Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin
26.02.2020 um 22:17Nemon schrieb:Na ja, BDO & Co. ... wir könnten jetzt wieder mal amüsante Lektüre verlinken.Dann verlink doch mal. Ich spreche aber vom VOD.
Nemon schrieb:Na ja, BDO & Co. ... wir könnten jetzt wieder mal amüsante Lektüre verlinken.Dann verlink doch mal. Ich spreche aber vom VOD.
shionoro schrieb:INformiere du dich bitte. Um in D ostehopath zu sein (bzw dich so nennen zu dürfen) musst du HP oder ARzt sein.Und dann informier dich bitte, was man in D "leisten" muss, damit man sich HP nennen darf.
Wichtgestalt schrieb:Und dann informier dich bitte, was man in D "leisten" muss, damit man sich HP nennen darf.Wo habe ich behauptet, dass man dafür besonders viel leisten muss?
Und melde dich, falls dir ein besseres Beispiel als das Butterfly Gerät einfällt, weil das ist ziemlicher Nonsens.
shionoro schrieb:Es gibt z.b. sehr viele fitnessübungen, die profis nutzen, deren effekt auf die muskulatur du nicht belegen könntest. Trotzdem stimmt es wohl, wenn du dir die leute anguckst.Unsinn.
off-peak schrieb:Unsinn.Man KANN das dann belegen. Aber um das auch zu TUN braucht man eine Menge Geld, um die entsprechenden Studien zu bezahlen.
Wenn eine Fitnessübung auf die Muskulatur einen Effekt hat dann kann man das auch belegen. Die werden größer, stärker, ausdauernder. Lässt sich sehen und messen
TheBarbarian schrieb:Wer heilt hat Recht.Das wird zwar gebetsmühlenartig wiederholt von Schlangenölverkäufern und anderen Scharlatanen, ist aber unzulässig verkürzt. Richtig müsste es heißen: "Wer nachweislich heilt, hat recht." Dieser Nachweis ist es aber, den weder Homöopathen noch Heilpraktiker oder andere Luftikusse jemals haben erbringen können.
Die Bilanz der Placeboforschung kann sich sehen lassen. Placebos haben körperlich nachweisbare Wirkungen. Und zwischen anerkannten Therapien und Scheineffekt existieren enge Wechselbeziehungen. Ist es dann aber nicht überholt, wenn die Schulmedizin sich streng von Verfahren wie Homöopathie und Bioresonanz abgrenzt? Winfried Rief, Manfred Schedlowski und Ulrike Bingel ziehen bei dieser Frage am gleichen Strang.
„Das ist ja etwas, was der gesamten Komplementärmedizin und Homöopathie auch zu eigen ist, dass da zumindest die Anteile von Placeboeffekten extrem groß sind. Ob es da auch noch einen kleinen Anteil an spezifischer Wirkung gibt, das möchte ich jetzt gar nicht ausschweifend betrachten, aber auf jeden Fall kann man sagen, dass das da schon sehr systematisch genutzt wird, positive Erwartungen zu wecken und aufrecht zu erhalten“, sagt Prof. Bingel.
Prof. Rief: „Siehe da, es hilft dann auch in vielen Fällen.“
„Diese Dichotomie, die man sozusagen in der Medizin findet, einmal Schulmedizin und dann eben die andere Alternativmedizin oder wie auch immer – ich glaube, das ist Denken von Gestern oder Vorgestern, und wir sollten jetzt diese Interventionen versuchen zu integrieren“, so Prof. Schedlowski.
shionoro schrieb:Man KANN das dann belegen. Aber um das auch zu TUN braucht man eine Menge Geld, um die entsprechenden Studien zu bezahlen.Das Training dem Muskelaufbau dient ist für Dich nicht bewiesen? :ask:
Landluft schrieb:Das wird zwar gebetsmühlenartig wiederholt von Schlangenölverkäufern und anderen Scharlatanen, ist aber unzulässig verkürzt. Richtig müsste es heißen: "Wer nachweislich heilt, hat recht." Dieser Nachweis ist es aber, den weder Homöopathen noch Heilpraktiker oder andere Luftikusse jemals haben erbringen können.Dann hast du aber noch nie etwas vom Placeboeffekt, Akkupunktur oder zum Beispiel Phytopharmakas gehört.
psreturns schrieb:Das Training dem Muskelaufbau dient ist für Dich nicht bewiesen?Ich sagte, es gibt zu vielen trainingsansätzen, die von sportlern genutzt werden, keine vernünftige studienlage. Trotzdem werden sie erfolgreich gemacht.
shionoro schrieb:Ein komplementärwissenschaftler ansatz kann einwandfrei wirksam sein, das bedeutet nicht, dass irgendwer die entsprechenden studien finanziert und durchführt.Tja, warum wohl? :D
shionoro schrieb:Ein komplementärwissenschaftler ansatz kann einwandfrei wirksam sein, das bedeutet nicht, dass irgendwer die entsprechenden studien finanziert und durchführt.Genau, oder eben "die Medizin" macht sich ihre tollen Ergebnisse einfach selbst:
Mitarbeiter von Pharmafirmen standen als Autoren unter zwei Dritteln der untersuchten Studien
Die größten Alarmzeichen dafür, dass eine Publikation falsch ist, hat Ioannidis natürlich mit einer eigenen Studie ermittelt. Dafür wertete er rund 3.000 Metaanalysen aus, also Studien über Studien (was seine eigene Arbeit zur Meta-Metastudie macht). Grundlage waren circa 52.000 Einzelarbeiten. Vorsicht ist demnach geboten, wenn eine Studie ...
... nur eine kleine Zahl von Ereignissen auswertet
... als eine der ersten etwas Neues präsentiert
... auffallend häufig zitiert wird
... aus den USA stammt.
Verdächtig wären somit just jene Sensationsmeldungen, über die oft mit dem Satz berichtet wird: "Amerikanische Forscher haben herausgefunden ..."
Metaanalysen sind eigentlich ein gutes Mittel gegen zweifelhafte Einzelstudien. Für sie führt ein Forscher keine eigenen Experimente durch, sondern sammelt alles, was zu einem Thema bereits veröffentlicht worden ist, und fasst diese Ergebnisse zu einem Gesamturteil zusammen. Das kann zu einem höheren Grad an Erkenntnis führen – sofern sauber gearbeitet wird. Aber auch hier hat Ioannidis’ Team Schlampigkeit und Schmu gefunden. Unlängst veröffentlichte er eine Arbeit, in der er einen Blick auf sämtliche Metastudien aus dem Gebiet der Lebenswissenschaften und der Medizin warf, die seit dem Jahr 1991 erschienen sind.
Sein Urteil fiel vernichtend aus: Inflationär würden unnötige, irreführende und einander widersprechende Analysen verfertigt. In den vergangenen 25 Jahren habe sich ihre Zahl verfünfundzwanzigfacht. Das meiste davon sei, deutlich gesagt, Müll. So fanden die Autoren 21 Metastudien zur Frage, ob Statine helfen, gewisse Herzrhythmusstörungen nach einer Operation zu vermeiden, und 185 Metastudien über Antidepressiva. Unter zwei Dritteln davon standen als Autoren Mitarbeiter von Pharmafirmen.
psreturns schrieb:Tja, warum wohl? :DWeil alle an deinem Geld interessiert sind. Gesunde Ernährung muss nicht verpackt und patentiert werden. Lese dir Mal Studienkritiken zu Pharmastudien durch. Danach würde ich mich nicht Mal im Ansatz trauen auch nur eine der Pharmastudien zu zitieren und auch noch zu bejubeln...
TheBarbarian schrieb:Weil alle an deinem Geld interessiert sind.Und dann gibt es niemanden, der mit wirksamer Komplementärmedizin einen
psreturns schrieb:Tja, warum wohl?Weil an einigen ansätzen der komplementärmedizin nicht so viel geld hängt wie z.b. an Psychopharmaka.
Und dann gibt es niemanden, der mit wirksamer Komplementärmedizin einenWie stellst du dir so einen 'Jackpot' denn vor? Wer verdient z.b. daran, wenn Osteopathen jetzt beweisen, dass eine bestimmte Osteopathische Praxis bei Bandscheibenvorfällen hilft?
Jackpot landet, sollte es in irgendeiner Weise wirken?
Jaja, die bösen Pharmas... :D
Trotz Berufsverbot behandelt Ulrich Werth Patienten. Seine selbst erfundene Methode «Ewige Nadel» ist reine Abzocke.Nicht immer ist Arzt drin, wo Arzt draufsteht.
Anfang 2019 sehen sie in der Esoteriksendung «Time to do» auf «Schweiz 5», wie der deutsche Neurologe, Psychiater und Akupunkteur Ulrich Werth hoffnungslose Fälle heilt.
Deshalb reisen sie nach Valencia und lassen sich von Werth behandeln. Dieser setzt in jedes Ohr hundert 1,2 Millimeter lange, Titannadeln. Für die halbstündige Behandlung, inklusive Voruntersuchung und Nachkontrolle, bezahlen sie 18’000 Franken
...
Der Esoterik-Arzt Ulrich Werth ist häufiger Gast in Talk-Sendungen auf Esoterik-Kanälen und trat auch schon als Referent bei einer Gesundheitsmesse in Chur auf.
Dort behauptete er, er könne unheilbare Krankheiten wie Parkinson und Alzheimer heilen: «Alzheimer sehr effektiv in vierundzwanzig Stunden.» Zudem sagte Werth, er habe «5000 Patienten geheilt».
shionoro schrieb:erstaunliche efolge für patientenNennt man gemeinhin dann Zuwendung. Ansonsten siehe @Nemon
Nemon schrieb:Aber daran kann man ja theoretisch auch mal arbeiten im Rahmen einer sinnvollen Gesundheitspolitik. Sodass keiner mehr die Alternativlinge vermisst.Agree. Das wäre doch mal ein sinnvoller Schritt.
shionoro schrieb:Ein komplementärwissenschaftler ansatz kann einwandfrei wirksam sein, das bedeutet nicht, dass irgendwer die entsprechenden studien finanziert und durchführt.Nun, du versteifst dich da auf etwas. Aber schön, wenn es dir besser geht. Für dein Beispiel gibt es auch x Anekdoten die genau gegenteilig verliefen.
TheBarbarian schrieb:Und wenn's nur der Placeboeffekt ist ...Dann sollte man ihn auch als solches bezeichnen und nicht unter dem Deckmantel einer "wirksamen" Homöopathie verkaufen.
shionoro schrieb:Ich sagte, es gibt zu vielen trainingsansätzen, die von sportlern genutzt werden, keine vernünftige studienlage. Trotzdem werden sie erfolgreich gemacht.Der Trainingsvergleich (über Training können wir sehr gerne an anderer Stelle ausführlich sprechen) ist und bleibt in diesem Kontext hier Nonsense.
Dass es keine vernünftige studienlage gibt, heißt nicht, dass etwas quatsch ist.