Was steht wirklich in der Bibel?
12.03.2019 um 18:19Optimist schrieb:ja er bekam den Schlüssel zum "Himmelreich".anbei meine persönliche meinung und deutung:
Unter Himmelreich verstehe ich das geistige Reich Gottes, was durch den Leib Christi gebildet wird. Und dieser Leib wiederum besteht aus den Gliedern welche die Kinder Gottes (Christen) bilden. Bei der Taufe werden Menschen zu diesem Leib hinzugefügt und das Reich Gottes wird somit größer, es wächst.
So sehe ich das zumindest bzw. interpretiere einige Bibelverse so.
wenn man den schlüssel so deutet, was unterscheidet petrus dann von den anderen jüngern?es ist nur überliefert, dass jesus speziell petrus die schlüssel übergab.taufen, den leib christi bilden, neue glieder hinzufügen..das war kein sonderrecht von petrus.
"Selig bist du, Simon, Jonas Sohn; denn Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel.
18 Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen.
19 Ich will dir die Schlüssel des Himmelreichs geben: Was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel gelöst sein.
20 Da gebot er den Jüngern, niemandem zu sagen, dass er der Christus sei. "
hier wird meiner meiung nach petrus in besonderer weise gegenüber den anderen aposteln hervorgehoben.
auf petrus will jesus seine kirche/gemeinde bauen, petrus ist der felsen auf dem die kirche gebaut ist und diese kirche/gemeinde wird von diesem zeitpunkt an nie aussterben.
auch die aussage, dass gott nicht spaltung sondern einheit will, spricht nicht gerade für das gewollte entstehen von etlichen verschiedenen kirchen:
10 Ich ermahne6 euch aber, Brüder, durch den Namen unseres Herrn Jesus Christus, dass ihr alle einmütig redet7 und nicht Spaltungen unter euch seien, sondern dass ihr in demselben Sinn8 und in derselben Meinung völlig zusammengefügt seiet.
11 Denn es ist mir durch die Hausgenossen der Chloë über euch bekannt geworden, meine Brüder, dass Streitigkeiten unter euch sind.
12 Ich meine aber dies, dass jeder von euch sagt: Ich bin des Paulus, ich aber des Apollos, ich aber des Kephas9, ich aber Christi.
13 Ist der Christus zerteilt?
das alles passt meiner meinung nach auf die katholische kirche, die auf dieser uranhängerschaft von jesus aufgebaut ist und auch heute noch besteht.die schlüssel entsprechen für mich der vollmacht jesu die er an petrus als oberhaupt seiner kirche weitergibt , gerade im bezug was z.b. das sakrament der beichte angeht.
weitere stellen die petrus hervorheben ist z.b. die, in der petrus jesus alleine folgt,nachdem alle jünger geflohen sind, petrus ist der erste jünger und das "weide meine schafe/ petrus liebst du mich mehr als diese" scheinen auch ein weiterer beleg dafür zu sein, dass jesus petrus die sache in die hand gibt.
"15 Da sie nun das Mahl gehalten hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr, als mich diese lieb haben? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Spricht Jesus zu ihm: Weide meine Lämmer!"
diese stelle beziehen einige darauf dass jesus die fische meinte. zuvor hatten die jünger und er fische gegessen die sie gefangen hatten.im sinne von "petrus, liebst du mich mehr als die fischerei" was meiner meinung nach keinen sinn macht.die fische sind bereits gegessen und petrus hat sein fischerleben ganz am anfang schon hinter sich gelassen.
nur die jünger und jesus sind also anwesend, also macht es nur sinn wenn jesus es so gemeint hat wie es offensichtlich scheint..petrus liebst du mich mehr als die anderen jünger?weide meine schafe, pass auf sie auf, kümmer dich um sie.
Optimist schrieb:Gut, du siehst es also so, dass der Papst kein Mittler zwischen Gott und den Menschen ist.ich kenne keinen katholiken der den pabst als "mittler" in dem sinne sieht.er ist das oberhaupt der kirche,kein messias 2.0 oder ein ersatz für gott.das wäre ungefähr so als sage man das obergeordnete organ von evangelischen gemeinden will sich an die stelle von gott setzen. und das dogma der unfehlbarkeit bezieht sich nicht darauf, dass der pabst ein supermann ist oder die lottozahlen vorhersagen kann. sondern dass in schwierigen glaubensfragen gott dem pabst helfen wird keine entscheidung zu treffen, die die kirche in den untergang führt, ganz frei formuliert.
Wenn man den Papst so sieht, dann ist das biblisch gesehen okay.
Aber wieviele Katholiken sehen das genauso? Ich dachte bis jetzt, die meisten begreifen ihn schon durchaus als Mittler und er wird doch auch "Vater" genannt? Das alleine ist ja auch schon biblisch falsch -> "ihr sollt nur EINEN Vater nennen" -> damit war aber nicht der Papst gemeint. Oder irre ich mich da jetzt,´dass der Papst manchmal auch "Vater" genannt wird?
generell läuft das ganze innerhalb der kathohlischen kirche auch etwas "demokratischer" ab(ich denke z.b. an synoden), als man meinen könnte, dazu mal ein video:
Was ist eine Synode?
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auch wenn petrus für mich der 1.pabst war, so heisst dies ja im umkehrschluss nicht, dass er die anderen übergangen hat, den großen anführer raushängen liess oder sich als ersatz für jesus sah, sondern dass er eben christlich und in nächstenliebe mit den anderen brüdern lösungen und wege ausgearbeitet hat,aber eben im streit oder zweifelsfall besonderes gewicht innehatte-wie der heutige pabst.
dass katholiken jemanden "vater" nennen und warum das nicht gegen die schrift geht wird auf dieser seite ausführlich erläutert:
https://www.katholisch-leben.org/nenneniemandvater.htm (Archiv-Version vom 19.07.2018)
Optimist schrieb:Und dann kommt noch folgendes hinzu:Die apostel hatten sicher in den gemeinden eine besondere rolle inne, denn sie waren ja augenzeugen von jesus, auf den der glauben all der gemeinden hinausläuft. Dass diese gemeinden vielleicht das in einer gewissen eigenverantwortung taten..das macht die apostel nicht unnötig.in gewisser weise kann man wenn man will das als „dachorganisation“ sehen und bei der größe die das ganze heute erreicht hat sind geistige führer nicht ungebraucht.
Die damaligen Urgemeinden hatten keine Dachorganisation, kein Oberhaupt, was die Fäden zusammen hielt. So viel ich weiß, besuchten Apostel die verschiedenen Gemeinden, berieten und ermahnten, aber sie fungierten nicht als "Dachorganisation" und gaben auch keine Dogmen raus oder? Aber all das ist bei der heutigen Kirche der Fall.
Anbei eine liste aller dogmen:
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zuerst ist jesus, die lehre und die schrift,die traditionen, aus diesen resultieren dogmen. Es steht nicht zuerst das dogma.
Wenn ein evangelischer mitbruder/schwester sagt „es gibt nur einen gott“ könnte man das auch als dogma verstehen, denn das resultiert aus dem glauben.
Dogmen müssen trotz ihres rufs nichts schlechtes oder willkürliches sein.
Optimist schrieb:ja, weil eben auch nicht das Oberhaupt der Gemeinde ist, sondern Jesus ist dieses (dafür gibts Verse, müsste ich bei Bedarf raussuchen oder weißt du welche ich meine?). Und es gibt auch Verse wo es heißt, Jesus ist der Ecksteinratzinger sah sich als einfacher ,demütiger arbeiter im weinberg des herrn.und damit ist er nicht alleine.macht kann immer missbraucht werden, ein menschliches problem, kein katholisches.das macht das pabsttum an sich nicht schlechter.
der pabst und jesus stehen nicht als konkurrenten zueinander,der pabst ist ein diener gottes,genauso wie ein ganz stinknormaler gläubiger.
https://www.sueddeutsche.de/politik/rom-ich-bin-nur-ein-einfacher-demuetiger-arbeiter-im-weinberg-des-herrn-1.653098
wie anfangs angedeutet, das ist meine persönliche sicht, so betrachtet machen die dinge für mich den meisten sinn,unter anderem deshalb bin ich katholik.ich betrachte niemanden anders, weil er nicht katholik ist.
ich denke dass viel energie für streitigkeiten zwischen den christlichen fraktionen aufgewendet wird,die woanders besser eingesetzt wäre.