Spannend was zur Zeit vor dem Kriminalgericht eines europäischen Rechtstaats zur Anhörung ansteht.
Hochrangige Politiker werden vorgeladen und sollen über ihr Mitwissen aussagen betreffend der NATO Stay Behind Gruppe Gladio, die wahrscheinlich eine Reihe von False Flag Terroranschläge verübt hat, oder es immer noch tut.
Die deutschen Medien .. schweigen - noch.
Nur die Junge Welt ist dran, sehr lobenswert:
- Bombenleger-Affäre in Luxemburg:
Gericht will Jacques Santer und Jean-Claude Juncker vorladen.
Sie wußten davon, taten aber nichts
Von Ali Ruckert und Peter Wolter
Für Luxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker und seinen Vorgänger Jacques Santer wird es eng: Das Kriminalgericht des Landes will beide Politiker zu Vorwürfen hören, sie hätten gewußt, daß die NATO-Geheimorganisation »stay behind« mit Hilfe des luxemburgischen Geheimdienstes »Service de Renseignement« (SREL) zwischen 1984 und 1986 mindestens 18 Bombenattentate verübt hat. Die Anschläge galten vor allem Strommasten eines Energieversorgers, es wurden aber auch Bomben in der Radarstation des Flughafens und in Büros gelegt. Mehrere Menschen wurden verletzt.
Gaston Vogel, Verteidiger von zwei Expolizisten, die im »Bommeleeér«-Prozeß (Bombenleger) der Beteiligung an solchen Anschlägen angeklagt sind, sagte der jW am gestrigen Freitag, die Vorsitzende Richterin habe seinem Antrag zugestimmt, nicht nur Juncker und Santer vorzuladen, sondern auch den ehemaligen Justiz- und jetzigen Finanzminister Luc Frieden sowie Geheimdienstbeamte. Er rechne damit, daß das Gericht am Mittwoch die Reihenfolge der Ladungen bekannt gibt.
In der vergangenen Woche schon hatte Vogel »top secret«-Dokumente aus dem Jahre 1985 vorgelegt, aus denen hervorgeht, daß der damalige Premierminister Santer über bevorstehende »stay behind«-Übungen informiert war. Und am Donnerstag berichtete RTL-Radio Lëtzebuerg, im Januar 2006 seien SREL-Direktor Marco Mille und zwei seiner Mitarbeiter mit Juncker und Justizminister Frieden zusammengekommen. Sie hätten sie darüber unterrichtet, daß eine der luxemburgischen »Stay behind«-Gruppen die Anschläge verübt habe. »Weder Juncker noch der Minister haben diese Informationen an die Justiz weitergegeben«, sagte Vogel. »Auch im luxemburgischen Recht heißt das ›Nichtanzeige einer Straftat‹ und wird streng geahndet.«
RTL berichtete weiter, in den der heutigen SREL zugespielten Dokumenten gehe es auch um riesige Summen Schwarzgeld auf Luxemburger Banken, Tarnfirmen und Brüsseler Geheimlogen. Der frühere Präsident der Kontokammer (Rechnungshof), Gérard Reuter, der nach eigenen Worten beim Geheimdienst aus- und einging und auch dessen Etat genehmigen mußte, bestätigte in dem Sender die »Stay behind«-Aktionen. Der US-Geheimdienst CIA habe damals, so fügte Reuter hinzu, Aktionen zur Zurückdrängung des Kommunismus gefordert. Zur Zeit der Anschläge sei übrigens der italienische P2-Faschist Licio Gelli, der beste Kontakte zur »stay behind«-Infrastruktur gehabt habe, in Luxemburg gewesen. -
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22.03.2013
»Gladio« auch in Luxemburg?
Das geheime NATO-Netzwerk und ein Strafprozeß
Von Arnold Schölzel
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13.04.2013
»Mein Vater hat Münchner Bombe mitgebaut«
Gespräch mit Andreas Kramer Interview: Peter Wolter
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