Apollyon
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Verdeckte Operationen... Was ist davon zu halten?
02.06.2015 um 06:14Der Krieg ist ein Übel, welches die Menschheit auf ihrer jahrhundertelangen Reise stets begleitet hat.
Auch in Zukunft wird er sie begleiten.
Einen Krieg zu beginnen ist leicht. Man benötigt noch nicht einmal einen wahren Grund oder harte Fakten, oh Nein. Man erfindet sie einfach und hinterher erlag man eben einem Irrtum, sollte man die Sache in den Sand setzen.
Der Beginn eines Krieges ist zwar stets mit Sorge, in den allermeisten Fällen aber auch mit einer enormen Euphorie verbunden. Man zeigt der Welt, dass man nicht gewillt ist, die Taten böser Menschen hinzunehmen. Stets ist der Böse der Andere.
Man wird aktiv, man lässt die Muskeln spielen. Im Fernsehen wird der Einsatz von Hightech, Enthusiasmus und ein Hauch von Abenteuer gezeigt.
Meist hat Niemand hat Zweifel, dass er bald zu Ende gehen wird. Den man glaubt zunächst erstmal das, was man gern glauben möchte.
Schon immer wurden Kriege von den Machthabern befohlen und von den Armen, den Jungen und den Naiven geführt. Man hat keinerlei Skrupel, die besten Charakter seines Landes zu verheizen. Denn Nachschub gibt es in den sozialen Randgebieten zur Genüge.
Irgendwann aber, da kommt der Punkt, an dem der Krieg und das Grauen zum Alltag werden. Da explodiert eine Bombe, dort sprengt sich Irgendwer in die Luft- Menschen sterben und wir sehen uns all das beim Frühstück oder Abendessen an. Doch sobald die Bilder verschwinden, verschwindet auch unsere Aufmerksamkeit. Es ist uns egal, es sei denn, unsere Bequemlichkeit wird dadurch beeinträchtigt.
Das wahre Grauen jedoch wird niemals gezeigt.
Nie wird gezeigt, dass die jungen Soldaten, die versuchen, ihren Kampfeinsatz möglichst an einem Stück zu beenden, um später einmal studieren oder ein Haus bauen zu können, sich in einer permanenten Todesgefahr befinden... Ausserhalb der Basis stets eine Splitterschutzweste, Helm, Verbandszeug, Schutzbrille, gut eingelaufene Stiefel, Funkgerät, Munition, Proviant und natürlich eine Waffe tragen zu müssen, führt dem Soldaten stets vor Augen, dass da draussen jeder ein potenzieller Feind ist; schon ganz begierig darauf, endlich ins Paradies zu kommen... und sei es auch in tausend Fetzen. Gegen diesen Feind muss man stets gewappnet sein... Denn so müde der Soldat irgendwann wird... Sein Feind wird es nicht.
Innerhalb der Basis ist es ebenfalls nicht ratsam, ohne vollständige Rüstung herumzulaufen, denn Angriffe mit Mörsern und Panzerabwehrwaffen sind durchaus an der Tagesordnung.
Sich niemals sicher fühlen zu können, in keiner einzigen Sekunde; jeden Fremden als potenziellen Feind zu erleben oder den Tod von Kameraden wie bei einer zerkratzten, immer wieder hin- und herspringenden DVD zu erleben, führt zum wirklich erschreckenden Teil des Krieges- der innerlichen Verrohung.
Der Krieg zerstört einen häppchenweise. Erst wird einem klar, dass die oft edlen Motive ihn zu führen nur eine Illusion sind. Die Menschen dort wollen keine "humanitäre Hilfe". Sie wollen ihr Land selbst wieder aufbauen und ihre Angelegenheiten selbst regeln. So wie seit Jahrtausenden. Und das ist schlichtweg ihr gutes Recht.
Man behauptet, der Einsatz sei auch primär dazu da, Infrastruktur zu schaffen. Doch letztlich bombardiert man deren kärglichen Rest ebenso wie den Rest des Landes in Grund und Boden. Oft mit Waffen, welche schon jahrzehntelang international geächtet sind.
Der permanente Stress, die ständige Todesangst... Sie lassen in einem jungen Menschen etwas sterben. Oft genau das, was ihn überhaupt erst zum Menschen macht. Gleichgültigkeit gepaart mit Hass sind die Folge. Die Meisten werden diese Angst nie wieder los. Selbst wenn sie heil Zuhause ankommen, so hat ihre Seele Wunden davongetragen, die nie wieder verheilen. Man denke hierbei nur an die schreckliche Folter in Abu-Ghraib. Dies ist das beste Beispiel, was dauernde Todesangst gepaart mit
Der beste Teil dieser Menschen ist in einem weit entfernten Land geblieben.
Als Folge all dessen neigt der Soldat mehr und mehr zur Brutalität. So kommt es vor, dass ganze Gruppen von Menschen die beisammen stehen, sich lautstark unterhalten, Kalaschnikovs tragen und wild in die Luft ballern, einfach mal der Vorsicht halber ausgelöscht werden. Dank der Lügen seiner Machthabenden hat der Soldat leider keine Ahnung, dass dies auf Geburtstagsfesten dort Gang und Gebe, also quasi Tradition darstellt.
Das Gefühl für Sensibilität geht verloren. Man wird schweigsam, in sich gekehrt. Man hört auf, über manche Dinge zu reden. Hören mag sie doch keiner, erst recht nicht beim Frühstück.
Anders verhält es sich mit den Kriegen, die im Verborgenen geführt werden. Im besten Falle bekommt Niemand etwas mit. Im schlimmsten Fall sterben Unschuldige und das Fernsehen berichtet 30 Sekunden darüber.
Im Geheimen geführte Kampfeinsätze, also verdeckte Operationen, sind nur aus einem einzigen Grund verdeckt: Weil sie illegal sind und meist gegen sämtliche demokratischen und menschenrechtlichen Grundsätze verstossen, die unsere Gesellschaft zu dem machen, was sie heute ist.
Und doch sollen diese Operationen den Fortbestand eben genau dieser Prinzipien gewährleisten. Ein Paradoxon sozusagen.
Geführt wird er auf vielerlei Weise. Die meisten Menschen wären erstaunt, sie wenig sie doch über die Dinge wissen, die direkt vor ihrer Nase geschehen. Dreistigkeit siegt anscheinend tatsächlich.
Die Soldaten, die solche Operationen ausführen, sind weder James Bond noch Jason Bourne. Sie sind wesentlich besser ausgebildet, genauestens ihren jeweiligen charakterlichen, physischen und sozialen Merkmalen entsprechend. Ihre Ausbildung ist gründlich und lange, was vorrangig auch dazu führt, dass sie sich der grundsätzlichen Verwerflichkeit ihres Tuns voll bewusst sind. Sie geben sich keinerlei Illusionen hin... Und doch sind sie meist Idealisten, sich darüber im klaren, dass eine saubere Strasse nicht von den braven Bürgern erschaffen wird, die pünktlichen jeden Samstag ihren Teil sorgfältig fegen, Nein.
Sie sind sich vollkommen der Tatsache bewusst, dass eine saubere Strasse von DEN Männern gewährleistet wird, die den Müll wegbringen.
Den den mag unsere scheinbar so aufgeklärte Gesellschaft dort nicht sehen. Selbstverständlich gedenkt auch Niemand, sich den Ort anzusehen, an dem der Müll landet.
Hauptsache er verschwindet. Und ich persönlich kenne auch Niemanden, der einem solchen Müllmann mitten auf der Strasse Dank bekunden oder -Gott bewahre!- gar die Hand schütteln würde. Wenn das die Nachbarn sehen!
So sind sie also allein, die Männer, die unseren Müll wegbringen. Allein unter ihresgleichen. Die meisten machen einen Bogen um sie und wagen es noch nicht einmal, sie anzuschauen- denn sie könnten den Blick ja erwidern und damit etwas tief in unserem Innern berühren, uns für einen mikroskopisch kleinen Augenblick fühlen lassen, dass auch sie nur Menschen sind, Menschen mit Idealen, Träumen; Menschen mit einer Familie, mit liebenswerten und verachtenswerten Eigenschaften.
Mit dem winzigen Unterschied der völligen geistigen Klarheit jedoch, dass sie eine Arbeit tun, die getan werden muss. Mag man sie dafür auch noch so verachten.
Ich selbst habe die Methodologie der Folter studiert... Wegen eines Feindes, der so übermächtig und widerwärtig erschien, dass ich glaubte, der Zweck heilige die Mittel.
Wie denkt ihr darüber...? Sind Geheimdienste überbewertet ob ihrer "ach so bösen Taten" oder ein notwendiges Übel der Menschheit? Über dem Eingang des Büros des Mossad-Chefs steht "Gesegnet seien die, die Böses tun, um Gutes dadurch zu bewirken"...
Ich selbst halte Geheimdienste für absolut notwendig.
Wie steht ihr dazu?
A.
Auch in Zukunft wird er sie begleiten.
Einen Krieg zu beginnen ist leicht. Man benötigt noch nicht einmal einen wahren Grund oder harte Fakten, oh Nein. Man erfindet sie einfach und hinterher erlag man eben einem Irrtum, sollte man die Sache in den Sand setzen.
Der Beginn eines Krieges ist zwar stets mit Sorge, in den allermeisten Fällen aber auch mit einer enormen Euphorie verbunden. Man zeigt der Welt, dass man nicht gewillt ist, die Taten böser Menschen hinzunehmen. Stets ist der Böse der Andere.
Man wird aktiv, man lässt die Muskeln spielen. Im Fernsehen wird der Einsatz von Hightech, Enthusiasmus und ein Hauch von Abenteuer gezeigt.
Meist hat Niemand hat Zweifel, dass er bald zu Ende gehen wird. Den man glaubt zunächst erstmal das, was man gern glauben möchte.
Schon immer wurden Kriege von den Machthabern befohlen und von den Armen, den Jungen und den Naiven geführt. Man hat keinerlei Skrupel, die besten Charakter seines Landes zu verheizen. Denn Nachschub gibt es in den sozialen Randgebieten zur Genüge.
Irgendwann aber, da kommt der Punkt, an dem der Krieg und das Grauen zum Alltag werden. Da explodiert eine Bombe, dort sprengt sich Irgendwer in die Luft- Menschen sterben und wir sehen uns all das beim Frühstück oder Abendessen an. Doch sobald die Bilder verschwinden, verschwindet auch unsere Aufmerksamkeit. Es ist uns egal, es sei denn, unsere Bequemlichkeit wird dadurch beeinträchtigt.
Das wahre Grauen jedoch wird niemals gezeigt.
Nie wird gezeigt, dass die jungen Soldaten, die versuchen, ihren Kampfeinsatz möglichst an einem Stück zu beenden, um später einmal studieren oder ein Haus bauen zu können, sich in einer permanenten Todesgefahr befinden... Ausserhalb der Basis stets eine Splitterschutzweste, Helm, Verbandszeug, Schutzbrille, gut eingelaufene Stiefel, Funkgerät, Munition, Proviant und natürlich eine Waffe tragen zu müssen, führt dem Soldaten stets vor Augen, dass da draussen jeder ein potenzieller Feind ist; schon ganz begierig darauf, endlich ins Paradies zu kommen... und sei es auch in tausend Fetzen. Gegen diesen Feind muss man stets gewappnet sein... Denn so müde der Soldat irgendwann wird... Sein Feind wird es nicht.
Innerhalb der Basis ist es ebenfalls nicht ratsam, ohne vollständige Rüstung herumzulaufen, denn Angriffe mit Mörsern und Panzerabwehrwaffen sind durchaus an der Tagesordnung.
Sich niemals sicher fühlen zu können, in keiner einzigen Sekunde; jeden Fremden als potenziellen Feind zu erleben oder den Tod von Kameraden wie bei einer zerkratzten, immer wieder hin- und herspringenden DVD zu erleben, führt zum wirklich erschreckenden Teil des Krieges- der innerlichen Verrohung.
Der Krieg zerstört einen häppchenweise. Erst wird einem klar, dass die oft edlen Motive ihn zu führen nur eine Illusion sind. Die Menschen dort wollen keine "humanitäre Hilfe". Sie wollen ihr Land selbst wieder aufbauen und ihre Angelegenheiten selbst regeln. So wie seit Jahrtausenden. Und das ist schlichtweg ihr gutes Recht.
Man behauptet, der Einsatz sei auch primär dazu da, Infrastruktur zu schaffen. Doch letztlich bombardiert man deren kärglichen Rest ebenso wie den Rest des Landes in Grund und Boden. Oft mit Waffen, welche schon jahrzehntelang international geächtet sind.
Der permanente Stress, die ständige Todesangst... Sie lassen in einem jungen Menschen etwas sterben. Oft genau das, was ihn überhaupt erst zum Menschen macht. Gleichgültigkeit gepaart mit Hass sind die Folge. Die Meisten werden diese Angst nie wieder los. Selbst wenn sie heil Zuhause ankommen, so hat ihre Seele Wunden davongetragen, die nie wieder verheilen. Man denke hierbei nur an die schreckliche Folter in Abu-Ghraib. Dies ist das beste Beispiel, was dauernde Todesangst gepaart mit
Der beste Teil dieser Menschen ist in einem weit entfernten Land geblieben.
Als Folge all dessen neigt der Soldat mehr und mehr zur Brutalität. So kommt es vor, dass ganze Gruppen von Menschen die beisammen stehen, sich lautstark unterhalten, Kalaschnikovs tragen und wild in die Luft ballern, einfach mal der Vorsicht halber ausgelöscht werden. Dank der Lügen seiner Machthabenden hat der Soldat leider keine Ahnung, dass dies auf Geburtstagsfesten dort Gang und Gebe, also quasi Tradition darstellt.
Das Gefühl für Sensibilität geht verloren. Man wird schweigsam, in sich gekehrt. Man hört auf, über manche Dinge zu reden. Hören mag sie doch keiner, erst recht nicht beim Frühstück.
Anders verhält es sich mit den Kriegen, die im Verborgenen geführt werden. Im besten Falle bekommt Niemand etwas mit. Im schlimmsten Fall sterben Unschuldige und das Fernsehen berichtet 30 Sekunden darüber.
Im Geheimen geführte Kampfeinsätze, also verdeckte Operationen, sind nur aus einem einzigen Grund verdeckt: Weil sie illegal sind und meist gegen sämtliche demokratischen und menschenrechtlichen Grundsätze verstossen, die unsere Gesellschaft zu dem machen, was sie heute ist.
Und doch sollen diese Operationen den Fortbestand eben genau dieser Prinzipien gewährleisten. Ein Paradoxon sozusagen.
Geführt wird er auf vielerlei Weise. Die meisten Menschen wären erstaunt, sie wenig sie doch über die Dinge wissen, die direkt vor ihrer Nase geschehen. Dreistigkeit siegt anscheinend tatsächlich.
Die Soldaten, die solche Operationen ausführen, sind weder James Bond noch Jason Bourne. Sie sind wesentlich besser ausgebildet, genauestens ihren jeweiligen charakterlichen, physischen und sozialen Merkmalen entsprechend. Ihre Ausbildung ist gründlich und lange, was vorrangig auch dazu führt, dass sie sich der grundsätzlichen Verwerflichkeit ihres Tuns voll bewusst sind. Sie geben sich keinerlei Illusionen hin... Und doch sind sie meist Idealisten, sich darüber im klaren, dass eine saubere Strasse nicht von den braven Bürgern erschaffen wird, die pünktlichen jeden Samstag ihren Teil sorgfältig fegen, Nein.
Sie sind sich vollkommen der Tatsache bewusst, dass eine saubere Strasse von DEN Männern gewährleistet wird, die den Müll wegbringen.
Den den mag unsere scheinbar so aufgeklärte Gesellschaft dort nicht sehen. Selbstverständlich gedenkt auch Niemand, sich den Ort anzusehen, an dem der Müll landet.
Hauptsache er verschwindet. Und ich persönlich kenne auch Niemanden, der einem solchen Müllmann mitten auf der Strasse Dank bekunden oder -Gott bewahre!- gar die Hand schütteln würde. Wenn das die Nachbarn sehen!
So sind sie also allein, die Männer, die unseren Müll wegbringen. Allein unter ihresgleichen. Die meisten machen einen Bogen um sie und wagen es noch nicht einmal, sie anzuschauen- denn sie könnten den Blick ja erwidern und damit etwas tief in unserem Innern berühren, uns für einen mikroskopisch kleinen Augenblick fühlen lassen, dass auch sie nur Menschen sind, Menschen mit Idealen, Träumen; Menschen mit einer Familie, mit liebenswerten und verachtenswerten Eigenschaften.
Mit dem winzigen Unterschied der völligen geistigen Klarheit jedoch, dass sie eine Arbeit tun, die getan werden muss. Mag man sie dafür auch noch so verachten.
Ich selbst habe die Methodologie der Folter studiert... Wegen eines Feindes, der so übermächtig und widerwärtig erschien, dass ich glaubte, der Zweck heilige die Mittel.
Wie denkt ihr darüber...? Sind Geheimdienste überbewertet ob ihrer "ach so bösen Taten" oder ein notwendiges Übel der Menschheit? Über dem Eingang des Büros des Mossad-Chefs steht "Gesegnet seien die, die Böses tun, um Gutes dadurch zu bewirken"...
Ich selbst halte Geheimdienste für absolut notwendig.
Wie steht ihr dazu?
A.