Ich möchte auf die gesicherten Fakten im Zusammenhang mit dem Verlust von MH370 zurück kommen, speziell die hier besprochene Irreführung über Kurs und Position zwischen 18:04 und 18:35 UTC
Beitrag von Quana (Seite 1.331)und daran die Frage diskutieren: Wer hatte die Gelegenheit und Mittel zur Irreführung und anschließender Vertuschung (Zz-Jones)
Die Zeitangaben beziehen sich auf den Funkverkehr zwischen Ho Chi Min und Kuala Lumpur. Es ist von ihnen also ein Abzug in der Größenordnung von Minuten zu machen, um auf den Zeitpunkt der Desinformation zu kommen, die der Operator in Kuala Lumpur MAS zuschrieb.
Hält man die Angaben des Militärs dagegen, ergibt sich, daß der Zeitraum sich ungefähr mit der letzten Gelegenheit zum Eingreifen der Luftwaffe deckt. Nach der originalen Angabe von General Daud vom 8. 3. gab es zuletzt um 18:40 über Pulau Perak ein Primärradarsignal mit der Charakteristik, die auf MH370 passen konnte. Der Zeitpunkt wurde später auf 18:15 geändert, dann noch einmal auf 18:02.
Begründung für die Inaktivität der Luftwaffe und Mißachtung der SOP's seitens Verteidigungsminister: Das Primärradarsignal sei als "commercial and not hostile" identifiziert gewesen. Die Quelle blieb bis heute im Dunklen.
Folglich:
Die FI und die Pressekonferenzen Hishammuddins liefern gesicherte Evidenz für eine
vorsätzliche Täuschung der Flugsicherung UND der
diensthabenden Militärs durch eine Stelle, die mit der Autorität von MAS und / oder DCA auftrat.
Begründung: Die Täuschung hatte zwei koordinierte Bestandteile, die gewährleisteten, daß die diensthabenden Militärs, die Flugsicherung Kuala Lumpur, und evtl. uneingeweihtes Personal bei MAS, die militärische Ortung
nicht mit einer Zivilmaschine identifizierten, die ohne Transponder flog, nicht auf Anrufe reagierte, und deren ACARS-Meldung überfällig war.
Dieser gesicherte Ausgangspunkt schließt nicht aus, daß die Quelle der Desinformation das Militär oder Verteidigungsministerium war. Aber - und das ist jetzt allein mein Argument - dieser Ausschluß ist
retrospektiv möglich. General Daud wurde im Verlaufe des 8. / 9. überzeugt oder "überzeugt", von seiner Angabe zurück zu treten und vorerst die Vertuschung des Rückkehrkurses mitzutragen. Da der Quelle der Desinformation zum Zeitpunkt, da sie stattfand, klar sein mußte, daß die Führung der Luftwaffe zur Mitarbeit überzeugt werden mußte, ist nicht zu erkennen, warum das nicht geschehen konnte, bevor General Daud etwa am Mittag oder frühen Nachmittag des 8. indiskret wurde. Es spricht also eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit dafür, daß Militär und Verteidigungsminister zum Beginn der Ereignisse unbeteiligt waren.
(Und daraus folgt wiederum, daß die Operation nicht geplant, sondern spontan begonnen wurde, aus Sicht der Verschwörer also eine "Notlage" vorlag, der nur mit drastischen Mitteln abzuhelfen war)
Deshalb meine ich, wir können Zz-Jones Frage auf die Formulierung zuspitzen:
Wer war imstande das malaysische Militär in eine Verschwörung einzubinden, die, soweit wir
nur Malaysia betrachten, ursprünglich von einer zivilen Stelle ausging?
Meine Antwort darauf lautet: Niemand.
Zum Zeitpunkt, da das malaysische Militär "ins Boot" geholt wurde,
endete die Verschwörung, von der wir durch die doppelte Irreführung militärischer und ziviler Stellen wissen, und eine
neue Verschwörung begann, deren Ziel darin bestand, die erste Verschwörung zu decken.
Mir, der ich mich ein klein wenig in der politischen Lage Malaysias im Inneren und nach außen auskenne, ergibt sich daraus das Motiv der zweiten Verschwörung, wenngleich in allgemeiner Gestalt. In Malaysia ist das Militär, Demokratie hin oder her, Repräsentant der Nation, die einzige Instanz, die von allen konkurrierenden und widerstreitenden Kräften als nationales Institut anerkannt wird. Der Schlüssel der Verschwörung ist Hishammuddins beiläufig erscheinende Bemerkung im 4Corners Interview, Malaysia befinde sich "mit niemandem im Krieg". Die "vornehmste" Aufgabe des Militärs ist es, Vorkehrungen zu treffen, daß es dabei bleiben kann, anders, als in Viet Nam und den Philippinen, die es vorgezogen haben, zugunsten der offiziellen (!) amerikanischen "containment strategy" in einen unerklärten Krieg gegen China einzutreten. Für Malaysia wäre es eine kaum ermessliche innen- und handelspolitische Katastrophe, wenn es dazu käme. Für China wäre das weniger katastrophal, aber "unangenehm" genug, der Führung ein Motiv zu geben, 200 Landsleute lieber im nassen Grab eines "tragischen" Ereignisses zu belassen, als sie politischer Benutzung für eine Aufmischung der Region anheim zu stellen. Kurzum: Das malaysische Militär handelte m.E. aus eigenem Ermessen mit nationalen Rücksichten im Interesse der chinesischen Führung, und China hat es, wahrscheinlich zu einem späteren Zeitpunkt, honoriert.