Tommy57 schrieb:Es sei denn ein Designer wollte den Delphin so erschaffen wie er ist, denn die Lungenatmung ist für den Delphin überhaupt kein Nachteil!
Die Überlegung, dass im Fall des Delphins und anderer Meeressäugetiere, eine Evolution den Weg des geringsten Widerstandes ging, entspringt doch nur aus der Überlegung, dass Meeressäuger von Landtieren abstammen, die sich dann wieder zurück ins Meer entwickelt haben sollen. Des weiteren wurde solch eine Spekulation doch nur deshalb notwendig, weil sich unter den Fossilfunden von Meerestieren keine solche Abstammungslinie der Meeressäuger nachweisen lässt.
Meinst Du, in nem anderen Thread isses ok, wieder mit solchen Thesen weiterzumachen, obwohl dem schon widersprochen wurde und Du diesen fundierten Widerspruch noch immer nicht entkräftet hast?
Hier, extra für Dich, ein Beitrag von mir vom 4. Juni diesen Jahres, aus eben diesem Thread hier. Damit Du auch gar keine Mühe hast, setz ich ihn hier noch mal rein. Da kannst Du deutlich sehen, wie Tiere mit dem deutlich erkennbaren Walkschädel mal eine reine Vierfüßer-Anatomie haben, die eindeutig vorrangig der Fortbewegung an Land dient, dann solche Tiere mit Walschädel, diezwar noch vier vollständig ausgebildete Extremitäten besitzen, die aber anatomisch bereits besser dem Schwimmen als dem Laufen dienen, schließlich Viecher mit just diesem Walschädel, die nur noch schwimmen, nicht jedoch mehr laufen können. Lies es Dir selber durch, sieh Dir die Bilder dazu an, vergleiche die Anatomie selbst:
Beitrag von perttivalkonen (Seite 2.301)**********
FlamingO schrieb:
Zum einen das, zum anderen dann auch die Frage, weshalb ein Schöpfer etwas erschaffen sollte, das sich im Laufe der Zeit zu etwas ganz anderem entwickelt, wie z.B. Landtiere zu Walen.
Kreationisten gehen im allgemeinen (wenn nicht gar generell) nicht von einer solch weitreichenden Umgestaltung aus. Wenn Wale sich ändern, dann allenfalls so, daß die verschiedenen Bartenwale aus einer ursprünglichen Bartenwal-Art hervorgegangen sind. Aber nicht, daß dieser Vorfahre mal ein Landlebewesen mit voll ausgebildeten Beinen gewesen wäre. Jene frühen Walartigen, welche noch vollausgebildete Extremitäten besaßen, welche auch, zuweilen sogar vorrangig zur Fortbewegung an Land dienten, würden gemeinhin als separate Formengruppe ohne direkte Verwandtschaft aufgefaßt; eine Abstammung der einen von den anderen würde hier strikt abgelehnt.
Bevor man Kreationisten also mit Sachen kommt wie dem "erst Beine vom Schöpfer erhalten und dann mühsam Flossen draus machen", muß man schon zeigen, daß diese Abstammung der heutigen Wale von jenen Urwalen unbestreitbar ist. Auf die kreationistische Akzeptanz einer bedingten Evolution kann man da nicht so einfach aufbauen.
Eine Chance, Kreationisten hierbei zu "knacken", läge womöglich darin, die Schädel von vierfüßigen landgeeigneten Urwalen mit den Schädeln früher "echter" Wale (also Wasserbewohner ohne für die Fortbewegung an Land geeignete Extremitäten) zu vergleichen und die Kreationisten entscheiden zu lassen, welcher Schädel auf welche Seite gehört: Landlebewesen oder Wale.
Vierfüßige Viecher mit relativ vollständigem Schädel wären Pakicetus, Ambulocetus, Kutchicetus, Maiacetus, wasserlebende Urwale ohne kreationistische Zweifel wären Basilosaurus, Dorudon, Cynthiacetus.
Original anzeigen (0,2 MB)und
Original anzeigen (0,2 MB)oben Dorudon unten Maiacetus
Original anzeigen (0,2 MB)und
Pakicetus
Kutchicetus
Ambulocetus, hinten Pakicetus
Maiacetus
und
Basilosaurus
Ein Schädelvergleich ist für ungeübte Augen schon nicht ganz so einfach. Doch geht es hierbei nur um "grobe Baupläne". Niemand würde den Schädel von nem Pferdeartigen mit dem eines Nashornartigen verwechseln können (Pferdeartige, Tapirartige und Nashornartige bilden zusammen die heute lebenden Unpaarhufer) oder den Schädel eines Schweins und eines Flußpferdes (Paarhufer wie auch Rinderartige, Hirschartige, Kamele, Giraffen...). Auch ohne anatomische Spezialkenntnisse erkennt man, welche Schädel zusammengehören und welche zu verschiedenen "Grundgruppen" gehören, obwohl das alles Huftiere sind. Nun, die Wale gehören da ebenfalls zu, sind am engsten verwandt mit den Paarhufern. Und auch hier würde man erkennen, die oben abgebildeten Schädel gehören alle zur selben "Grundgruppe".
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Noch zur Erklärung: Pakicetus trat schon vor 52 Millionen Jahren auf, im frühen Eozän. Seine Beine sind anatomisch die eines vierfüßigen Landtieres.
Tiere, die schon bessere Schwimmer als Landläufer sind, sind anatomisch relativ zut daran zu erkennen, daß die Vorderextremitäten stärker ausgebildet sind als die Hinterextremitäten, zumindest gleich gut, und daß die Hinterextremitäten anatomisch so an Becken gebunden sind, daß sie gänzlich nach hinten ausgestreckt werden können, parallel zur Rumpf- bzw. Schwanzlinie. Oft sind die Extremitäten im Vergleich zum Rumpf verkürzt, sodaß die Unterseite des Rumpfes beim Gehen kaum noch über den Boden ragt. Dies ist der Fall bei Ambulocetus (trat vor 52 Millionen Jahren auf), Maiacetus (vor 47,5 Millionen Jahren) und Kutchicetus (46 Millionen Jahre).
Endgültig auf das Wasserleben beschränkt sind Basilosaurus (ab 41,3 mio a) und Dorudon (ab 40,4 mio a). Die Vorderextremitäten würden an Land nicht mehr zur Fortbewegung taugen, die Hinterextremitäten sind weitgehend reduziert.
Schau Dir die betreffenden Merkmale an, die ich für die betreffenden Spezies benannt habe. Sie sind gut erkennbar.
Tommy57 schrieb:weil sich unter den Fossilfunden von Meerestieren keine solche Abstammungslinie der Meeressäuger nachweisen lässt.
So viel dazu.
Wir haben also auch für die Wale eine Vermittlung durch Zwischenformen (extra für Dich chronologisch aufgelistet), die schon mal ein grobes Daumenkino ergeben, wie aus nem Landtier ein rein wasserlebender Urwal wird. Sofern Du diesen Aufweis nicht entkräftest, gilt auch hier: Du hast kein Recht, weiterhin so zu tun, als würde es keine fossilen Abstammungslinien geben. Auch hier werde ich kein Ignorieren bereits vorgelegter Belege tolerieren. Nicht solang Du mir aufzeigst, daß Du auch andere "Daumenkinos" basteln kannst, also andere Tieranatomien, die ebenfalls so einen "Übergang" der Anatomie von einer Tiergruppe hin zu den Urwalen hergeben, aber von einer anderen Ausgangsspezies wie Pakicetus; aus einer anderen Tiergruppe als den frühen Huftieren. Erst wenn Dir das gelingt (gerne auch bei einer anderen "Zielgruppe" als den Urwalen), ist die evolutionstheoretische Erklärung dieser "Daumenkinos" als Abstammungslinie erledigt. Bis dahin aber vermag nichts, auch kein willkürlich gruppenmerkmal-mischender Designer, diese "Daumenkinos" auch nur näherungsweise zu erklären, einzig die Evolutionstheorie kann das.