Danke für eure Geduld
@mojorisin und @nocheinPoet. Um sie nicht überstrapazieren zu müssen und damit die Übersicht nicht so leicht verloren geht, poste ich schon mal einen Teil.
Vektoraddition im zweidimensionalen Raum:Vektoren:
Suchen wir nun die aus den beiden Komponenten resultierende Größe, dann hat der Vektor
v den Betrag:
Frage: Sind wir uns wenigstens hier einig?
Daraus folgt für die Vektoraddition der Ur-Uhr mit relativistischen Geschwindigkeitskomponenten:
Erläuterung: Der Beobachter Bob
B‘ bewegt sich geradlinig und gleichförmig gegenüber Beobachter Alice
B mit einer Geschwindigkeit
v von 270.000.000ms in Richtung der
x-Achse. Für Beobachter Bob
B‘ bewegt sich das Teilchen seiner Ur-Uhr mit der Geschwindigkeit:
Dann hat dieses Teilchen für den Beobachter Alice
B die Geschwindigkeit
u mit den Komponenten:
Was Alice
B beobachtet ist eine vertikale Geschwindigkeitskomponente
uy des Teilchens (blaue Kugel der Ur-Uhr) mit 5,38ms und einer horizontalen Geschwindigkeitskomponente
ux mit 270.000.001,9ms. Aus diesen beiden Geschwindigkeitskomponenten ergibt sich
u, in der Grafik als roter Pfeil erkennbar. Es sollte einleuchten das Bob aus Sicht von Alice eine horizontale Geschwindigkeit von 270.000.000ms aufweist. Das Teilchen seiner Ur-Uhr jedoch eine längere Strecke je Sekunde zurücklegt (eben 270.000.001,9m) und auch zurücklegen muss (andernfalls würde das Teilchen ja die Uhr verlassen nur weil sie bewegt wird), da es aus Sicht von Alice eine Geschwindigkeit von 270.000.001,9ms besitzt.
Was daraus folgt sollte auch unbestritten sein: Die Periodendauer der Ur-Uhr beträgt aus Sicht von Alice exakt 1s.
Zu guter Letzt möchte ich für die Leser, welche keine sonderlich ausgeprägte Affinität zu Mathematik oder Physik besitzen, diese mathematiklastige Erklärung durch eine Analogie versuchen näher zu bringen.
Wir stellen uns eine Kaffeetasse mit einem Volumen von 3 Liter vor. Das Volumen der Tasse symbolisiert die Vakuumlichtgeschwindigkeit, die eine unüberwindbare Geschwindigkeitsgrenze für die Bewegung von Masse und Übertragung von Energie und Information darstellt. Kurz, was man auch macht, es gehen nur 3 Liter in die Tasse.
Ich Trinke meinen Kaffee gerne mit Milch. Der Kaffee stellt die Geschwindigkeitskomponente in Richtung der
x-Achse (Reisegeschwindigkeit) und die Milch die Geschwindigkeitskomponente in Richtung der
y-Achse, also die Periodendauer (Zeit) der Uhr, dar. Für gewöhnlich mische ich meinen Milchkaffe zu 2 Liter Kaffee und 1 Liter Milch. Kippe ich nun aber 2,5 Liter Kaffee in die Tasse und versuche dann mit 1 Liter Milch aufzufüllen, wird 0,5 Liter Milch überschwappen und damit verloren gehen. Denn so wie die Vakuumlichtgeschwindigkeit als Geschwindigkeitsgrenze unseres Universums gilt, gilt für die Tasse; 3 Liter und keinen Tropfen mehr. Will ich mehr Milch (Zeit), muss ich die Kaffeemenge (Reisegeschwindigkeit) verringern. Daraus folgt:
Je mehr Kaffee in der Tasse ist (je höher die Reisegeschwindigkeit), umso weniger Milch passt in die Tasse, umso langsamer geht die Uhr, vergeht die Zeit, aus Sicht eines ruhenden Beobachters.
Foto: FiBL, Franziska Hämmerli, http://www.bioaktuell.ch/pflanzenbau/nachhaltigkeit/stickstoffueberschuss.htmlDiese Analogie trifft natürlich nur zu, wenn die Periodendauer der Uhr durch Prozesse erzeugt wird die mit relativistischen Geschwindigkeiten ablaufen, zum Beispiel Atomuhren.
(1)
Wikipedia: Velocity-addition formula#Standard configuration(2)(3):
Wikipedia: Relativistisches Additionstheorem für Geschwindigkeiten#DefinitionP.S.:
@mojorisinIn der Berechnung ist dir ein Fehler unterlaufen:
Das Ergebnis lautet -0,0544 bzw. -0,5448ms. Den Faktor 0,4359 erhält man allein über den Zähler im Term.
[/sub]
mojorisin schrieb am 07.07.2017:Der Vorfaktor für die Vertikalgeschwindigkeit für die Lichtuhr ist exakt derselbe Vorfaktor wie für die Vertikalgeschwindigkeit der Kugel.
Es wäre auch sehr merkwürdig wenn das nicht der Fall wäre, schließlich beherbergt der Zähler in deinem Term lediglich den Kehrwert von Gamma.