latif_936 schrieb:Aber dazu kommt die Aktivierung von SATCOM etwas spät.
Eigentlich nicht, denn auch noch Stunden später gab es genügend Landemöglichkeiten. Die australischen Inseln (Cocos und Christmas), unter Umständen auch das australische Festland.
Bei dem vertuschten Selbstmord, bei dem man insbesondere das Wrack nicht finden soll, wäre eine Route weiter westlich logischer gewesen. Also mit Endpunkt irgendwo zwischen Afrika und Australien. Dort hätte dann kein Suchflugzeug mehr nach Trümmern Ausschau halten können, denn die müssen von irgendwo starten.
Die Route ergibt mehr Sinn, wenn die Möglichkeit einer Landung nicht von Anfang an ausgeschlossen war.
latif_936 schrieb:Das ist nicht richtig. SATCOM ist auch bei ausgeschaltetem IRS nicht verfügbar. Wenn das IRS sich alligned logged sich SATCOM in der Regel automatisch ein.
Die Abkürzung IRS sagt mir jetzt nichts, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass jeder andere Weg, die Kommunikation (ACARS, SATCOM usw.) stillzulegen dazu geführt hätte, dass die einzelnen dazu notwendigen Schritte registriert worden und damit allgemein bekannt wären. Das hätte ein Unfallszenario von Anfang an ausgeschlossen. Der Weg über die Isolation des linken Hauptstromkreises mit den anschließenden Eingriffen in das System war der einzige, um diese Spuren zu vermeiden. Ich nehme daher an, dass er auch aus diesem Grund gewählt wurde.
Die mögliche Forderung kann natürlich von dritter Seite gestellt worden sein (nicht von Flugzeug aus). An Lösegeld glaube ich auf keinen Fall, eher was politisches (Anwar Ibrahim oder vlt. eher 1MDB-Skandal)
latif_936 schrieb:Was aber daran wäre für einen Selbstmörder negativ? Vlt ist der selbstmörder garnicht daran interessiert die Tat an sich zu vertuschen - war Andreas Lubitz auch nicht, sondern vlt bestand sein Hauptmotiv darin, seine Identität geheim zu halten. Zudem ignorierst du die Möglichkeit, dass der Täter sich wirklich nicht aktiv bewusst war, dass das SATCOM Spuren hinterlässt. Es hat ja auch funktioniert. Sonst würden wir diesen Austausch nicht führen. Wir haben keine Ahnung was, wo genau passiert ist - trotz SATCOM.
Klar, bei Lubitz war es so, dass dieser mit dem Absturz, Selbstmord und damit Massenmord, bewusst ein Exempel statuieren wollte, ähnlich wie ein Amokläufer. Das schließt mit ein, dass vor allem auch seine Identität bekannt ist, dass die Öffentlichkeit seine Motive erfährt. Das setzt zwar einen Grad der geistigen Störung voraus, ist aber ansonsten ein plausibles Selbstmordotiv, da es wahrscheinlich tausende ähnlich gelagerter Fälle gibt.
Das widerpricht dann wieder der hier offenkundigen Verschleierung. Der Absturz ganz weit draußen spricht dafür, dass das Wrack nicht gefunden werden soll. Sonst hätte man gleich abstürzen können (wie bei Germanwings und den übrigen Fällen des Pilotensuizids). Es fehlt die message und bereits auch schon die Identität. Eine Amokläufer sucht bewusst nach dieser Öffentlichkeit und will, dass die Öffentlichkeit das eigene Leben zur Kenntnis nimmt. Sonst kann man sich auf andere Art sehr viel leichter das Leben nehmen, muss dazu auch nicht hunderte Fremde ebenfalls in den Tod schicken.
Ich finde es nicht plausibel, dass sich der Entführer über SATCOM gar nicht bewusst war. Vielleicht kannte er die Pings nicht. Aber um die Kommunikation stillzulegen, hat er bewusst einen, und zwar sehr komplizierten und auch nur auf älteren 777 Modellen möglchen Weg gewählt, der jede Registrierung des bewussten Abschaltens vermeidet. Das setzt eine gezielte Recherche und Kenntnisse, dass SATCOM auch wirklich online geht (was ziemlich trivial ist), für mich voraus.
Da der Verdacht auf die beiden Piloten fällt (zugegeben mehr auf den Kapitän als auf den FO) würde eine geheim gehaltene Identität eher für einen externen Entführer sprechen mMn, aber auch der müsste ein Motiv für die konkrete Selbstmordmethode haben.
Oder meinst Du es so, dass der FO es dem Kapitän in die Schuhe schieben wollte? Aber warum?