Dieser Aufwärmeffekt, der zu den BFO-Verschiebungen beim log-on führt, ist ja mittlerweile sehr genau beschrieben und experimentell nachvollzogen worden, es geht mir aber um aktuelle Entwicklungen, so das 3. paper von Vincent Lyne (ebenfalls nicht peer-reviewed wie das zuvor besprochene):
https://www.researchgate.net/publication/368823677_MH370_Malacca_Track_RiddleDie Kernthese ist hier, dass Zaharie auf seinem Simulator mit den allseits bekannten, darauf gefundenen Datenpunkten einerseits ein Rätsel (einen "Shah-Code") hinterlassen wollte, andererseits aber hauptsächlich kalkulieren wollte, wieviel Treibstoff er benötigen würde, um genau bis zu dem behaupteten Absturzort "PL hole" zu kommen. Denn angeblich hätten beide Strecken, die vom Simulator und die dann bei MH370 geflogene, die gleiche Länge (zeigt für mich aber eher, dass er seine Routenvorschlag für MH370 daraufhin angepasst hat).
Das ist falsch und lässt sich an dem RMP-Bericht zu dem Simulator ganz einfach zeigen, hier das entscheidende Schaubild:
Man sieht dort nämlich, dass bereits die Ermittler (die malaysische Polizei) die gleiche Idee hatten und sehen wollten, ob Zaharie eine Treibstoffberechnung anstellen wollte.
Dies kann man aber ausschließen, denn die Treibstoffparameter ändern sich ja dauernd. Wenn man z.B. Datenpunkt 1 auf 2 und dann auf 3 betrachtet. Oder auch 3 auf 4. Entweder die Parameter wurden im Laufe des Fluges geändert oder wahrscheinlicher waren es neue Anläufe bei einer oder auch bei mehreren verschiedenen Sitzungen. In beiden Fällen konnte er offenkundig keine Treibstoffkalkulation anstellen.
Besonders gravierend finde ich aber, dass ich bis jetzt noch in den verschiedenen PDFs von Lyne keine Routenmodellierung gelesen habe, wie jeder andere mit einem Routenvorschlag sie bis jetzt vorgelegt hat. Also wo man genau die Schnittpunkte mit den einzelnen Ringen sieht, wichtige Paramter wie Geschwindigkeit und natürlich die BFOs, die sich bei dem Routenvorschlag ergeben. Ohne diese ist die Route überhaupt nicht nachprüfbar und höchst suspekt, denn selbst wenn die Route grundsätzlich aufgeht, erfährt man nichts darüber, wie nah die erwarteten an den tatsächlichen BFOs dran sind. Das ist aber der entscheidende Punkt.