Mittlerweile friere ich nicht mehr unter meinen zwei Decken. Die Sorgen des Angiologen um mich gehen mir immer noch durch den Kopf. Seine Worte klingen nach in mir, ich müsse genug fit sein für die OPs, da diese OPs nicht so einfach zu verkraften seien. Auf der anderen Seite war er es, der Druck machte für eine schnellstmögliche erste OP. Das erscheint mir nicht logisch. Deshalb vertraue ich da lieber meiner eigenen Intuition und frage beim Chirurgen nach.
Ob ich nun abnehme oder nicht: Meine Fitness steigert sich mit der wöchentlichen Physiotherapie. Wer weiß, vielleicht erkundigt sich der Chirurg doch noch beim Physiotherapeuten. Er fragte nämlich eigens nach, wo ich die Physiotherapie durchführe. Er könnte also einen Bericht anfordern. Auf Verlangen würde er das tun, erklärte mir der Physiotherapeut. Dass ich dies auf einmal spontan fragte, so ganz intuitiv, erscheint mir ein Hinweis zu sein, dass der Chirurg etwas Derartiges zumindest in Betracht zieht, auch weil mich die Frage des Chirurgen nach dem Standort der Physiotherapie hellhörig machte. Das scheint ein wichtiger Gradmesser zu sein. Als er die zweite Verordnung ausstellte, fragte er vorher gewissenhaft nach, ob es nicht durch einen anderen Arzt bereits eine zweite gäbe.
Vielleicht hat der Angiologe den Grad meiner Fitness mehrmals betont, weil das ein entscheidendes Beurteilungskriterium für den Zeitpunkt der OPs ist. Dann wäre es sozusagen sein Tipp an mich, um zu einer schnellstmöglichen OP zu kommen. Nicht die Gewichtsreduktion sei primär, sondern die Fitness. So gesehen macht das Ganze auf einmal Sinn.
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