@Theosoph Theosoph schrieb:ist dermaßen unlogisch, dass es für mich sehr unwahrscheinlich wird.
Ja - nur verwendest du ein Wort, das man nicht verwenden darf: "unlogisch"
Logik ist in sich absolut stimmig und konsistent: Sonst ist es keine Logik.
Daraus ergibt sich Folgendes:
Mit dem Instrument der Logik lassen sich die Grenzen der Lokik aufzeigen !
In den lange zurückliegenden Zeiten, in welchen das Buch
Gödel, Escher, Bach in aller Munde war, war Gödel im Mainstream noch bekannter. Er jedenfalls hat in seinen Unvollständigkeits-Sätzen auf seine Weise die Grenzen der Logik aufgezeigt. Aber auch das
Münchhausen-Trilemma, auf das ich immer wieder verweise, zeigt die Grenzen der formalen Logik auf.
Es geht um etwas anderes,
@Theosoph :
Es geht um ein extrem tief-gehendes erkenntnistheoretisches Problem, das du (das sagen mir deine Worte) intuitiv erfasst hast:
Wir geraten in unserem Bemühen um Erkenntnis an letzte Grenzen. Jenseits dieser Grenzen beginnt für uns die
Zone der Un-Bestimmbarkeit
Unbestimmbar besagt aber nur EINES: Ab hier können wir ALLE (ALLE !) nur noch spekulieren oder phantasieren - ab hier ist KEINE kausale Anknüpfung an bzw. Vernetzung mit der Logik und mit all dem, was wir über unsere Logik zu beschreiben imstande sind mehr möglich.
Innerhalb unserer Spekulationen gibt es wiederum nun noch ein schwaches Überzeugungs-Argument:
rosen schrieb am 21.12.2005:Die Plausibilität
Plausibilität ist aber eine Chimäre - sie kann hier mal dieses Gesicht zeigen und dort jenes. Will sagen: Plausibilität hängt von der menschlichen Bezugs-Gruppe ab, in welcher ein Argument interpretiert wird: Was für die einen plausibel erscheint, ist für die andern nicht selten der blanke Unsinn. Siehe etwa politisches Gerangel um Maut auf deutschen Straßen.
Das aber wiederum führt zu folgender Einsicht (zu der JEDER früher oder später findet, der tiefer denkt):
Je einfacher ein System, je weniger Freiheitsgrade gibt es für die Umwelt, dieses System zu interpretieren.
Je komplexer ein System, je mehr Freiheitsgrade gibt es für dieses System, seine Umwelt zu interpretieren.
Auf uns als Menschen übertragen (wir sind recht komplexe Systeme):
Die Interpretationen verteilen sich gemäß einer Normalverteilung:
Sehr einfach strukturierte Menschen finden wenige, die eine vergleichbare Sicht auf die Welt entwickeln.
Durchschnittlich strukturierte Menschen finden viele, die eine vergleichbare Sicht auf die Welt entwickeln.
Sehr hoch strukturierte Menschen finden wenige, die eine vergleichbare Sicht auf die Welt entwickeln.
Ich weiß nicht, wo ich dich einzuordnen habe, weil ich dich nicht kenne. Solltest du aber zur letzten Gruppe zählen, beginne FRÜH damit, dich innerlich mit dem Phänomen des "Einsamer-Werdens" abzufinden !
Wenn du DANN viele Hunde suchst, die mit dir heulen, dann wird gerade DAS dein Herz um so mehr betrüben, weil du, solltest du eines Tages erst gemeinsam mit ihnen in einem Boot sitzen, du dann (möglicherweise zu spät) realisieren wirst, dass du mit der falschen (weil dir völlig "Seelen-fremden") Mannschaft unterwegs bist. Doppelt tragisch, wenn du dann zur Einsicht gelangst, dass du aus diesem Boot, in dem du dann sitzt, nicht mehr heraus-kommst:
Und DAS ist die Tragik vieler, vieler Menschlicher Schicksale ! Edward Snowden das derzeit berühmteste und hoch-achtbare Exempel eines solchen Schicksals. In 200 Jahren wird er mitunter in einer fast den Geschwistern Scholl vergleichbaren Weise in den Geschichtsbüchern verewigt sein. IN ihrer Zeit sitzen Propheten aber fast durchwegs "im falschen Boot"...
Du hast mir damit den Anstoß gegeben für das nächste Thema, das ich in meinem Thread aufgreifen werde. Es ist in der Tat von elementarer Bedeutung:
Was nutzt es über "Etwas" zu reden, wenn mir in meinem Reden oder wenn anderen in ihrem Reden die Grenzen ihres Redens gar nicht bewusst ist? Du hast es sehr schön dargestellt,
@Theosoph :
Was nutzt es zu reden, wenn man mit Menschen redet, die nicht wissen, worüber sie reden, aber "absolut" sicher sind, das "Richtige" zu sagen (oder zu tun) ?..............
Die abgedroschenste und ausgehöhlteste Phrase, die es überhaupt gibt, ist ja: "Wir sind die Guten"...
Wir rasen mit einem Affenzahn auf eine 10 Meter dicke Betonwand zu - und die "Guten" animieren dazu, aufs Gas zu drücken....
Jeder von uns kennt die Szene aus "Men in Black", wo das auf köstlichste Art und Weise aufs Korn genommen wird:
"Wen suchen wir hier?"
"Sie suchen den BESTEN der BESTEN..... SIR ! "
Will Smith (in sich hinein und vor sich hin-grinsend): "Hm - den "BESTEN der BESTEN" - und weiß noch nicht einmal, worum es eigentlich geht...."
:D :D :DAber das ist der Status quo der Menschheit:
Wir alle sind vollkommen blind und irren im Stock-Finstern umher. Aber wir brauchen unsere Führer! Und so rennen Blinde eben immer Blinden hinterher.
Hat einen unleugbaren Vorteil: Das wiegt alle Nachläufer in der Illusion, sie """WÜSSTEN""" wo es hin-geht - sie "wüssten", wohin die Reise führt: Schließlich bekommen sie ja das Ziel vor Augen GE-FÜHRT (....) - sprich, sie bekommen einen Zipfel in die Hand gedrückt, an dem sie sich festhalten können...
Nur die Führer - die bekommen (wenn sich das Ganze nicht in einem Kreis schließt und der Erste sich wieder am Hintern des Letzten festhält...) ein mulmiges Gefühl: So sie denn denkende Menschen sind und so sie denn in der Lage und fähig dazu sind, ehrlich zu sich selber zu sein:
Sie WISSEN, dass sie blind sind ! Und sie wissen, dass es dann nur noch ein letztes (auch moralische gerechtfertigtes !) Gebot geben kann, die eigene Blindheit zu verleugnen:
VERANTWORTUNG....