Optimist schrieb:Wo?
Von den Engeln spricht er zwar: »Er macht seine Engel zu Winden und seine Diener zu Feuerflammen«, 8 aber von dem Sohn: »Gott, dein Thron währt von Ewigkeit zu Ewigkeit, und das Zepter der Gerechtigkeit ist das Zepter deines Reiches. 9 Du hast geliebt die Gerechtigkeit und gehasst die Ungerechtigkeit; darum hat dich, o Gott, dein Gott gesalbt mit Freudenöl wie keinen deiner Gefährten.« 10 Und: »Du, Herr, hast am Anfang die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk. 11 Sie werden vergehen, du aber bleibst. Und sie werden alle veralten wie ein Gewand; 12 und wie einen Mantel wirst du sie zusammenrollen, wie ein Gewand werden sie gewechselt werden. Du aber bist derselbe, und deine Jahre werden nicht aufhören.«
Quelle:
https://www.bibleserver.com/LUT/Hebr%C3%A4er1Der Schreiber des Hebräerbriefes vergleicht hier im 1. Kapitel die Engel mit dem Sohn, und belegt diesen Vergleich jeweils mit Schriftzitaten aus dem Alten Testament. Bezüglich des Sohnes bringt er hier zwei Stellen an, die den Sohn mit dem wahren Gott identifizieren. Aber mir geht es hier speziell um das zweite Zitat, denn das ist eine Stelle aus dem 102. Psalm. Der Vollständigkeit halber zitiere ich ihn hier mal komplett:
1 Ein Gebet für den Elenden, wenn er verzagt ist und seine Klage vor dem HERRN ausschüttet. 2 HERR, höre mein Gebet und lass mein Schreien zu dir kommen! 3 Verbirg dein Antlitz nicht vor mir in der Not, / neige deine Ohren zu mir; wenn ich dich anrufe, so erhöre mich bald! 4 Denn meine Tage sind vergangen wie ein Rauch, und meine Gebeine sind verbrannt wie von Feuer. 5 Mein Herz ist geschlagen und verdorrt wie Gras, dass ich vergesse, mein Brot zu essen. 6 Mein Gebein klebt an meiner Haut vor Heulen und Seufzen. 7 Ich bin wie eine Eule in der Wüste, wie ein Käuzchen in zerstörten Städten. 8 Ich wache und klage wie ein einsamer Vogel auf dem Dache. 9 Täglich schmähen mich meine Feinde, und die mich verspotten, fluchen mit meinem Namen. 10 Denn ich esse Asche wie Brot und mische meinen Trank mit Tränen 11 vor deinem Drohen und Zorn, weil du mich hochgehoben und zu Boden geworfen hast. 12 Meine Tage sind dahin wie ein Schatten, und ich verdorre wie Gras. 13 Du aber, HERR, bleibst ewiglich und dein Name für und für. 14 Du wollest dich aufmachen und über Zion erbarmen; denn es ist Zeit, dass du ihm gnädig seist, und die Stunde ist gekommen 15 – denn deine Knechte lieben seine Steine und tragen Leid um seine Trümmer –, 16 dass die Völker den Namen des HERRN fürchten und alle Könige auf Erden deine Herrlichkeit, 17 wenn der HERR Zion wieder baut und erscheint in seiner Herrlichkeit. 18 Er wendet sich zum Gebet der Verlassenen und verschmäht ihr Gebet nicht. 19 Das werde geschrieben für die Nachkommen; und das Volk, das er schafft, wird den HERRN loben. 20 Denn er schaut von seiner heiligen Höhe, der HERR sieht vom Himmel auf die Erde, 21 dass er das Seufzen der Gefangenen höre und losmache die Kinder des Todes, 22 dass sie in Zion verkünden den Namen des HERRN und sein Lob in Jerusalem, 23 wenn die Völker zusammenkommen und die Königreiche, dem HERRN zu dienen. 24 Er demütigt auf dem Wege meine Kraft, er verkürzt meine Tage. 25 Ich sage: Mein Gott, nimm mich nicht weg / in der Hälfte meiner Tage! Deine Jahre währen für und für. 26 Du hast vorzeiten die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk. 27 Sie werden vergehen, du aber bleibst; sie werden alle veralten wie ein Gewand; wie ein Kleid wirst du sie wechseln, und sie schwinden dahin. 28 Du aber bleibst, wie du bist, und deine Jahre nehmen kein Ende. 29 Die Söhne deiner Knechte bleiben wohnen, und ihr Geschlecht wird vor dir gedeihen.
Quelle:
https://www.bibleserver.com/LUT/Psalm102Die im Hebräerbrief zitierte Stelle habe ich hier markiert. Und nunja, der Psalm ist ein Gebet des Psalmisten an JHWH, Gott den Allmächtigen. Das siehst du an den ersten Versen, denn da steht "HERR", und wenn HERR großgeschrieben wird, dann bedeutet das, das hier der Name Gottes, JHWH, wiedergegeben wird. Der Schreiber des Hebräerbriefes setzt hier also Jesus Christus mit JHWH aus dem Alten Testament gleich.
Eine weitere Stelle hast du ihn Johannes Kapiel 12:
37 Und obwohl er solche Zeichen vor ihren Augen getan hatte, glaubten sie doch nicht an ihn, 38 auf dass erfüllt werde der Spruch des Propheten Jesaja, den er sagte: »Herr, wer glaubt unserm Predigen? Und wem ist der Arm des Herrn offenbart?« 39 Darum konnten sie nicht glauben, denn Jesaja sagte wiederum: 40 »Er hat ihre Augen verblendet und ihr Herz verstockt, dass sie mit den Augen nicht sehen noch mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich ihnen helfe[1].« 41 Das sagte Jesaja, weil er seine Herrlichkeit sah und von ihm redete.
Quelle:
https://www.bibleserver.com/LUT/Johannes12Das ist ziemlich am Ende des öffentlichen Wirkens Jesu. Hier wird beschrieben, dass die Menschenmenge trotz der vielen Zeichen nicht an Jesus glaubte. Dann bringt Johannes, der Schreiber des Evangeliums, ebenfalls ein Zitat aus dem Alten Testament um darauf hinzuweisen, dass das passieren musste, um eine Prophezeiung zu erfüllen. Dieses Zitat ist aus Jesaja, dem 6. Kapitel, das ist die bekannte Vision des Propheten von JHWH, Gott dem Herrn. Ich zitiere:
1 In dem Jahr, als der König Usija starb, sah ich den Herrn sitzen auf einem hohen und erhabenen Thron und sein Saum füllte den Tempel. 2 Serafim standen über ihm; ein jeder hatte sechs Flügel: Mit zweien deckten sie ihr Antlitz, mit zweien deckten sie ihre Füße und mit zweien flogen sie. 3 Und einer rief zum andern und sprach: Heilig, heilig, heilig ist der HERR Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll! 4 Und die Schwellen bebten von der Stimme ihres Rufens und das Haus ward voll Rauch. 5 Da sprach ich: Weh mir, ich vergehe! Denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen; denn ich habe den König, den HERRN Zebaoth, gesehen mit meinen Augen. 6 Da flog einer der Serafim zu mir und hatte eine glühende Kohle in der Hand, die er mit der Zange vom Altar nahm, 7 und rührte meinen Mund an und sprach: Siehe, hiermit sind deine Lippen berührt, dass deine Schuld von dir genommen werde und deine Sünde gesühnt sei. 8 Und ich hörte die Stimme des Herrn, wie er sprach: Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein? Ich aber sprach: Hier bin ich, sende mich! 9 Und er sprach: Geh hin und sprich zu diesem Volk: Höret und verstehet’s nicht; sehet und merket’s nicht! 10 Verfette das Herz dieses Volks und ihre Ohren verschließe und ihre Augen verklebe, dass sie nicht sehen mit ihren Augen noch hören mit ihren Ohren noch verstehen mit ihrem Herzen und sich nicht bekehren und genesen.
Quelle:
https://www.bibleserver.com/LUT/Jesaja6Das ist die einzige Stelle aus dem Alten Testament, die in Frage kommt. Aber wen hat Jesaja gesehen? Er hat JHWH gesehen, wie du lesen kannst. Aber was sagt uns Johannes, wen Jesaja gesehen hat? Johannes schreibt, nachdem er das Zitat gebracht hat, Vers 41 von oben:
Das sagte Jesaja, weil er seine Herrlichkeit sah und von ihm redete.
Um wen geht es hier? Nun, bei Johannes ist die einzige Person im Kontext Jesus Christus. Er hat die Zeichen gewirkt, und die Leute glaubten nicht an ihn, damit die Prophezeiung Jesajas erfüllt wurde. Und dieser Jesaja sah seine (Jesu) Herrlichkeit in dieser Tempelvision des Alten Testaments. Und so geht der Text denn auch weiter, nächster Vers, 42:
Doch auch von den Oberen glaubten viele an ihn; aber um der Pharisäer willen bekannten sie es nicht, um nicht aus der Synagoge ausgestoßen zu werden.
Es geht immer noch um Jesus Christus.