@Samsaraa Samsaraa schrieb:Ich kann dir flgende Antwort darauf geben, wir können nur einen kleinen teil dieser unendlichkeit messen, wodurch uns diese messung dann als endlich erscheint.
Was genau meinst du damit bzw. welche Messung erscheint endlich?
Samsaraa schrieb:Die Urknalltheorie erklärt auch nicht alles. Z.B was vor dem urknall war.
Ist leider kein Argument. Die allgemeine Relativitätstheorie erklärt auch nicht die chemischen Eigenschaften von Pflanzenöl. Das ändert allerdings nichts daran, dass es die beste Theorie zur Gravitation ist, die wir besitzen. Die Urknalltheorie macht keine Aussagen über ein davor. Deswegen ist diese Argumentation nicht stichhaltig.
Samsaraa schrieb:Und die antwort darauf ist auch nur eine annahme, und wurde nicht wissenschaftlich bewiesen.
Nach der (natur)wissenschaftlichen Methodik gibt es keine Beweise, nur Belege. Die Urknalltheorie macht keine Aussagen über ein davor, deswegen braucht man auch keine Belege für etwas zu liefern, über das die Theorie keine Aussagen macht. Es ist als ob du mir sagst Belege dafür zu liefern, dass Martin der Mörder ist, während ich keinerlei Aussagen über Martin mache. Ich habe nichts mit ihm zu tun. Deswegen ist es überflüssig, von mir Belege über Martins mögliche Tat zu fordern.
Samsaraa schrieb:Ich würde sagen, weil wir es nicht messen können?
Was können wir nicht messen?
Samsaraa schrieb:Aber was ist dannach. Wie weit geht es noch, bis zum weitesten Punkt unseres messbaren?
Das sichtbare bzw. beobachtbare Universum erstreckt sich bis zum Ereignishorizont. Das es danach noch viel weiter geht ergibt sich zwangsläufig aus der Krümmung des Universums. Ob es sich endlich oder unendlich weit erstreckt wissen wir leider nicht. Was wir wissen ist aber, dass es sich nicht unendlich weit in die Vergangenheit erstreckt, auch dann nicht, wenn man zyklische Universen annimmt. Folglich muss das Universum einen Beginn gehabt haben, was deine Annahme, dass die Zeit unseres Universums unendlich ist, widerlegt.
Samsaraa schrieb:Oder nehem wir an, wir hätten den Punkt gefunden. Das Universum breitet sich ja aus.
Da könnte man Fragen, wo breitet es sich aus? In das Unendliche?
Das ist wohl das häufigste Missverständnis in Sachen Expansion, dass die Menschen denken, es sei eine Art Explosion gewesen und würde sich nun wohin expandieren. Tatsächlich ist es aber eine Vergrößerung der Abstände im Universum, mit anderen Worten, Raum entsteht, wo Raum bereits ist und eine ausreichend geringe Krümmung aufweist.
Das Problem mit unserem menschlichen Verstand ist, dass wir Raum und Zeit als absolut ansehen, weil wir die tagtägliche Welt nunmal genau so erleben. Besser wäre es aber, sich Raum und Zeit als Eigenschaften eines Universums vorzustellen. Stelle dir beispielsweise eine 50 Cent-Münze vor. Welche Eigenschaften hat sie? Ein paar Beispiele wie sie ist sind z.B.:
- metallisch
- schwer
- goldfarben
- geriffelt
- geprägt
Wenn ich nun sage ich besitze eine weitere Münze, die eine dieser Eigschaften nicht, dafür aber eine andere besitzt, ist erstmal nicht klar, welche Eigenschaft es ist bzw. gegen welche sie getauscht wurde. Beispielsweise könnte es eine Münze sein, welche nicht metallisch sondern aus Plastik ist. Genau dasselbe ist es mit dem Universum. Eine seiner Eigenschaften ist, dass es räumlich ist. Zu fragen, wohin es expandiert ist sinnlos, weil der Raum eine Eigenschaft des Universums ist. Über einen nicht räumlichen Zustand können wir keine Aussagen machen.
@Peter0167 Peter0167 schrieb:Wir beobachten heute Galaxien, die über 10 Mrd. LJ weit entfernt sind. Deren Licht wurde also schon auf die Reise geschickt, als es noch kein Sonnensystem gab, und trotzdem messen wir deren Strahlung. Wenn das Universum schon immer da war, warum messen wir dann nichts, was meinetwegen 5.000 Mrd. LJ entfernt ist? Das Licht hätte ja Zeit genug, um zu uns zu gelangen.
Voraussetzung für das olberssche Paradoxon ist ein statisches Universum. In einem expandierenden Universum kann auch bei einem unendlich alten Universum der Himmel dunkel sein.