Heide_witzka schrieb:Muss er ja nicht.
Wenn du kein Unikum bist, dann wird es noch mehr Patienten geben, die ähnliche Beschwerden haben. Die kann er dann behandeln und so aufzeigen, dass seine Therapie sinnvoll und verlässlich ist. Das wird dann geprüft und findet, bei entsprechender Evidenz, Eingang in den Leistungskatalog der gKv.
Die man aber erstmal definieren müsste. Man kann auch ein verspanntes Zwerchfell haben, ohne irgendwelche diffusen Probleme zu haben.
Da müsste man erstmal in der Forschung beweisen, dass ein verspanntes zwerchfell (oder anderweitig verspannte muskulatur) zu solchen Problemen führen kann.
DANN müsste man beweisen, dass die Osteopathie dagegen wirksam vorgehen kann. Und das müsste man so bei allerlei muskulären, nervlichen oder Knochenproblemen tun. Da hängt eine Menge Grundlagenforschung dran.
Darum sprach ich davon, dass man die Osteopathie erstmal akademisieren muss, was dauert.
Denn wie willst du sonst 'ähnliche probleme' definieren. Die Probleme von mir (wie auch bei vielen Leuten, denen Ärzte nicht helfen können) waren diffus. Herzprobleme, Bauchprobleme, Atemprobleme, Kribbeln, allerlei, mal permanent, mal nur ab und zu.
Die haben nicht alle ein verspanntes zwerchfell, die diffuse probleme haben.
Da wäre ein fairerer vergleich, wenn man schmerzpatienten nimmt, die seit jahren in KG behandlung sind, ohne dass es ihnen groß hilft und dann schaut, wie viele davon angeben, sich in osteopathischer behandlung wesentlich ebsser zu fühlen. Aber so funktionieren medizinische studien nicht.
Also Kurzgesagt: Eine medizinische studie funktioniert am besten, wenn man ein klar umrissenes Problem hat, z.b: Person hat Herzrasen, Betablocker macht beweisbar, dass das herz langsamer schlägt.
Ein Versuchsaufbau bei 'person hat allerlei diffuse symptome, von denen wir klinisch gar nicht wissen, was die ursache ist' gestaltet sich da schon schwieriger.
Heide_witzka schrieb:Daran kann er ja mitarbeiten.
Und das machen Osteopathen auch, dauert aber Jahrzehnte und kostet viel geld, was nicht immer da ist --> grundlagenforschung.
Heide_witzka schrieb:Dazu kann man natürlich recht wenig sagen ohne den Arzt und die diagnostischen Befunde zu kennen.
Verspannungen hätte der Physio meines Erachtens allerdings erkennen müssen, wie lautete denn die Diagnose auf der Verordnung?
Zum Physio kam ich wegen HWS Syndrom, weil mir der Nacken weh tat (was ebenfalsl besser wurde nach der Zwerchfellbehandlung). Ich hatte da viele Sitzungen bei verschiedenen Physiotherapeuten, denen ich allen das gleiche gesagt habe (die halten sich ja für gewöhnlich nicht an das Rezept, sondern fragen, wo es weh tut). Ich will auch gar nichts gegen physios sagen, mir hat, in anderer hinsicht, Krankengymnasik auch was gebracht. Die haben auch durchaus mal an dem Knubbel rummassiert, kleiner gekriegt haben sie ihn aber nicht.
In der Physiopraxis stieß ich ja auf einen osteopathen, der halt noch in der ausbildung ist und bereits als physio arbeitet. Un dder war der erste, der diesbezüglich was hinbekommen hat, dass ich mich eben besser fühlte. Danach verschlechterte sich das aber über ein paar Monate hinweg wieder (damals wusste ich ja auch noch nix von der Zöli). Ich bin dann zu einem fertigen Osteopathen gegangen und der hat das Problem dann letztendlich gelöst, weil er mir noch ein paar übungen (keine kraft sondern dehnübungen) mitgegeben hat, mit denen ich selber arbeiten kann, wenn ich merke, dass es wieder schlechter wird.
Das ist auch ein punkt: Wenn mir jemand sehr genaue Übungen sagen kann, die schnell eine Verbesserung erzielen, wenn ich sie mache, hat der vermutlich schon das Grundproblem durchaus verstanden.
Heide_witzka schrieb:Ich weiss jetzt nicht ob Verspannungen auf dem MRT sichtbar sind, ich glaube aber nicht.
Bei pathologisch viel Luft im Oberbauch wird natürlich ein Arzt automatisch auch ans Herz denken, schliesslich kennt er aus seiner Ausbildung z. B. das Roemheld-Syndrom und die Lagebeziehung der Organe.
In der Kardiologie hat da keiner dran gedacht. Die haben mich in den Herzkatheder geschickt, weil mein EKG auffällig war (ich habe jedem einzelnen arzt immer von den bauchsachen erzählt). Und nachdem der Herzkatheder auch unauffällig war, haben sie gesagt, dass das bestimmt psychosomatisch sei. Als ich sagte, ich habe keinerlei stress, wurde mir gesagt 'naja manchmal merkt man den stress gar nicht' und ab dafür. Einige ärzte behaupteten schlichtweg, roemheld gebe es gar nicht (und wie gesagt, wenn ich meine verspannungen adressiere muss ich auch nicht so krass auf luft im bauch achten. Da kann ich auch einen liter cola trinken, chips essen und noch irgendwas mit tabasco essen, ohne dass ich größere probleme bekomme. Das muss ich auch dazusagen).
Ich hab das gesundheitssystem durchaus eine ganze menge geld gekostet durch sinnlose untersuchungen, wo mir drei Osteopathentermine und eine Übung, die gut 30 Sekunden dauert, langfristig geholfen haben (minus der Zöli diagnose natürlich, die kann nur ein arzt stellen).
Dass der Arzt da AUTOMATISCH an Herz denkt ist vollkommen falsch. Der Arzt gibt einem lieber mehrere langzeit EKGS und Herzkatheder+Kardiologieaufenthalt, schickt einen mehrfach nach hause wenn er nix findet und sagt einem schlussendlich, dass man bestimmt hypochonder/verrückt/zu empfindlich ist, als jemals an den bauch zu denken (und nicht nur ein arzt).
Heide_witzka schrieb:Natürlich nicht.
Ich habe auch nur aufgezeigt wie unhaltbar deine Behauptung war.
Es ging darum, ob man sich beim Osteopathen sorgen darüber machen muss, dass der nur irren eso kram macht. Das muss man sich beim VOD nicht mehr als bei einem normalen Arzt. Dass, was der osteopathisch macht (auch auf der seite da ist der andere kram ja separat) entspricht einem gewissen standard, so wie das, was ein arzt, der auch akkupunktur macht (und das machen viele), auch separat zur Schulmedizin läuft.