JohnDifool schrieb:Ich habe gefragt weil man nach einer Blutentnahme aus der Armvene nicht nur ein kleines Blutbild bestimmt. Zumindest wäre das sehr ungewöhnlich. Ich kann also deine Behauptung nicht so recht glauben, der Arzt hätte nur ein kleines Blutbild machen lassen.
Woher nimmt man das Blut denn sonst?
Ich kann dir ziemlich genau sagen, welche Werte der arzt gemessen hat, weil ich die ergebnisse noch in der mail hab.
Ob man das kleines blutbild nennt, keine ahnung, aber in jedem fall war ja der punkt, dass das, was er da gemessen hat, relativ mau war.
Das waren:
cholesterin
Gamma GT
GOT
GPT
Kalium
Kreatinin
Natrium
Glucose Plasma 1
Ich will gar nicht sagen, dass das zwangsläufig falsch ist, erstmal nur das zu machen, wenn einer herzrasen aht (dazu herzultraschall und 24 Stunden EKG). Das ist ja erstmal in ordnung.
Aber es reicht definitiv nicht aus, um einem zu erzählen, er habe nur stress und weiter nix zu machen, vor allem, wenn bei dem 24 Stunden EKG eben doch beim einfachen Berg auf Spazieren gehen ein Puls von 190 erreicht wird.
Ich erwarte da gar nicht, dass einer mit dem holzhammer kommt und direkt auf irgendwleche seltenen krankheiten testet. Einem zu sagen, er soll nach hause gehen und das sei bestimmt alles psychisch, das sollte man nach nur dieser Untersuchung aber nicht,
Vor allem dann nicht, wenn es dazu keine realen anhaltspunkte gibt (die es bei mir schlichtweg nicht gab, kein stress in irgendeiner hinsicht, weder emotional noch sonstwie).
Hätte ich dem erzählt meine Oma ist vor ner Woche gestorben und ich stehe in der Uni enorm unter Druck, dann hätte ich es verstanden.
Aber ich hab dem gesagt (was auch gestimmt hat), dass ich eigentlich in der schönsten Phase meines Lebens bin, keinen Druck habe weil ich, wenn ich will, auch einfach mal eine Woche pause machen kann, ohne dass mich einer dafür böse anguckt und ich das tue, was mir spaß macht.
Unter den Vorraussetzungen jemanden mit unklarem Herzrasen einfach so zu sagen, das sei nur stress, das ist nicht professionell.
off-peak schrieb:Wirklich? Bist Du sicher, dass Du Dich richtig erinnerst und nicht nur emotional-rhetorisch übertreibst? Du hast wirklich ZWÖLF Ärzte aufgesucht, die ALLE ZWÖLFE komplett ahnungslos gewesen sein sollen?
Selbst dann bleibt Deine Geschichte eine Anekdote. Anekdote = Einzelfall. Möglicherweise ist Dir nicht klar, dass dieser Einzelfall, diese Anekdote, Du bist.
Du und Dein Fall, ihr seid die Anekdote.
Egal, ob Du dabei zwei oder ein Dutzend Ärzte aufsuchst.
Ich war wegen diesen Problemen:
Bei 3 Hausärzen.
Hatte 3 verschiedene Krankenhausaufenthalte
In einer Kardiologie Praxis.
zweimal in einer Notfallpraxis.
Bei einem Gastrologen
Das sind jetzt 10, meinetwegen keine 12 (wobei ja im krankenhaus nicht nur 1 arzt ist, aber sei es drum), aber mein punkt war, dass ich wegen immer derselben probleme bei diversen ärzten war.
Bis überhaupt die Zöliakie rauskam hat das lange gedauert und ich musste mir sehr lange anhören, dass ich bestimmt nur ängstlich bin.
Nach der Zöliakie galt dann alles als abgeklärt und es gab keinen befund mehr, obwohl ich mich immer noch schlecht gefühlt habe (und nicht nur ein paar wochen nach der ernährungsumstellung, sondern mehrere Monate).
Mich hab die ärzte davor nicht so recht ernstgenommen (der gastrologe selbst hat sich bei mir entschuldigt, weil er mir vorher noch sagte, dass er glaubt, dass mein hausarzt vollständigen quatsch macht mit dem zöliakietest und ich ruhig erstmal weiter bier trinken soll, bis die ergebnisse der biopsie da waren) und danach auch nicht.
Und mein punkt ist nicht, dass das schlechte ärzte waren. Die Probleme nach der umstellung auf GF waren nicht pathologisch sondern durch allerlei muskelverspannungen bedingt. Dazu gibt es keinen mir bekannten befund, den sie hätten erkennen oder stellen können.
Und davor hat ja immerhin die zweite hausärztin dann doch irgendwann auf Zöliakie getestet (und war auch vorher gründlich genug, um mich nicht ohne große tests abzuweisen. Die hat auch gesehen, dass ich schweren vit D mangel hatte. Den hatte ich auch schon bei hausarzt 1, der meinte, alles sei psychisch, das war ein paar Wochen davor).
Ich vertraue meinen Ärzten, entgegen der Annahmen hier, und mittlerweile habe ich auch gute Ärzte.
ABER: Als es keinen für sie sichtbaren befund mehr gab, haben die mir nicht mehr geholfen. Obwohl es mir noch schlecht ging.
Der Osteopath hat mir geholfen, sowohl der erste (der hat mir überhaupt erst gesagt, dass er sich vorstellen kann, dass das was mit dem bauch zu tun hat), als auch der zweite, der die probleme letztendlich vollständig beseitigt hat.
Da kannst du Anekdote sagen, aber schlichtweg: Bei diesen erfahrungen ist es vollständig irrational, den Osteopathen nicht anzuerkennen.
Vielen leuten geht es wie mir, die lange Ärztereisen durch haben, mit langen wartezeiten, nicht ernstgenommen werden usw., denen dann ein Osteopath recht schnell helfen kann.