@pluss pluss schrieb:Danke für eure Geduld @mojorisin und @nocheinPoet. Um sie nicht überstrapazieren zu müssen und damit die Übersicht nicht so leicht verloren geht, poste ich schon mal einen Teil.
Passt schon, ist erkennbar dass Du Dir da ja Mühe gibst, mit welchem Programm machst Du die Formeln? Eventuell geht es ja besser als jenes das ich aktuell nutze.
pluss schrieb:Vektoraddition im zweidimensionalen Raum: ... Frage: Sind wir uns wenigstens hier einig?
Natürlich, ist doch reine Mathematik und unstrittig, überall nachlesbar.
pluss schrieb:Daraus folgt für die Vektoraddition der Ur-Uhr mit relativistischen Geschwindigkeitskomponenten:
Unklar, eine Geschwindigkeit kann in Vektoren zerlegt werden, die Komponenten sind selber nicht relativistisch. Und aus der Vektoraddition folgt auch nichts außer der Vektoraddition.
pluss schrieb:Erläuterung: Der Beobachter Bob B‘ bewegt sich geradlinig und gleichförmig gegenüber Beobachter Alice B mit einer Geschwindigkeit v von 270.000.000ms in Richtung der x-Achse. Für Beobachter Bob B‘ bewegt sich das Teilchen seiner Ur-Uhr mit der Geschwindigkeit:
Also, irgendwie ändert sich da die Notation, gegeben war ein System S mit Bob und den beiden dort ruhenden Uhren. Gegenüber diesem System ist ein anderes System S' mit 0,9 c bewebt, in dem ruht die gute Alice. Alice beobachtet nun die beiden Uhren in ihrem System S'. Auch
@mojorisin nutzt diese Notation in seiner ersten Rechnung.
pluss schrieb:Dann hat dieses Teilchen für den Beobachter Alice B die Geschwindigkeit u mit den Komponenten:
u = (ux, uy)
u'x = 270.000.000 ms
u'y = 10 ms
v = 0,9 c
Nein, erstmal achte bitte auf die Einheit, m/s macht sich wirklich besser da. So, dann hast Du doch schon nett die richtige Notation für Vektoren genommen, warum bleibst Du nicht dabei?
So und dann generell, die Größen die Bob in S misst sind ungestrichen und wenn Alice sie in S' misst sind diese gestrichen.
Wir haben also in S für das Teilchen eine orthogonale Geschwindigkeit von v
⊥ = 10 m/s gegenüber dem dazu mit v = 0,9 c bewegten S'. Heißt, gegenüber S ist S' mit 0,9 c bewegt und die Geschwindigkeit des Teilchens in S mit v = 10 m/s steht orthogonale zu der Geschwindigkeit des Systems S' mit 0,9 c. Wir können natürlich die Geschwindigkeit des Teilchens v in S in eine vertikale und ein horizontale zerlegen.
In S bewegt such das Teilchen mit:
v = (v
⊥, v′
∥) = (10 m/s, 0)
So nun ganz wichtig, alle nicht invarianten Größen
müssen von S nach S' transformiert werden, angesagt ist das die Lorentz-Transformation (LT). Dazu möchte ich vorab schon noch mal explizit auf diese Aussage hier verweisen:
Die Komponenten der Geschwindigkeit u senkrecht zu v sind zusätzlich um den Faktor γ -1 kleiner.
Wikipedia: Relativistisches Additionstheorem für Geschwindigkeiten#DefinitionEinfach damit das nur schon mal so klar ist, das geht so aus der SRT hervor, Mainstream, Stand der Physik. Empirisch in ganz vielen Experimenten belegt. Eine davon abweichende Aussage steht gegen die SRT.
Nun aber mal mit Erklärung und im Detail. Du implizierst und postulierst einfach:
v'
⊥ = v
⊥Du gehst davon aus, dass Alice in S' die gleiche vertikale Geschwindigkeit für das Teilchen misst, wie Bob in S diese misst. Experimente haben gezeigt, dem ist nicht so und beschrieben wird dieses eben durch die SRT, berechnet wird das mit der LT.
Die Frage ist, warum sieht/misst Alice da eine andere vertikale Geschwindigkeit für das Teilchen als in S' als Bob sie in S misst?
Das ist nun eben so, Bob misst die Geschwindigkeit in seinem System mit einer dort ruhenden Uhr, das kann die Lichtuhr sein, aber auch eine Atomuhr, eine Quarzuhr, sogar eine Sanduhr. Sie sollte eben nur möglichst genau gehen. Geben wir Bob einfach mal einen ganzen Haufen anderer Uhren dazu, eine hat sogar eine Digitalanzeige welche von Alice beobachtet werden kann. Alle Uhren im System von Bob laufen synchron.
Alice sieht wirklich alle Uhren von Bob langsamer laufen, eben auch sehr schön die Digitaluhr. Sie vergleicht diese Uhr mit einer Uhr die in ihrem System ruht und dort richtig geht. Sie sieht wie die Uhr von Bob (alle Uhren von Bob) real viel langsamer läuft, aber Bob misst eben mit diesen Uhren ja nun die Geschwindigkeit des Teilchens in seinem System.
Und hier ist konkret eben das Problem, die Uhren von Bob gegen eben alle langsamer als die Uhren von Alice.
Für Bob braucht das Teilchen 1 s, aber diese Sekunde dauert eben für Alice 2,294 s.
Alice muss die Geschwindigkeit des Teilchens in ihrem System S' nun aber mit der Dauer ihrer Sekunde lokal messen, eben mit ihrer Uhr und nicht mit der Uhr von Bob die ja um den Faktor 2,294 zu langsam geht.
Und misst nun Alice das Teilchen mit ihrer Uhr, dann misst sie da eine Geschwindigkeit von 4,359 m/s und nicht 10 m/s.
Es gilt eben v'
⊥ = v
⊥ γ
-1 Den Rest mal geschenkt, den Kaffee trinke ich lieber, die Analogie finde ich persönlich auch nicht wirklich so passend.
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