Flitzschnitzel schrieb:Ja es gibt zweifel daran. Aber im groben scheint man einen Konsens darüber zu haben:
Ja, in der Forschung dürfte die Annahme eines Kalküls durch Kaiser Konstantin, der mit dem 25.12. nicht nur als festen Weihnachtsfesttermin sondern gleich beide Feste, das heidnische (zur Ehre des römischen Sonnengottes) und das christliche, gleichzeitig einführte und damit quasi sowas wie eine religiös-politische Revolution ins Werk setzte zumindest mehrheitsfähig sein, auch wenn diese bis heute nach wie vor mehr spekulativ als wirklich historisch sicher ist.
Flitzschnitzel schrieb:Ich weis nicht worauf sich der Zweifel begründet. So tief war ich bisher nich in der Materie. Aber aus politischer Sicht ist es für mich leicht nachzuvollziehen.
Gerade Kaiser Konstantin hatte den Kult des Sol Invictus (der auch als Tag der Wintersonnenwende und Geburtstag des Sol Invictus gefeiert wurde) zunächst besonders gefördert, um sich politisch von der religiösen Ideologie seiner kaiserlichen Rivalen, die Juppiter und Herkules favorisierten, absetzen zu können was sich u.a. auch noch bis ca. 323 auf den konstantinischen Münzen mit dem darauf abgebildeten Sonnengott wiederspiegelte. Logisch nachvollziehbar ist es daher zumindest durchaus, daß die exakte Bedeutung des Festes mit seiner christlich-heidnischen Einführung im Grunde offen gehalten werden konnte, um im religiös-pluralistischen Rom inklusiv zu sein.
Zuzutrauen wäre es Kaiser Konstantin jedenfalls durchaus, denn mit dem ersten Konzil von Nicäa gelang es ihm immerhin auch die ausufernde Auseinandersetzung um den Arianismus zu beenden und so u.a. mit der Festlegung auf die Trinitätslehre eine relativ gefestigte Kircheneinheit herzustellen auch wenn die dort beschlossenen Konzilsentscheidungen noch lange sehr umstritten blieben.