Laura_Maelle schrieb:Ich habe meiner Einwohnergemeinde, die mich abschieben will, meine Belege per Mail gesandt. Ich schrieb damals nämlich einen eingeschriebenen Brief an eine Behörde, worin ich meine damalige Situation genau beschrieb und auch mein Vorhaben erwähnte, mich an das Spital zu wenden. Das schrieb ich noch vor dem Auszug und hatte auch schon einen Spital-Termin.
Mittlerweile erfuhr ich von anderen mobilen Schweizern, wie kulant ihre Gemeinden reagierten. Nichts von Abmelden-Müssen.
Ich hängte auch einen Beleg für den Einbezug des Spital-Sozialdienstes an die Mail.
Im Rückblick betrachtet bereue ich es überhaupt nicht, auf das Verhalten meiner Einwohnerkontrolle gleich mit voller Kanone reagiert zu haben, denn die Gesamtheit meiner Reaktion und alle meine Belege haben diese von ihrem Abschiebeverhalten abrücken lassen. Und dass einer der Gemeinderäte genervt aktiv wurde, ließ die Einwohnerkontrolle vorsichtig werden.
Ich erhoffte mir zwar mehr Einsatz von den 7 Gemeinderäten, darunter einige Lehrer und soziale Vertreter, aber allein schon eine einzige genervte Reaktion eines einzelnen Gemeinderats wirkte sich schmetterlingshaft aus auf die Richtung, worauf die Einwohnerkontrolle hinsteuerte, als ob sie das Erwachen des Riesen befürchtete. Ich weiß nicht, was dort alles schief läuft, aber mich jedenfalls können sie nicht so einfach loswerden. Das wissen sie nun.
Was mir auch klar wurde: Höre nie auf das, was die erstbesten Sachbearbeiter der Sozialabteilung erzählen. Von dort wurde ich mit den billigsten Tipps und Falschinformationen abgewimmelt. Auf einmal übernahm jedoch der Leiter das Telefon und bestätigte meine Ansprüche, nachdem die Einwohnerkontrolle, die ihren Kurs auf meinen massiven Druck hin zu meinen Gunsten änderte, mit diesem in Kontakt getreten war.
Das alles erinnert mich an ein früheres Erlebnis, wo ich einer hungernden jungen Frau an einem Wochenende aus der Ferne half, zu einem Stück Brot zu kommen. Ich brauchte eine volle Stunde, um einen Mann Gottes dazu zu überreden, diese Frau in seiner Kirche, der er als Pfarrer vorstand, ein Stück Brot zu geben. Er redete sich raus, fühlte sich nicht zuständig, auch am Wochenende nicht, wo alles geschlossen war. So war es auch bei meiner Wohngemeinde. Und jetzt endlich konnte ich sie dazu bringen, mir sinnbildlich ein Stück Brot zu geben.
