Aber dann machen wir es doch sachlich.
Vorwurf an die Homöopathie:
1. Der behauptete Wirkmechanismus (Wassergedächtnis) ist Stand heute nicht haltbar. Weder die physikalischen Grundlagen sprechen dafür noch gibt es empirische Erkenntnisse, dass Wasser Informationen länger als ein paar Picosekunden lang speichern kann.
Die einzige Antwort darauf ist (meines Wissens): "Wir wissen es halt noch nicht". Das ist sehr wenig. Ohne allzu polemisch zu werden, ob es den Weihnachtmann in Echt gibt, wissen wir vielleicht auch nur "noch" nicht.
2. Allgemeine Plausibilitätserwägungen sprechen gegen ein Wassergedächtnis. Würde Wasser sich "merken", womit es in VErbindung kommt und die Wirkung sogar noch potentieren, dann hätte man ständig irgendwelche Wirkungen, wenn man Wasser trinkt.
3. Der Kausalitätsnachweis ist (bislang) fehlerhaft. Bislang läuft die "Beweisführung" wie folgt:
A hat Krankheit X. A nimmt HP Y. A wird gesund.
So weit so gut. Doch dann wird daraus die fehlerhafte Schlussfolgerung gezogen: "Weil A das Y genommen hat, wurde er gesund. Und deswegen gilt "wer heilt hat recht". Dieses "weil" ist aber nur eine Behauptung. Gerade hier müsste die HP an setzen und das "weil" belegen.
Stand der "Forschung" der HP ist eine Koinzidenz. Der Nachweis der Kausalität fehlt (meinetwegen auch "fehlt noch", aber er fehlt eben).
Eine gewinnbringende Diskussion würde nun voraus setzen, dass Du diese drei Punkte widerlegst. Wenigstens, indem Du tragfähige Kritikpunkte an diesen drei Punkten dar legst.
Ja, schon besser.
:) Widerlegen kann ich natürlich keinen dieser Punkte, da ich
a) ebenso wie du (technisch, intellektuell etc.) ein Kind meiner Zeit bin
und
b) nicht in der Lage bin, eine Studie zu entwerfen und durchzuziehen.
Aber, ich versuche es halt mal, theoretisch zu besprechen:
zu 1. und 2. :
Ich glaube nicht, dass es das Wasser "an sich" ist. Meinem Verständnis nach ist es eine Ebene, die sich in diesem Gemisch eben besonders gut hält.
Warum? Keine Ahnung.
Natürlich ist das superdürftig und (ich geh dann auch mal gleich spazieren
:D) ich kann es sogar verstehen, dass hier alle sich aufführen wie Rumpelstilzchen und mich als Esotusse beschimpfen.
Ist okay.
Es ist halt nur so, dass ich mich ja irgendwie erklären muss, wie ich zu meiner Haltung komme.
Es ist aber nicht nur dies, es ist auch vielmehr die tiefgreifende Überzeugung, dass unser Wissen um die Welt einem ständigen Wandel unterworfen ist.
Vor hundert Jahren hatten wir noch nicht den geringsten Schimmer, wie unsere Erbsubstanz aufgebaut ist. Ebenso waren bestimmte, durch Bakterien verursachte Krankheiten ein Schrecken, von dem man sich niemals hätte vorstellen können, dass man ihn später durch eine so "einfache" Entdeckung überwinden kann.
Es wäre einfach vermessen (und auch überaus naiv) zu glauben, dass unsere Wissenschaft, so, wie sie sich heute darstellt, mit all ihren Apparaten, ihren Prämissen, ihren Theoriegebilden der Weisheit letzter Schluss ist.
Doch, das ist alles andere als schlimm, es ist eben Wissenschaft.
:) Und ich kann auch gut damit leben, wenn ich in 10 Jahren davon überzeugt bin, dass die der Glaube an die H. grober Unfug und eine Art Massenpsychose ist. Dann ist es eben so.
:) Ich finde nur, dass wir uns in unserem Denken, in unseren Annahmen über die Welt oft sehr viele Beschränkungen auferlegen - es kann nicht sein, weil es nicht sein darf.
Warum eigentlich nicht?
Vor 300 Jahren wäre ich noch auf einem Scheiterhaufen verbrannt worden, wenn ich nur leise den Gedanken geäußert hätte, dass es vielleicht eines Tages, in ferner, ferner Zukunft möglich sein könnte, dass Menschen den Boden verlassen um von Punkt A nach B zu gelangen.
Heute steige ich einfach wie selbstverständlich in ein Flugzeug.
Was ich sagen will: Diese Welt ist so spannend, und es gibt einfach noch so unglaublich viel, was wir nicht wissen. Muss denn jede Idee, auch wenn sie krude erscheinen mag, immer gleich unterdrückt werden?
und zu 3.
:)Ja, natürlich, würde ich mir wünschen, dass ein Studiendesign, das der H. gerecht wird, entwickelt wird (bzw. auch von den Gegner anerkannt) und dann evtl ein entsprechendes Ergebnis vorlegt
:)Das ist natürlich bislang ein Wunschtraum.
Und klar, natürlich muss ich dann auch denen rechtgeben: Wir/sie haben es versucht, sie hatten so viele Anläufe, und es kam nie etwas dabei heraus, also, wirkt die H. nicht.
Dennoch - ich denke, man hat es einfach noch nicht richtig und intensiv genug versucht.
:)Heide_witzka schrieb:Das hört man häufiger.
Deshalb mein Ansatz mit den Infektionskrankheiten.
Man beimpft eine Petrischale mit Bakterien und setzt den sich bildenden Bakterienrasen den unterschiedlichen Homöopathika aus.
Das Ergebnis ist ja leicht abzulesen.
Das kostet nur Peanuts und der Nachweis könnte erbracht werden, dass Homöopathika X in der Potenzierung Y gegen den Erreger Z wirkt.
Der Weg ist so einfach, dass mir keiner erzählen kann, dass bisher noch kein Homöopath darauf gekommen ist.
Ja, eigentlich ein super Gedanke! Aber, so einfach ist es, denk ich, nicht.
Es geht nicht darum, Lebewesen abzutöten - es geht darum, ein in sich gestörtes Gleichgewicht beim Menschen wiederherzustellen.
Das ist natürlich echt "eso" formuliert.
;) Ich denke mal drüber nach, wie es besser geht.
;) Heide_witzka schrieb:Nein, das ist statman. Der ist auch noch im Forum aktiv (allerdings unter anderem Namen), meidet allerdings momentan (zu meinem Leidwesen), diese Threads.
Ja, ich weiß schon, hätte ja trotzdem sein können, dass "du" er bist.
Nix für ungut.
:)