@JohnDifool So einfach ist das nicht. Osteopathie ist in manchen fälle deshalb schwerer zu greifen, weil es sich auf eine andere art und weise mit dem patienten beschäftigt.
EIn Arzt ist erstmal an klinischen PRobleme interessiert. Hat der patient was? Ja, was denn? Okay er hat HErzrasen --> ich mach die standarddiagnostik um zu gucken, ob da irgendwas ganz offensichtlich gefährliches passiert.
WEnn nicht guck ich vielleicht noch ein paar seltenere sachen durch, aber dann werde ich irgendwann wohl auf die idee kommen, dass die person stress, falsche ernährung oder schlichtweg panik attacken hat.
Ich hab ja geguckt ob da irgendwas ernstes ist, da ist nix, also ab dafür, vllt überweisung zum psychologen/ernährungsberater/sonst einem facharzt, falls mir noch was einfällt.
WEnn es schlimm ist, gebe ich eben betablocker, da kann ich beweisen, dass davon der herzrasen weggeht. Die bekommt er dann auf bedarf mit, und voila, problem ist für den arzt erstmal gelöst.
Wenn der patient sich jetzt immer noch seltsam fühlt, sich von dem herzrasen trotz der betablocker verunsichert fühlt und auch sonst irgendwie immer noch merkt, da stimmt was nicht, dann ist das für den arzt, solange er da nichts klinisches findet, erstmal nichts, was ihn wirklich interessiert. Was soll er machen, außer ein paar Empfehlungen rausgeben oder weitere Diagnostik?
Das Problem: Es gibt durchaus auch einige sachen, die (wenigstens heute) für ärzte nicht als medizinisches Problem auffällig sind, patienten aber stark belasten können.
WEnn man z.b. ständig verspannt ist und daraus resultierend haltungs und DARAUS resultierend dann auch anderweitige Probleme bekommt, dann wird es den orthopäden erstmal nicht groß interessieren, dass man verspannt ist.
Der guckt ob da alles ok ist, sieht vllt am nacken ein bisschen verschleiß, aber wenigstens nix mit der bandscheibe.
Der schreibt massagen auf, damit die muskulatur sich wieder entspannt und das war's.
Ist ja auch erstmal in ordnung so, nur wird damit die ursache der verspannung ja gar nicht klar, die sehr vielfältig sein kann.
Der Osteopath nimmt sich erstmal ne stunde, fragt allerlei sachen ab und schaut, woher er glaubt, dass diese Verspannungen rühren. Was der größte Herd dafür ist, welche anderen Muskeln usw. davon beeinflusst sind. UNd dann schaut er, wie man das frei macht und wie man es in zukunft vermeidet. Das ist was anderes, als alle paar wochen massage verschrieben zu bekommen.
Der Osteopath kann keine HErzprobleme heilen. Er kann Muskel und Gewebeprobleme lindern oder lösen. Dass diese häufig zu anderen Symptomen führen, die dann aber klinisch unauffällig sind (wie eben bei mir, dessen HErz absolut gesund war aber der ich trotzdem solches herzrasen hatte, dass ich nicht meinem normalen leben nachgehen konnte), ist in der SChulmedizin heute eigentlich eher wenig überhaupt beachtet.
Du kannst niemanden mit HErzrasen einfach zum Osteopathen schicken und erwarten, dass er das behebt. Der kann ja nicht, wie der arzt das kann, das herz selbst heilen.
Aber der Osteopath kann bei allerlei leuten mit unspezifischen veschwerden, die der arzt gar nicht so recht beachtet und versteht, möglicherweise eine linderung oder heilung von den symptomen erreichen, wenn diese von den muskeln, dem inneren gewebe oder eben solcherlei problemen herrühren.