonnen zu haben. Bspw. bei einem Physiker würde mich das eher wundern.
> Doch die erreichten subjektiven Grenzen entstehen
> alleine durch die Meßinstrumente deren Radius nur
> die rein materielle Ebene der Gesetzmäßigkeiten
> erfassen kann und alleine darum schon keinerlei
> Anspruch auf Aussagen über grenzwissenschaftliches
> haben.
Das ist falsch. Du verwechselst hier etwas. Es gibt bspw. keine Methode, um Nahtoderlebnisse und OBEs zu erklären. Es ist aber ziemlich einfach, zu überprüfen, ob es sich um eingebildete Erlebnisse handelt oder ob sie einen realen Hintergrund haben. Und genau da hakt es: Alle Tests in diese Richtung haben nichts gefunden. Hätten sie etwas gefunden, wäre es immer noch unerklärbar gewesen. Aber das Phänomen als solches wäre bewiesen.
> Vor Fehlern schützen? Ich soll wohl lachen. Gerade
> wissenschaftliche Theorien werfen meistens mehr
> Fragen als Antworten auf und haben sich im
> Nachhinein als falsch erwiesen.
Richtig. Und das unterscheidet sie von Para-Theorien, die NIEMALS in irgendeiner Form abgeändert wurden. Da gibt es zig sich widersprechende Behauptungen, was daran liegt, das es keine Methode des Erkenntnisgewinns gibt. Sind denn Hexenverbrennungen abgeschafft worden, weil uns die Aufklärung eine wissenschaftliche Sicht auf die Dinge gebracht hat, oder, weil jemand eine religiöse Erleuchtung hatte? Entschuldige, aber das ist ein Knockout-Argument, das zeigt, das Du Dich nie mit Wissenschaft beschäftigt hast. Wissenschaft definiert sich gerade dadurch, das sie in ihren Modellen Fehler findet.
Ich könnte Dir einen Buchvorschlag machen, in dem das sehr, sehr gut erklärt wird. Da behauptet auch niemand, die letzte Erkenntnis in irgendwas zu haben, aber man sieht sehr schön, wie sich Wissen entwickelt und natürlich auch, welche Fehler gemacht wurden und warum. Verständlich formuliert ist es obendrein.
Natürlich musst Du es nicht lesen. Du musst auch nicht verstehen, was Wissenschaft heißt. Andererseits wäre es nett, wenn du aufhörst, etwas zu kritisieren, von dem Du augenscheinlich keine Ahnung hast. Schließlich stört es Dich augenscheinlich auch, wenn ein "Wissenschaftler" in Deinen Gefilden wildert und bspw. die Seele wegerklären will.