Heide_witzka schrieb:Ich kannda nur für mich sprechen. Mir ist so etwas von wurscht wer oder was bei dir auf dem Hausaltar prankt, ob du nun frohlockst, zu wem oder was du betest, flehst oder was auch immer.
Ich diskutiere hier lediglich. Ich will wissen wie die Menschen solche Widersprüche auflösen, warum Menschen nicht begreifen können warum sie zur Fauna zählen, ein Primat sind, wie und auf welcher Basis sie es schaffen ihr persönliches Gotteskonstrukt als das einzig Wahre zu beschreiben etc..
Ich denke, das hat etwas mit dem Unterbewußtsein zu tun. In jedem Menschen arbeitet eine Kraft, die sehr mächtig ist, die schon Sigmund Freud treffend erkannte: Die Kraft des Unterbewußtseins. Sie ist es, die uns auf mehr oder weniger subtile Art in die ein oder andere Richtung lenken kann. Sie kann dafür sorgen, dass wir einen Satz auf diese eine bestimmte Weise verstehen und auf keine andere. Kennst Du den Rohrschach-Test? Gleiches Prinzip. Da ist es ein Bild, dort sind es eben Worte. Das Unterbewußtsein kann Inhalte, die man liest, quasi direkt durchschleifen, so dass nichts davon hängen bleibt, man aber stets den Eindruck hat, alles gelesen und verstanden zu haben. Es kann unseren Blick auf bestimmte Sätze lenken und wiederum andere Sätze überspringen lassen. So entstehen quasi "Denkblockaden", die eigentlich nicht durchbrochen werden können. Das Ganze basiert auch auf unserem Charakter. Mein eigenes Unterbewußtsein, es kam mir so vor, wollte mich auch zu einem Menschen machen, der in der Bibel nur einen Gott sieht. Etwas in mir schien mich dazu bringen zu wollen, so wie ein Drang. Und da waren Formeln im Hintergrund. Da war eine Grundannahme, das es so wäre, so als wäre das etwas Gutes oder Richtiges, das dem Willen Gottes entspricht? Einige Christen glauben ja felsenfest, dass die Schrift Gottes Wort ist und außerdem ausreichend ist. Jedenfalls, die Bibel zu lesen war für mich auch wie ein Kampf. Als ob mein Unterbewußtsein gegen sich selbst ankämpft. Der eine Teil sagt immer: Das ist immer der gleiche Gott, der Herr. Der andere aber: Nein, das ist unmöglich. Dein Gott ist zu solchen Dingen nicht fähig.
Immer wenn ich mit Christen darüber rede, baut sich eine unsichtbare Wand auf. Ich habe mal intensiv mit einem Zeugen die Bibel besprochen. Am Ende war das so: "Hier steht es doch aber so und so, oder nicht?" Antwort: "Ja, so steht es da schon. Aber so ist es trotzdem nicht." "Warum nicht?" "So halt." Ich denke, wir alle, jeder von uns, ist im Grunde nicht Herr seiner Selbst. Bei jedem Menschen mischt sich das Unterbewußtsein ein - mehr oder weniger. Je nachdem, worum es geht. Manche Themen sind egal, aber manche, ganz bestimmte Themen scheinen dem Unterbewußtsein extrem wichtig zu sein. Das sind dann die großen Streitthemen, wo wir es irgendwie nicht schaffen, in Ruhe darüber zu reden, weil sofort die Emotionen hochkochen, weil es gleich Missverständnisse gibt und Vorurteile und so weiter. Und das ist glaube ich der Punkt der es für uns so schwierig macht.
sidnew schrieb:Nein, es hat nur NULL mit dem Thread-Thema zu tun und ist daher OT.
Du versuchst mit der Frage nur SCHON WIEDER vom Thema abzulenken.
Bitte? Du kannst mir doch sowas nicht vorwerfen! Ich schreibe mir hier quasi die Finger wund, also metaphorisch... und es bringt auch was! Es ist halt ein komplexes Thema. Kleine Exkurse hier und da stellen sich gern als lohnend heraus im Nachhinein. Manchmal muss man auch Umwege nehmen, um ans Ziel zu kommen. Davon abgesehen sind wir Menschen und unsere Fähigkeit, zu kommunizieren, ist etwas, das sich auch entwickeln kann, wenn wir uns austauschen. Das ist was persönliches, menschliches. Je besser man sich kennt, desto leichter kann man sich auch verständigen. Aber Du siehst das vermutlich (?) anders? Sorry.