Optimist schrieb:Nur gehts ja hier um den Bereich -Glauben- und somit kann es auch nicht um faktenbasiertes Wissen gehen, sondern man glaubt etwas oder eben nicht.
Ja schon
@Optimist , ich etwa habe in der Rubrik
"Religion & Spiritualität" noch nie jemanden um einen
Beleg gebeten, soweit ich mich zurück erinnern kann.
Wie du nun weißt, glaube und vermute ich, daß bei der formalen Kanonisierung des Neuen Testaments (im 4. Jahrhundert) Unkraut ins NT rein kam. Ok ich weiß, hier waren damals Menschen am Werk die diese Auswahl trafen = Fakt. Und ich weiß auch, wo Menschen am Werk sind passieren oft Fehler = 2 Fakt. Mein Verdacht, da ist möglicherweise damals Unkraut auch rein gekommen, wird also erstmals von 2 Faktoren getragen.
Optimist schrieb:und die Auswählenden hätten nicht genauso von Gott bei ihrer Auswahl inspiriert sein können - genauso wie es auch die Bibelschreiber waren (wenn man dies glaubt, dass sie es waren)?
Genau
@Optimist, und nun wenn ich da den Verdacht wegen dem
Unkraut habe
schaue ich mir das Gleichnis Weizen/Unkraut in der Bibel an, was steht da wirklich drin?Quelle: Mt. 13. 24 - 30 und 36 - 43
Und ich kann bei diesem Gleichnis aus der Bibel und aus Jesus Mund nichts darin finden, was es echt her gibt, dass Gott irgendwie nur als Wächter fungiert hätte - weder beim Acker oder etwa bei der Kanonisierung. Sondern die Menschen
schliefen darum ist das Unkraut nun vorhanden, laut Jesus.
Dieses
nicht finden können im Gleichnis - es gibt es nicht her
Gott darin als Wächter, dass ich dies als gerechtfertigte Vermutung aufstellen könnte = mein
3 Fakt, worauf mein Verdacht steht.
Mir ist aber schon total bewusst, diese 3 Fakten, die meine Vermutung und meinen Verdacht begründen, stellen
keinen Beweis dar. Bei den Kriminalfällen gibt es oft 5 - 6 Fakten die auf einen Verdächtigen als Täter stark hinweisen und es passt fast alles, und trotzdem war er es dann manchmal nicht und ist schuldlos. Trotzdem wenn man einen Verdacht hat, ist es immer besser, dieser wird auf Fakten aufgebaut als auf reine "Luft".
Jetzt stell dir aber mal vor
@Optimist den Vorgang bei der formalen Kanonisierung des Neuen Testaments im vierten Jahrhundert als Beispiel vor.
Im Grunde ist es ja nicht gar so einfach, weil dazu gibt es ja noch am Rande erwähnt später das
Decretum Gelasianum - ist ein umfangreiches Dekret, das vor allem durch die darin enthaltenen Listen kanonischer bzw. apokrypher Bücher von Bedeutung ist. Es wurde traditionell Papst Gelasius I. (492–496) zugeschrieben, geht aber in Teilen auf Damasus I. zurück und ist in seiner Langfassung erst Ergebnis späterer Überarbeitungen des fünften oder sechsten Jahrhunderts. Das Decretum war seit dem Mittelalter in mehreren Fassungen sehr weit verbreitet und wurde in zahlreiche kanonische Sammlungen aufgenommen.
Quelle:
Wikipedia: Decretum GelasianumAber stell dir mal vor, du hast da jetzt nen Berg von 100 oder 200 Schriften vor dir liegen, jede einzelne Schrift von total verschiedenen Menschen geschrieben vor 200 bis 300 Jahren und die Schreiber selbst sind ja schon lange verstorben. Es sind Schriften dabei, die sehr wohl von Gottes Geist inspiriert sind und es sind Schriften darunter, die
nicht von Gottes Geist inspiriert worden sind sondern eher reine Fantasterein über Gottes Willen. Du weißt also, in dem Berg voller Schriften die vor dir liegen, ist beides vorhanden - ich sage dazu mal Weizen (von Gott inspiriert) und Unkraut (Fantasterein über Gott). Weil du das weißt, triffst du ja überhaupt erst eine Auswahl, musst sie treffen, sonst könntest ja Alles nehmen und bräuchest keine Auswahl tätigen.
Jetzt kommen etwa Menschen zusammen, die diese Auswahl mit dir zusammen treffen und bestimmen wollen. Bei den 4 Evangelien oder der Apostelgeschichte seid ihr einer Meinung alle zusammen, aber beim 3. Brief des Johannes, der Brief des Judas oder der Offenbarung des Johannes... (als Beispiel) gehen die Meinungen schon auseinander, ob diese tatsächlich von Gott inspiriert worden sind? Beim Hirte des Hermas, das Hebräerevangelium, die Offenbarung des Petrus.... ist man Mehrheitlich der einen Meinung, sie haben in der Auswahl und in der formalen Kanonisierung des Neuen Testaments nix drin verloren.
Jetzt ist aber die Frage, hat Gott die Auswähler im vierten Jahrhundert da auch inspiriert, damit die richtige Auswahl fehlerlos (Unkrautfrei) über die Bühne geht? Ich finde keinerlei Anhaltspunkte in der Bibel, erst recht nicht im Gleichnis vom Unkraut, was diese Annahme irgendwie gerechtfertigen würde. Schließlich beinhaltet das Gleichnis auch die Zeit bis zur Ernte (wohl Jüngsten Tag). Wo dann die Engel eine Auswahl treffen (
Der Menschensohn wird seine Engel senden, und sie werden sammeln...)!
No, ich vermute und glaube, da sind damals diesen "Auswählern" sehr wohl Fehler passiert. Erscheint mir 100x überzeugender und einleuchtender als die Annahme, sie wären damals fehlerlos geblieben.
Ich finde es auch unsinnig, wenn ich die Vermutung und meinen Verdacht äussere, Unkraut kam in die Bibel (NT) damals hinein und mir wer sagt, dass Weizen/Unkraut Gleichnis hat damit gar nichts zu tun. Ja, wenn wer es völlig anders interpretiert als ich, soll er es ruhig machen. Doch mir zu sagen, meine Interpretation darüber wäre völlig falsch, wird nur eine reine Rechthaberei daraus. Tatsache ist nur, die Interpretationen sind dann vööllig verschieden. Man sollte halt akzeptieren können, dass wer eine andere Meinung hat, da was anderes glaubt und vermutet. Wie bei den Kriminalfällen, da verdächtigt einer jenen als Täter, der andere hat einen anderen Täter am Schirm. Wissen tut es keiner, erst wenn man den Täter hat.
Und zum Schluß noch der Gedanke, wie ich schon schrieb, selbst wenn Unkraut drinnen ist im NT ist es nicht so dramatisch. Es gab die ersten 3 Jahrhunderte auch kein NT, was wäre mit den vielen Christen, die über viele Generationen kein NT hatten? Verloren? Glaub ich kaum.