@Fritzi Fritzi schrieb:Darf ich eine Frage stellen?
Wir Christen glauben ja, daß Gott ewig, allwissend, allmächtig ist. Der Begriff "göttliche Vorsehung" ist dir sicherlich bekannt?
Wenn Gott also von Anbeginn her alles weiß, so wußte und weiß er heute, was alles noch geschehen wird. Demzufolge war ihm dann auch der Sündenfall, und alles danach folgende bis heute bekannt.
Was denkst du, warum er trotzdem die Menschen erschuf und alles geschehen ließ ? Er benötigte doch kein "Spielzeug".
Das ist für mich die größte Frage meines Lebens ...
Hallo Fritzi!
Ja, ich kann deine Frage sehr gut verstehen und es ist sogar überaus wichtig, darauf die richtige Antwort zu finden.
Um dir zu dieser Frage zum richtigen Verständnis zu verhelfen, muss ich jedoch ein bisschen ausholen!
Fangen wir einmal mit folgender Schriftstelle an:
5. Mose 32: 4:
"Der FELS, vollkommen ist sein Tun,
Denn Gerechtigkeit sind alle seine Wege.
Ein Gott der Treue, bei dem es kein Unrecht gibt;
Gerecht und gerade ist er."
Der wahre Gott handelt immer VOLLKOMMEN, was bedeutet das?
Nun, in diesem Vers wird beispielsweise EINE göttliche Haupteigenschaft angesprochen, die GERECHTIGKEIT.
In der Bibel offenbart sich Gott jedoch mit noch mindestens drei weiteren Haupteigenschaften, nämlich noch mit WEISHEIT, MACHT und LIEBE, wobei die LIEBE seine herausragendste Eigenschaft ist, denn die LIEBE ist das Motiv all seiner Handlungen.
Was bedeutet nun, das GOTT stets VOLLKOMMEN handelt?
Das bedeutet, das GOTT jede Handlung IMMER in Harmonie mit all seinen Eigenschaften ausführt.
Hierzu einmal ein Beispiel, das manche Atheisten schon einmal angeführt haben um Gottes MACHT in Frage zu ziehen:
Sie sagten z. B. GOTT kann nicht allmächtig sein, denn sonst könnte er einen Stein erschaffen, der schwerer ist als er selbst tragen kann.
Ein Paradoxon? Gewiss nicht, wenn man weiß, das Gottes Handeln immer VOLLKOMMEN ist, das heißt stets in vollkommener Harmonie mit allen seinen Eigenschaften.
Da es weder Weise ist, noch liebevoll und auch nicht gerecht, etwas zu erschaffen, was schwerer ist als wie man selbst tragen könnte, würde Gott aus diesem Grund NIEMALS z. B. einen Stein erschaffen, der schwerer ist als er selbst tragen könnte.
Ist er deswegen trotzdem ALLMÄCHTIG? Aber Ja, denn es gibt niemanden der mächtiger ist als er.
Fritzi schrieb:Wenn Gott also von Anbeginn her alles weiß, so wußte und weiß er heute, was alles noch geschehen wird. Demzufolge war ihm dann auch der Sündenfall, und alles danach folgende bis heute bekannt.
Was denkst du, warum er trotzdem die Menschen erschuf und alles geschehen ließ ? Er benötigte doch kein "Spielzeug".
Das ist für mich die größte Frage meines Lebens ...
So, zusammen mit der vorherigen Erläuterung kommen wir jetzt zur Beantwortung der größten Frage deines Lebens?
Hat Gott gewusst, das der Sündenfall stattfinden wird?
Grundsätzlich:
Gott hat gewusst, das die Möglichkeit der Rebellion besteht, denn von dem Augenblick an, wo er vernunftbegabte Geschöpfe mit einem freien Willen erschuf, war ihm auch bewusst, dass ein solches Geschöpf auch seinen freien Willen missbrauchen und rebellieren könnte.
Ist es ein Fehler, einem vernunftbegabten Geschöpf einen freien Willen zu geben?
Nein, denn ohne freien Willen kann kein Geschöpf Liebe zum Ausdruck bringen!
Und Gott wollte aus Liebe sein Leben mit vernunftbegabten Geschöpfen im Himmel ( Engel ) und auf Erden ( Menschen ) teilen.
Jetzt: Die Frage aller Fragen: Hat Gott es gewusst?
Bedenke folgende Wahrheit: VOLLKOMMEN IST SEIN TUN!
Jede Eigenschaft und Möglichkeit die Gott besitzt, wird immer in vollkommener Harmonie mit all seinen Eigenschaften eingesetzt!
Das gleiche trifft auch auf die Gabe des VORHERWISSENS zu.
Als Gott ADAM und EVA erschuf, sie VOLLKOMMEN erschuf und sie gemäß dem Bibelbericht in den Garten Eden setzte und sie in seiner väterlichen Liebe mit allem ausrüstete, was sie zum Leben brauchten und ihnen dann eine sinnvolle Aufgabe übertrug, fruchtbar sein, sich mehren, die Erde zu bebauen und zu pflegen, .....gab es in Verbindung damit ein Erfordernis, von seiner Gabe des Vorherwissens Gebrauch zu machen um festzustellen, wie die Zukunft von Adam und Eva aussehen würde?
Nein! Warum?
Es hätte der LIEBE widersprochen, argwönisch zu sein, dazu Bestand bis dahin kein Grund!
Es hätte auch der GERECHTIGKEIT wiedersprochen, weil Gott kann nicht Adam und Eva ewiges Leben im Paradies in Aussicht stellen und versprechen, wenn er schon im voraus wüsste, es wird nicht dazu kommen.
Es hätte auch der WEISHEIT widersprochen, denn es wäre nicht Weise in Dinge Einblick nehmen zu wollen, die noch nicht festgelegt sind.
Da kein anderes Geschöpf GOTT gleich ist, kann auch nichts und Niemand Gott in irgendeiner Form gefährden.
Es gab somit keinen berechtigten Grund, warum der Schöpfer in dieser Angelegenheit von seinem Vorherwissen hätte Gebrauch machen müssen.
Fazit: Gott hat es NICHT gewusst, das Satan, Adam und Eva zu Rebellen werden würden.
Als es dann zu dieser REBELLION kam, wurde Gott dazu veranlasst, die Lösung des Problems anzugehen.
Da sein Tun vollkommen ist, regelte er diese Angelegenheit natürlich vollkommen im Rahmen seiner geoffenbarten Eigenschaften.
Gott gebrauchte NICHT zuerst seine Macht um die Rebellen zu vernichten!
Er gebrauchte seine WEISHEIT und ließ die Rebellion und die Rebellen zu und räumte genügend Zeit ein um die aufgeworfenen Streitfragen in Verbindung mit seinem Herrscherecht zu klären.
Er gebrauchte seine GERECHTIGKEIT um aus den unvollkommenen Nachkommen ADAMS ein VOLK zu erwählen und ihnen ein GESETZ zu geben, um ein Beispiel vorzeigen zu können, wie sich sein GESETZ auf das Leben Einzelner Menschen und einer ganzen Nation auswirken wird.
Er gebrauchte seine LIEBE, als er zu seiner bestimmten Zeit seinen Sohn sandte um den Loskauf der unvollkommenen Nachkommen Adams und Evas zu ermöglichen und somit Rettung und wieder die Hoffnung auf ewiges Leben zu ermöglichen.
Und er wir seine MACHT gebrauchen, wenn am Ende das Gericht gesprochen wird, alle Rebellen beseitigt werden und dann loyale Geschöpfe im Himmel und auf Erden wieder für immer in Harmonie mit dem Schöpfer leben können.
Ja, der FELS, VOLLKOMMEN ist sein TUN!
Gruß, Tommy