Opti-Mist schrieb:Die naheliegende Annahme, das Flugzeug ist nach dem Verschwinden vom Radar irgendwo auf dem eingeschlagenen Kurs aus unbekannten Gründen abgestürzt und ins Meer gefallen, wurde ja nur kurzzeitig und unvollständig überprüft. Somit wäre es immer noch möglich die wesentlichen Trümmerteile vor der Vietnamesischen Küste finden zu können.
Es wurde dort relativ lange gesucht, knapp 10 Tage wenn ich mich recht erinnere, allerdings nur oberhalb der Meeresfläche. Das Südchinesische Meer ist im Vergleich zum Indischen Ozean ja nur eine winzige Badewanne, die Durchschnittstiefe liegt, meine ich, bei gerade einmal 60m. Wenn man wollte, könnte man das vmtl innerhalb kürzester Zeit bis zum Meeresgrund hin durchforsten.
Was halt gegen das Südchinesische Meer spricht, ist die Tatsache, dass nie irgendein an die Küste angeschwemmtes Trümmerteil gemeldet wurde. Außerdem müßten die MH370 zugeordneten Trümmerteile dann ja allesamt ausgesetzt worden sein.
Was dafür spricht, ist die Tatsache, dass China ankündigte die Suche auf das eigene Territorium auszudehnen, kurz nachdem sie die malayischen Ermittlungsrechner hackten.
Opti-Mist schrieb:MH370 kann auf normalem Wege nicht „plötzlich“ vom Radar verschwinden - ist meine Behauptung. Wo ist mein Denkfehler?
Zunächst einmal übersiehst du, dass es 2 unterschiedliche Arten von Radar gibt.
Es gibt Primärradar (wird idR vom Militär genutzt, das Flugobjekt erscheint nur als "Blib", die Höhenangabe ist mehr als ungenau).
Daneben gibt es aber auch noch das Sekundärradar (wird in der zivilen Luftfahrt verwendet, dafür braucht es einen Transponder, der quasi nach dem Frage-Antwort-Schema dem ATCC neben der Position auch noch die Kennung und die Höhe übermittelt). Das Sekundärradar ist von der Reichweite etwas höher und einige Funktionen lassen zu- bzw abschalten. So gibt es bspw. noch das TCAS (Kollisionwarnung), welches nur in Verbindung mit dem Transponder funktioniert.
Die meisten ATCCs verfügen zusätzlich zum Sekundärradar auch noch über Primärradar, warum das in Kuala Lumpur nicht der Fall ist, ist auch eines dieser unerklärlichen Rätsel.
Dann ist es nicht richtig, dass MH370 abrupt vom Radar (sekundär) verschwand, sondern stattdessen quasi in Etappen.
Zunächst verschwand nämlich nur die Höhenangabe und erst 37 Sekunden später dann auch das Positionssymbol mit der Kennung.
Was das Militär der verschiedenen Länder auf seinem Primärradar gesehen haben will ist sehr widersprüchlich und daher auch mit Vorsicht zu genießen.