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Schrödingers Katze Erklärung

209 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Schrödinger ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Schrödingers Katze Erklärung

01.08.2017 um 18:43
Zitat von sanchezsanchez schrieb:Kann man behaupten, dass für die Katze in der Kiste die Zeit stehen bleibt?
Und erst im Moment des Nachschauens sich ein Zustand einstellt, bzw. die Zeit weitergeht.
@sanchez
Du meinst, wenn sich anstelle der Katze eine Uhr (zB eine Sanduhr) in der Kiste befinden würde, das die Uhr dann in der Zeit, wo die Kiste geschlossen ist stehen bleibt?


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Schrödingers Katze Erklärung

01.08.2017 um 18:47
Zitat von daemoniumdaemonium schrieb:Ist es nicht so, dass radioaktive Substanzen IMMER zerfallen?
Der Messprozess in der Quantenphysik, der ein kleines Quantensystem mit etwas Großem (einem Messgerät) in Kontakt bringt, wählt immer aus verschiedenen quantenphysikalisch erlaubten Zuständen einen aus, der „tatsächlich” gemessen wird. Welcher Zustand das ist, der Quanten-Möglichkeit zur gemessenen Wirklichkeit wird, lässt sich im Rahmen der Quantenphysik tatsächlich nicht vorhersagen. Diese Auswahl, die beim Messprozess stattfindet, ist rein zufällig.


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Schrödingers Katze Erklärung

01.08.2017 um 22:11
Zitat von 5X55X5 schrieb:Du meinst, wenn sich anstelle der Katze eine Uhr (zB eine Sanduhr) in der Kiste befinden würde, das die Uhr dann in der Zeit, wo die Kiste geschlossen ist stehen bleibt?
Wenn man eine Sanduhr in der Kiste platzieren würde, würde beim Nachschauen in die Kiste irgendein Zeitwert sein, von gar kein Sand gelaufen bis Sanduhr abgelaufen. Alles was möglich ist, wie Fritzchen1 richtig schreibt (also wenn ich nun behaupte das gilt auch für eine Digitaluhr dann ist das verwegen, aber hey das ist Quantenmechanik why not?)

Ich wollte darauf hinaus, man nehme ein Teilchen zwischen zwei aufeinander folgenden Messungen  A und B.
(Messung soll hier gleichbedeutend sein mit Wechselwirkung zu anderen Teilchen)


Es gibt zwei Varianten.
-Ich meine jetzt nicht identische Messergebnisse zwischen Messung A und B. Sondern die Wechselwirkung des Teilchens an sich-

1. Das Teilchen wird gemessen in Messung A und hat aufgrund der Unschärferelation andere physikalische Größen die unbestimmt bleiben. D.h. man kennt nur einen Teil des Teilchen den Rest weiss man nicht. Und weil das Teilchen erst bei Messung B wieder mit dem Universum wechselwirkt, hat es sich zwischen Messung A und B nicht verändert. Es wirkt zwischen A und B nichts auf Teilchen, also ändert es sich nicht. Das meinte ich mit die Zeit bleibt stehen. Zwischen Messung A und B ist das Teilchen außen vor, es ist für das Universum nicht vorhanden, bis es wieder bei Messung B in Wechselwirkung mit dem Universum ist.
Das geht dann ein bisserl in die Entropie über, da habe ich leider Wissenslücken.

2. Das Teilchen wird gemessen in Messung A, und zwischen Messung A und B macht das Teilchen was es will. Es verändert seine physikalischen Größen und kommt dann zur Messung B und wird wieder bestimmt, und man hat ein "zufälliges Ergebnis". Dann hätte das Teilchen so eine Art von Identität bzw. Charakter, etwas eigenes, ein eigener "willen". -aber wenn dem so wäre, wie kann sich ein Teilchen, das völlig isoliert ist vom Rest der Welt, verändern, ohne Anregung von außen und ohne das diese Veränderung wieder aufs Universum wirkt (und verändern ist schon wieder ein Klotz am Bein, weil Verändern schon wieder Wechselwirkung ist).

Ich bin für Variante 1.

grüße sanchez


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Schrödingers Katze Erklärung

01.08.2017 um 23:30
P.s. Zusammenfassung

In der Variante 1 verhält sich das Teilchen wie eine Postbote. In Messung A nimmt das Teilchen Informationen auf (die wir nicht alle bestimmen können) und gibt sie bei Messung B wieder ab.

In der Variante 2 nimmt das Teilchen bei Messung A Information auf. Ist aber in der Lage diese zu verändern, als ob das Teilchen einen Computer bei sich hätte, aus der gegebenen Information wird eine neue Information bestimmt.

(Anmerkung: Information bedeutet eine Änderung von physikalischen Größen)


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Schrödingers Katze Erklärung

01.08.2017 um 23:50
@sanchez
Nun ja...Das kann man ja eigentlich nur mit einem entsprechenden Experiment herausfinden.
Ich für mein bescheidenes Verständnis, könnte jetzt dein Anliegen weder mit ja noch mit nein beantworten.
Wer weiß das schon? ;-)


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Schrödingers Katze Erklärung

09.08.2017 um 18:04
@sanchez
Die Wellenfunktion entwickelt sich in der Zeit auch weiter wenn keine Wechselwirkung stattfindet.
In der Schrödingergleichung steht doch explizit die Zeitabhängigkeit drin.

eqys

Selbst wenn das System in einem Eigenzustand ist, gibt es eine schnell veränderliche Phase.

Die Schrödingerkatze ist halt nur eine Analogie um etwas zu veranschaulichen, wenn man eine Analogie zu weit denkt, macht man zwangsläufig Fehler (wobei der Fehler in diesem Fall noch woanders lag).
Katzen sind einfach keine einzelnen Quantenobjekte, die Kohärenzen zeigen.


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Schrödingers Katze Erklärung

09.08.2017 um 21:50
Hab auch gerade über die Schrödingers Katze gelesen und mir vorgestellt wie er es gemeint haben könnte.

Ich bin ja (was Physik angeht) Laie aber ich hab schon gelernt:
In der Quantenmechanik ist es am besten wenn ( z.B. Teilchen, wie ein Elektron) überhaupt keine  Wechselwirkung mit was
anderem (Außenwelt/Beobachter) haben. Je wechselwirkungsfreier die Situation ist desto quantenmechanischer ist das System.
Dann erst zeigt sich der wellenartige Charakter der Teilchen.

Alle Störungen von "außen" zerstören durch Informationsaustauch und Wechselwirkung die "Reinheit" des Zustandes.

Wenn man versucht ein "Teilchen" zu messen tritt eine Wechselwirkung und Informationsaustauch mit der Außenwelt ein,
die quantenmechanischen Effekte verschwinden und es nimmt eine Eigenschaft an. Die Welle kollabiert.

Ich versuche es gerade auf die Katz von Schrödinger zu übertragen:

Sie ist in einer Kiste, völlig isoliert. Keinerlei Informationsaustausch oder Wechselwirkung mit der Außenwelt.
Sie ist sozusagen in einem "reinen Zustand", tot und lebendig in Überlagerungszuständen (Möglichkeiten) .
Erst wenn ich die Kiste öffne tritt die Katze in Wechselwirkung mit der Außenwelt und mit mir.
Der "reine Zustand" ist vorbei, die Überlagerungszustände (Möglichkeiten) verschwunden, die Katze hat dann eine Eigenschaft
nämlich tot oder lebendig. Die Möglichkeiten (tot oder lebend) werden durch mein "Hineinsehen" zur Realität.

Könnte ja sein das Schrödinger das so ähnlich damit ausdrücken wollte, vielleicht stelle ich mir aber alles ganz falsch vor :).

Für mich ist das Bsp. mit der Katze verwirrend weil sie besteht ja aus vielen Teilchen die ständig in Wechselwirkung und Informationsaustausch stehen.
Die Katze ist ja kein Elektron und die QM. Effekte werden in der Makrowelt durch unendlich viel Informationsaustausch und
Wechselwirkung zwischen den Teilchen verwischt und verschwinden.

Harald Lesch in einer seiner Dokus:
Das Gravitationsfeld ist das einzige  Feld das alles mit allem verbindet und in Wechselwirkung steht.
Durch das G-Feld findet eine Dauerwechselwirkung von allem mit allem statt.
Auf diese Art und Weise könnte der klassische Charakter der Welt erklärt werden. Die zwar fundamentale QM ist überall
aber letztlich wird sie ab einer bestimmten Oberfläche erst klassisch.

Die Dinge sind da und die Summe aller Wechselwirkungen machen die Welt so wie sie ist.
Ich glaub da hat er Recht :)


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Schrödingers Katze Erklärung

09.08.2017 um 23:41
@Sonni1967
Hmmm...klingt für mich auch als Laie gar nicht so schlecht... nur das mit der Katze und und viele Teile und so, dass ist ja eben das was dabei keine Rolle spielt. Die Katze soll wahrscheinlich nur ein Teilchen veranschaulichen. Ob nun ein Teilchen oder 'zig Trilliarden, was unter der Kiste passiert, ist deren Sache, hat keinen Einfluss auf die Betrachtung von außen. So denke ich zumindest, darf gerne wer ggf. korrigieren :-)


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Schrödingers Katze Erklärung

10.08.2017 um 20:23
@skagerak
@Sonni1967
Ihr solltet mal den gesamten Aufsatz von Erwin lesen.
Es geht dabei vor allem um unsere Vorstellung von Realität in der klassischen und der Quantenmechnik, wie der Messprozess in der Quantenmechanik zu interpretieren ist usw.

Ein bißchen Grundlagenwissen in Quantenmechanik sollte man allerdings mitbringen.

http://wwwthep.physik.uni-mainz.de/~matschul/rot/schroedinger.pdf (Archiv-Version vom 03.07.2007)


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Schrödingers Katze Erklärung

10.08.2017 um 22:43
@Zotteltier
Jo, danke. Will mir auch nicht anmaßen die Tiefgründigkeit verstanden zu haben.
Denke aber schon verstanden zu haben, dass es "nur" eine grundlegende "physikalisch-philosophische"(?) Frage veranschaulichen soll. Hab mich auch nicht weiter dahinter geklemmt, wofür und inwiefern es buchstäblich "erdacht" ist. ;-)
Hauptsache ich kann einigermaßen mitreden ;-)


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