continuum schrieb:Irgendwie wenn Kometen H2O und weitere Elemente oder Gase, etc. gebraucht haben und Asteroiden in Venus, Erde,Mars, Jupiter/Saturn monde geknallt sind, wäre es dann nicht möglich, das wir alle den gleichen Ursprung hatten oder haben.
Haben wir doch. Alle Planeten sind aus der selben Gas/Staubwolke entstanden, aus der auch die Sonne entstanden ist. Und ebenso die Asteroiden und Kometen. Alles die selbe Wolke.
Kommt immer darauf an, welchen "Ursprung" Du meinst. Mit dem "Ursprung Urknall" hat sogar alles im Universum einen gemeinsamen Ursprung, egal, wie viele Milliarden Lichtjahre es von z.B. uns entfernt ist.
Geht es hingegen um Leben, dann hätte das auf Planet A entstandene Leben zwar den selben materialen Ursprung wie das auf Mond B entstandene Leben, aber der Ursprung im Sinne von "Lebensentstehung" wäre dann eben kein gemeinsamer. Dies läge erst vor, wenn z.B. das Leben von Planet A ursprünglich von Mond B stammen würde (oder umgekehrt). Dann wäre es ein "gemeinsamer Ursprung". Aber doch nicht bloß deshalb, weil alles aus der selben Materiewolke entstanden ist. Ob wir beide miteinander verwandt sind, entscheidet sich darüber, ob wir gemeinsame Vorfahren haben, nicht darüber, ob unser beider Eltern sich bis zu unserer Geburt aus dem selben Topf ernährt haben.
Gemeinsamer Ursprung von Leben ist für mich gemeinsame Lebensentstehung. Selbst die Vorstellung, daß Lebensbausteine wie Aminosäuren bereits im All vorkommen und auf diverse Himmelskörper niedergegangen sind, hat noch nichts mit "Lebensentstehung" zu tun, sondern ist "Vorgeschichte" wie das mit dem "gemeinsamen Sternenstaub". Is alles wichtig für Lebensentstehung, ist aber nicht Lebensentstehung selbst, höchstens "Teil davon".
Naja, und von Panspermie (im engeren Sinne) halte ich nichts, Gründe habe ich immer wieder mal genannt, in verschiedenen Threads. Selbst Transspermie halte ich für arg fraglich, immerhin aber für möglich.
continuum schrieb:Sind die Kometen z.B. im Kupitergürtel alle von einem anderen Standort im Sonnensystem, oder aus der Galaxie? Oder eben ein zersprungener Grosser Planet, der jetzt einfach dort seine Runden dreht mit den kometen?
Der Kuipergürtel ist im Grunde nichts anderes als die übrig gebliebene protoplanetare Materiescheibe. Anders als im inneren Bereich, wo die hier entstandenen Planeten ihre Bahnumgebung "saubergefegt" haben (also durch ihre Gravitation allen mitherumfliegenden Kleinkram entweder aufgesaugt oder weggekickt haben), ist die Materiedichte im Außenbereich nicht mehr so hoch, sind die Distanzen größer, sodaß hier entstandene größere Himmelskörper (wie der Pluto, Eris, Makemake & co.) nicht mehr alles leerfegen konnten. Hier blieb also viel von dem protoplanetaren Ausgangsmaterial übrig. Quasi der ganze Schutt und Krempel aus Planetenentstehungstagen. Alles, das es nicht geschafft hat, selber Planet zu werden. Da mag auch mal was von außerhalb Eingefangenes drunter sein, aber eher als seltene Ausnahme. Selbst der innere Bereich der Oortschen Wolke wird hauptsächlich aus dem Material der "heimischen" Materiewolke bestehen.
Damit ein entstandender Planet wieder kaputt geht, dazu brauchts entweder einer direkten Kollision mit nem anderen, ähnlich großen Himmelskörper oder eines Transites von einem anderen sehr massereichen Objekt - wie der Jupiter im Asteroidengürtel durch seine Riesengravitation verhindert, daß sich dort Objekte deutlich größer als Ceres zusammenklumpen könnten; die würden beim Jupitervorbeizug gravitativ zerrissen werden.
Und in der Tat besteht der äußere Bereich des Asteroidengürtels weit stärker aus Objekten "sortierten Materials". Während die Asteroiden im inneren Gürtelbereich hauptsächlich die ursprüngliche Materiezusammensetzung im Sonnensystem repräsentieren, bestehen die im äußeren Bereich häufiger entweder aus Silikaten oder aus Eisen. Eine solche Materiesortierung findet bei der Planetenentstehung statt, wenn sich die Planetesimale immer größer verklumpen und durch ihre Gravitation Drücke aufbauen, sodaß das Material schmilzt, das schwere Eisen ins Zentrum absinkt und das leichtere Zeuchs wie Silikate in die äußeren Schichten aufsteigt. Asteroiden solch sortierter Materie sind gemeinhin die Überreste ehemaliger Protoplaneten, die es irgendwann mal zerrisssen haben muß. Im Asteroidengürtel finden die sich besonders in der Nähe der Jupiterbahn (äußerer Gürtelbereich eben), werden also vom Jupiter "zerrissene" Ex-Protoplaneten sein.
Aber die Gefahr, daß Protoplaneten oder Planeten im Kuipergürtel mal durch ne Kollision oder nen massereichen nahen Transit zerstört wurden, ist bei der dortigen geringen Materiedichte arg limitiert. Ich rechne nicht mit nennenswerten Mengen davon im Kuipergürtel, eher mit extremen Ausnahmen.
continuum schrieb:Wenn wir mal davon ausgehen, das im Saturnmond z.B. Enceladus unter dem Eis art Fische hat die dort rumschwimmen.
Oder Bakterien die sich in der oberen Venus Sphäre befinden, wäre es nicht möglich das die Bakterien oder Lebewesen vom Grund wo es immer wärmer wurde wegen dem Treibhauseffekt, sich in die dichtere Atmosphäre zu transportieren? Leben, ist ja leben weil genau es ja fürs überleben konzipiert ist und deswegen eigentlich Leben bedeutet, da es sich am Leben erhält mit z.B. sich teilen, gebären, weiterentwickeln usw.
Nicht wirklich. Nur weil es wärmer wird (werden könnte), gelingt es keinem Fisch, in der Exosphäre rumzufliegen. Und Mikroben brauchen erst recht keinen Treibhauseffekt, um bis in die Stratosphäre zu gelangen. Bei nem Eismond würde ein Ausweichen vor Treibhauseffekt eh nur heißen, aus tieferen Wasserschichten weiter nach oben, in Richtung Eisdecke zu wechseln.
Von Venusleben in der Atmosphäre halte ich nichts. Irdische Mikroben in der höheren Atmosphäre leben dort nicht, sondern werden gelegentlich dorthin verbracht und sinken irgendwann wieder ab. Sie leben dort nicht, sie überleben dort, bis sie wieder absinken. Die materiale Zusammensetzung und Dichte jener Atmosphäreschichten reicht nicht zu einem dauerhaften Leben in diesem Habitat aus. Also lebt alles mikrobielle Stratosphärenleben letztlich auf dem Erdboden (oder den unteren Atmosphäreschichten) und ist nur deswegen ständig da oben anzutreffen, weil immer wieder mal was von unten nach da oben "geweht" wird. Auf der Venus aber geht das eben nicht. Es mag mal andere Lebensbedingungen gegeben haben, und als die sich änderten und alles Leben am Boden ausstarb, mag es noch ne Weile lang Reste von Leben in den höheren Atmosphäreschichten gegeben haben, die dort überlebten. Aber ohne regelmäßiges Zurückkehren nach unten zum Weiterleben, Nahrungaufnehmen, Reproduzieren wird das über kurz oder lang wegsterben. Die heutigen Venusbedingungen existeieren seit wenigstens ner halben Milliarde Jahre so, da sollte die letzte Atmosphäremikrobe längst "verhungert" sein.
Na und die Phosphine in der Venusatmosphäre, von der jene Physikerin da spricht, waren schon kurz nach ihrer Entdeckung wieder vom Tisch. Alle paar Jahre kam doch irgendne Sensationsmeldung von irgendwelchen Markern für Leben in der Venusamosphäre, was dann binnen Jahresfrist aber wieder vom Tisch war. Oder Nasa-Arsenleben, Marsbakterien usw. Wer nur mit halbem Ohr auf die medial weitreichende Sensationsverkündung hört, nicht aber auf die weitere, weit stillere Debatte dazu achtet, der hält das halt für "haufenweise Indizien pro".
continuum schrieb:Kurz gesagt, wenn wir Leben in unserem Sonnensystem finden, könnte der eigentliche Ursprung für uns für die Lebensentstehung gleich sein.
Oder auch nicht. Wird der "Blick ins Mikroskop" dann schon zeigen, ob oder ob nicht. Der "Code" wirds zeigen, wie Du selbst ungefähr sagst.
Vor allem wäre es weit besser, wenn weiteres Leben im Sonnensystem nicht den selben Ursprung hätte, nicht auf die selbe Lebensentstehung zurückginge. Denn würde Leben in ein und dem selben Sonnensystem gleich mehrfach unabhängig voneinander entstehen, wäre das geradezu ein Beweis dafür, daß Lebensentstehung keine seltene Ausnahme ist, sondern die Regel. Daß Leben quasi überall anzutreffen sein dürfte, wo die Bedingungen halt irgendwie leidlich gegeben sind. Leben, das nur einmal entstanden ist, hat dagegen mit Panspermie verdammt schlechte Karten, sich übers Universum auszubreiten.