Um den Thread mal wieder etwas zu beleben: Ich habe gerade im Wikipediaartikel zu UVB-76 geschmökert. Dabei ist mir folgender Satz aufgefallen:
Diese Hintergrundgeräusche oder eben Gespräche deuten darauf hin, dass kein Playback stattfindet oder der Signalgeber direkt mit dem Sender verbunden ist, sondern dass vielmehr der Sender den Summton über ein ständig offenes Mikrophon vom Signalgeber aufnimmt.
Ein derartiges Verfahren ist logischerweise etwas unüblich, man kann das Signal auch direkt senden. Komisch sind auch die Sprachsendungen, die scheinbar mit dem Funkbetrieb als solches zusammenhängen.
Daher schließe ich: Sowohl beim Sender als auch beim vermeintlichen Empfänger sitzen Techniker, die die korrekte Übermittlung des Signals manuell kontrollieren, da aus irgendeinem Grund eine rein technische Überwachung des Signals nicht möglich ist. Mir würde dazu einfallen, dass eine einfache Betriebsstörung vom tatsächlichen Ausfall des Senders differenziert werden muss, was eine Automatik nicht kann. Weitergedacht scheint ein Ausfall des Senders einen Prozess unbekannter Art einzuleiten, weswegen manuell sichergestellt werden muss, dass dieser Prozess nur unter genau definierten Bedingungen gestartet wird.
Dies unterstreicht die vermutete Einordnung als "Totmannschaltung", die bei Ausfall der Station entsprechende Maßnahmen innerhalb der russischen Kommandokette erzeugt. Hier sei auch wieder das "Dead Hand"-System genannt.
Der alte Standort in der Nähe von Loschki lag auch durchaus in der Nähe mehrerer geschlossener Städte, die in der Masse den strategischen Raketenkräften mit dort vorhandenen Raketenstellungen und Kommunikationseinrichtungen unterstellt sind. Im Umkreis liegt auch Wlassicha, das Hauptquartier der strategischen Raketenstreitkräfte und Angelpunkt der russichen Atomstreitkräfte. Begutachtet man die Luftbilder des Standorts (
http://www.bing.com/maps/default.aspx?v=2&cp=56.083333~37.110278&style=h&lvl=15&sp=Point.56.083333_37.110278_UVB-76___), so stellt man fest, dass das (überschaubare) Areal des Senders mit mehreren anderen, scheinbar etwas von einander dislozierten Gebäuden verbunden ist. Die Fahrzeugspuren auf den Wiesen der Gebäude und die (dank niedrigem Sonnenstand) sichtbaren Zäune belegen für mich eine militärische Nutzung. Nördlich des Senders befinden auch Anlagen, die wie eine Kaserne wirken.
Der neue Standort in der Nähe von Pskov scheint da auf den ersten Blick etwas unspektakulärer. Jedoch befinden sich in Pskov verschiedene Truppenteile, zum Beispiel eine Fernmeldeeinheit oder verschiedene Kommandoeinheiten, auf eine kurze Recherche hin jedoch anscheinend keine Einheiten der Strategischen Raketenstreitkräfte).
Soweit mal von mir.
Viele Grüße
dragon46