Laura_Maelle schrieb:So 29.12.2024
- evtl. weiteres kurzes Treffen mit meinem Neffen
Mein Neffe will mich am Sonntag vor seiner Abreise nochmal kurz treffen. Mal sehen, ob ihm das zeitlich wirklich reicht. Aber es freut mich natürlich, dass er mich nochmal kurz sehen möchte. Das zeigt, wie sehr er mich vermisst hat, so wie ich ihn.
Trotzdem ist für ihn das schwäbische Süddeutschland in vielerlei Hinsicht attraktiver als die beengende Schweiz. Wir haben lange darüber gesprochen und ich verstehe ihn. Meine Mutter war ja eine Schweizerin mit deutsch-schwäbischem Migrationshintergrund. Ihr Vater war ein eingebürgerter Deutscher und ihre Mutter hatte auch einen deutschen Vater. Alle aus dem schwäbischen Süddeutschland. Ihre deutschen Großeltern lebten ebenfalls in der Schweiz. Meine Mutter bekam also viel Schwäbisches mit in die Wiege gelegt, auch von der Erziehung und Kultur her. Wie groß dieser Anteil ist, merke ich immer wieder im Kontakt mit Schwaben.
Ich dachte früher immer, dieser Unterschied zu meinen väterlichen Schweizer Verwandten beruhe auf dem Standesunterschied, da mein deutscher Großvater ein Selfmade-Millionär war, der durch Krieg und Krankheit (seiner Frau) verarmte. Es gibt zudem große kantonale Unterschiede in der Schweiz, vor allem Basel ist schon ganz anders als der Rest der Schweiz. Sogar der Dialekt hat andere Wurzeln.
Mein Neffe will also langfristig im schwäbischen Süddeutschland bleiben. Falls er mal Kinder hat, werden diese wohl kein Schweizerdeutsch lernen. So schließt sich der Kreis. Ich besuchte den schwäbischen Heimatort meines Großvaters und mein Neffe kehrt dorthin zurück. Wie ich liebt er die deutsche Sprache. Ich kann seine Beweggründe gut verstehen. Er wollte das schon sehr früh, seit seiner Jugend. Und jetzt hat er es umgesetzt. Sehr weit von der Schweizer Grenze ist es ja nicht, wir bleiben in Kontakt.
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