Henotheismus ist eine Form von Polytheismus, bei der eine Gottheit als die allerhöchste gilt, der alle und alles untergeordnet sind/ist. Selbst der Hinduismus kann als Henotheismus verstanden werden. Daß der eine der höchste ist, schließt eine Verehrung der anderen nicht aus. Die Nichtverehrung der anderen hingegen macht aus dem Henotheismus keinen Monotheismus, denn der Götterstatus der anderen wird weiterhin anerkannt.
Monolatrie ist eine andere Form des Polytheismus, bei der von all den als existent angesehenen Göttern nur ein einziger verehrt wird, ausschließlich dieser. Dieser verehrte Gott muß nicht der höchste des Götterpantheons sein; ist er es, wird daraus ebenfalls noch kein Monotheismus.
Monotheismus ist nun mal die Absage an jegliche Götter neben dem einen. Nicht nur die Absage an die Verehrung dieser Götter, sondern an deren Existenz. Wenn da noch was existiert, dann ist das keine Gottheit.
Christlicher Monotheismus nun ist eben ein Monotheismus und kein Tritheismus. Obwohl von drei Personen gesprochen wird (in den allermeisten christlichen Konfessionen), gelten diese nicht als drei Götter, drei getrennte Wesenheiten, sondern nur als eine. Deswegen ist es auch
unmöglich, überhaupt irgendwelche Unterschiede im "Rang" zu machen. Wesensgleichheit ist zwingend, wenn mehrere Personen angenommen werden, es sich aber dennoch um einen Monotheismus handeln soll. Sonst wären es eben auch drei Wesen, Wesenheiten, Götter. Will man also auf "einen Gott" hinaus, erkennt aber drei Personen an, kommt man geradezu zwingend auf die Trinität. Macht man hingegen Unterschiede in deren Gottheit, ist man Polytheist, in diesem Falle also Tritheist. Geht gar nicht anders.
Um Monotheist zu bleiben, aber die drei Personen nicht für gleichrangig zu halten, muß man schon dem Sohn und dem Geist das Gottsein oder das Personsein absprechen. Die ZJ z.B. sehen den Sohn als den Erzengel Michael an, und den Geist halten sie für impersonal.