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Gott - der wahre Sünder?

1.632 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Lüge, Zweifel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gott - der wahre Sünder?

05.03.2022 um 12:40
Danke @MarinaG. für den interessanten Beitrag.
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:dass eine Sucht eine Art Suche wäre; nach Erfüllung, nach (Selbst)Sicherheit, nach einem "geschützten Ort" (im Innen / Abschottung von einer Welt, die als schrecklich und / oder überfordernd erlebt wird // Analogie: "Es kann/soll nicht sein, was nicht sein darf."). Glückssuche, Suche nach "Gegenwart" (das Jetzt aushalten können und als erfüllend erleben). Und ähnliche Theorien mehr.
Das versuchenich gerade auf das Verhalten unserer Ureltern in Eden anzuwenden. Sie erhofften sich jedenfalls eine Verbesserung - einen Gewinn. - der ja leider nicht eintraf, wie Eva es deutlich sagte.


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Gott - der wahre Sünder?

05.03.2022 um 12:43
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb: Der Kern des Threads ist die Frage ob Gott ein Sünder ist. Da es für mich keine Sünde gibt, ergibt sich für mich die Frage, die hier, daraus resultierend, entstanden ist, nämlich, warum Gott es zulässt, dass das Leid entsteht und ob er somit auch dafür verantwortlich ist? Ich argumentiere dabei von meiner Warte aus.
Hallo zusammen,

ich finde diesen Thread sehr spannend. Ich bin mit 19 Jahren bewusst atheistisch geworden, nachdem ich mich mit dem „der Gotteswahn“ von Richard Dawkins und den Büchern von Michael Schmidt-Salomo beschäftigt habe. Sie waren für mich der Einstieg in die Welt der Philosophie, immer begleitet mit einem tiefen Misstrauen gegenüber diesen „machtbesessenen“ Religionen, die das Leben von so vielen Menschen zur wahrhaften Hölle auf Erden machten (z.B. Schwule in Islam oder konservativen Christentum, Geschiedene, Religionskriege usw.) Da ich auch Informatik studiert habe, war mir Logik und eine klare Argumentation immer wichtig. Doch vor fast zwei Jahren wurde ich bekehrt. Von einem auf den anderen Tag, so wie es das Gleichnis vom Schatz im Acker sagt. Mir ist Jesus erschienen und seitdem hat sich mein Leben verändert. Ihr solltet das wissen, damit ihr meine Warte versteht. Mein Glaube gründet sich nicht auf theologische Axiome oder überzeugenden philosophischen Argumenten oder Beweisen, sondern auf eine Begegnung mit Gott selbst. Und es gibt viele wie mich, denen Jesus selbst begegnet ist und die bekehrt wurden durch den Herrn. Youtube ist voll mit Zeugnissen solcher Menschen. Nach meiner Bekehrung hatte ich viele Erlebnisse, die ich früher für nicht möglich hielt oder als abergläubisch abgetan hätte, aber wie so oft im Leben, müssen einem die Dinge erst selbst widerfahren, bevor man sie wirklich versteht.

Ist Gott also der wahre Sünder? Habt ihr schon Sünde als Phänomen betrachtet? Habt ihr eine Definition von Sünde?

Die Sünde selbst hat nichts mit Gut oder Böse zu tun, das wird häufig in einem Topf geworfen. Sünde bedeutet zunächst sowas wie „das Ziel verfehlen“. Der Youtube-Kanal „Kernbeisser“ erklärt das sehr schön: shorturl.at/nouD8 (Sünde)? Wenn der Bogenschütze das Ziel verfehlt hat, dann hat er im hebräischen Wortsinn gesündigt. Die Kirchen haben das Wort Sünde gern genutzt, um uns zu knechten und damit das tiefe Verständnis dieses Wortes verunstaltet. Wer sündigt, der verfehlt ein Ziel. Man kann bewusst oder unbewusst das Ziel verfehlen. Man kann auch geblendet von eigenen Trugschlüssen über das Gute (!) das Ziel verfehlen. Im Buch Exodus gibt es den Pharao, der aus Sorge, über die sich rasch vermehrenden Israeliten versuchte, deren Zahl zu begrenzen und damit ein Unrecht tat, obwohl er vermutlich beste Intentionen hatte. Vielleicht ist das auch die gefährlichste aller Sünden: die Kraft die das Gute will, aber Böses schafft.

In der Bibel wird die Sünde in den Paulusbriefen auch wie eine dunkle Kraft in einem selbst beschrieben. Paulus schrieb es so schön: „Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach“. Die Sünde betrifft also nicht nur Handlungen (die fehl gehen), sondern auch ein Zustand im Menschen. Eine Art innere Auseinandersetzung, die trotz Erkenntnis und besseren Wissen, uns immer wieder in die falschen Ecken unseres Seins treibt.

Jetzt könnte man auch sagen: Scheiß drauf, man lebt nur einmal – shit happenz every day. Und vielleicht wäre das alles auch gar nicht so tragisch, wenn die Sünde nicht gewisse weitere Eigenschaften hätte, die vor allem uns selbst schädigen. Denn über die Sünde heißt es:
Im Jakobusbrief 1,15: Danach, wenn die Begierde empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod.

Eine interessante Beobachtung, die auch schon Buddha hatte. Ich fasse das mal derbe in einem Beispiel zusammen: Wer zu viel frisst, der wird fett. Und wer fett ist (ich bin es übrigens), der hat mit erheblichen Einschränkungen im Leben zu kämpfen (bis hin zu chronischen Erkrankungen und sogar den Tod). Die Sünde ist eine Handlung, die wie ein Bumerang uns selbst verdirbt. Dabei entwickelt sie eine suchtartige Eigendynamik. In der Bibelsprache nennt man das „Verhärtung des Herzens“. Man leugnet die Sünde, man versteckt die Sünde, man beschimpft andere Menschen, die einem auf die Sünde aufmerksam machen und das Schlimmste: Man verliert den Zugang zu Gott. Im alten Testament spricht man auch davon, dass die Ohren der Israeliten verfettet sind und Gott nicht mehr hören (wollen). Und der letzte Zustand ist dann, dass man die Sünde frei lebt, wie eine Götze. Das ist dann der Zustand in den der Mensch auf „alles scheißt“, „Hauptsache ich“, „was gehen mir die anderen an“, „nach mir die Sintflut“. So wie König David die Ehefrau seines Soldaten vögelt und dabei noch schwängert und um das zu Vertuschen ihn auch noch umbringt. Oder die späteren König die sündigen und sogar den Zerbruch des israelitischen Königreiches in Kauf nehmen. Oder auch in der heutigen Zeit, wo die Gier eines Mannes die ganze Welt (abermals) ins Chaos stürzt. Leider wie so eine Art Krebsgeschwür, dass sich zu viel nimmt und dabei die Lebensgrundlagen anderer zerstört.
Ein weiterer Aspekt der Sünde, ist eine Art transgenerationale Verkettung. Auch das findet in verschiedenen Religionen Ausdruck, z.B. im Gedanken von Karma im Buddhismus. Oder in der Erbsünde im katholischen Sinne.

Wir alle sind mit den ersten Menschen verbunden: genetisch, kulturell und sozial. In uns ist noch der alte Adam. Unsere Erziehung und die Schäden daraus (Entwicklungstraumata) kumulieren immer wieder in Orgien der Selbstvernichtung. Statt menschliche Beziehungen zu suchen, schließen wir uns in Ideologien ein, in unseren Burgen der Gedanken (wir suchen unser Bedürfnisse nach unbedingte Liebe in den falschen Dingen!) und verpassen das eigentliche Ziel. Wir blicken den anderen nicht mehr als Mensch an, sondern als Repräsentant eines Objekts, das wir aus unseren sündigen Herzen nach außen projizieren. So wird David zum Feind von Saul, weil er neidisch auf dessen Beliebtheit ist. Die Sünde ist wie ein Gift, dass sich von Generation zu Generation weiter tröpfelt. Die Sünde hat etwas ansteckendes, etwas generationales. Darum war es Gott auch so wichtig, dass die Israeliten heiligen werden würden, d.h. dass sie sich vom Rest der Völker abkapseln. Sünde hat aus meiner Sicht erstmal nichts mit Schuld zu tun, es ist einfach ein Zustand der uns von Gott trennt, auf Basis von Handlungen die gegen Gott und seinen Zielen laufen.

Doch was ist denn nun das Ziel, wonach sich die Sünde bemisst? Aus der Bergpredigt:
Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.

Aus meiner Sicht gibt es die Sünde, nicht aber als (direktes) Synonym zu Böse (=Folge der Sünde) oder Schuld. Aber vollumfänglich auf Sünde einzugehen, wäre bisschen viel für diesen Thread. Wo Sünde ist, da ist Finsternis und Gott nicht. Und zu Gott finden, bedeutet aus meiner Sicht genau das: die finsteren Ecken der Psyche ausleuchten und von der Sünde zu lassen, die uns von Gott trennen. Das ist schwer und die meisten wollen das nicht so richtig, daher ist es so wie Jesus (in Johannes 3,19) sagt:

Das Licht ist vom Himmel in die Welt gekommen, aber sie liebten die Dunkelheit mehr als das Licht, weil ihre Taten böse waren. Sie hassen das Licht, weil sie im Dunkeln Böses tun. Sie bleiben dem Licht fern, weil sie Angst haben, dass ihre Taten aufgedeckt werden.


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Gott - der wahre Sünder?

05.03.2022 um 13:13
Hallo @Arno_Gruen, ich musste mehrmals pausieren beim Lesen Deines umfangreichen Plädoyers.
Ich bin unter ev . Namenschristen aufgewachsen und als Jugendlicher für 3 Jahrzehnte in einer Sekte gelandet, wo ich 1979 ausstieg.
Den Gewinn von Bibelkenntnissen habe ich mitgenommen und danach erweitert. -
also allmählich zum Glauben gekommen ohne "Bekehrung".
Die Definition von "Sünde" unterstütze ich. Dieser Begriff kommt das Erste mal in Bezug auf Kain vor.
Somit NICHT in Bezug auf den sogenannten "Sündenfall"!
Dringend zu untersuchen wäre > WAS so stark verlockend auf Eva wirkte, dass sie unvernünftig wurde.
Ähnliches könnte bis heute noch wirken.


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Gott - der wahre Sünder?

05.03.2022 um 13:38
..

@OpaKlaus
vielleicht hat der Mensch einen "Defekt" in Analogie zur Erbsünde. Eine Art "inneres Loch", eine schmerzhafte Leerstelle, die er zu füllen sucht. Die "Ver|such|ung" ging ihm in Fleisch und Blut über. Vielleicht sollte er deswegen den Apfel nicht essen? Die erste "Sünde" / Fehlentscheidung? (@Arno_Gruen - danke für diese Definition der Sünde, das ist ein Puzzlestein, der mir gefehlt hat.)

Nur eine spontane Idee.

LG Mina


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Gott - der wahre Sünder?

05.03.2022 um 14:09
Zitat von OpaKlausOpaKlaus schrieb:Was ein evtl. existierender Gott für Gründe seines Handelns hat, danach wird überhaupt nicht gründlich genug gefragt.
Man probiert naiv viele eigene Schlüssel aus
Gefragt wird doch schon seit Jahrtausenden mit den immer selben Antworten, die dieses Handeln entschuldigen, rechtfertigen oder gar verklären wollen.
Zitat von OpaKlausOpaKlaus schrieb:und nie den Schlüssel, der wirklich passt, weil man gegen solchen starke Aversionen hat.
Dabei kommt pathologisches Grübeln zum Vorschein. >>wenn nicht sein kann, was nicht sein darf<<
Was soll das für ein Schlüssel sein? Lass mich raten: Der Mensch ist natürlich selber an allem schuld, und weil Eva sich von der Schlange dazu verführen ließ, ein Stück Obst zu essen, das ihr verboten war, hatte fortan die gesamte Menschheit zu leiden, ja sogar die gesamte Natur. Meinst du das? Ein ganz alter Hut.

Dieser Schlüssel ist aber nicht nur moralisch fragwürdig, sondern widerspricht auch wissenschaflichen Erkenntnissen. Denn es gab schon Millionen Jahre lang Leid und Naturkatastrophen, bevor sich die Menschheit überhaupt entwickelte. Der Mensch war schon immer nicht nur möglichen Aggressionen seiner Mitmenschen, sondern auch Krankheiten, Unfällen oder Hunger ausgesetzt.
Zitat von OpaKlausOpaKlaus schrieb:weil einem dann die Konsequenzen, eigene Betroffenheit, zu sehr peinlich, unangenehm sind.
Oder weil die logische Schlussfolgerung, nämlich dass der allmächtige Gott wahrscheinlich einfach nur grausam ist, für viele Menschen zu entsetzlich ist?

Vielleicht ist es aber auch doch anders, und es gibt doch mehrere Götter? Das Handeln verschiedener Götter-Charaktere, wie es die alten Griechen, Römer usw. noch glaubten, wäre doch eine sinnvolle(re) Erklärung für die vielen Widersprüche, die der Glaube an einen einzigen (und guten und allmächtigen) Gott zwangsläufig aufwirft.



@Arno_Gruen
Das ist in der Tat eine interessante Theorie.
Aber "sündigen" die meisten Menschen dann nicht, weil ihnen etwas fehlt? Zum Beispiel: zu viel essen aus Frustration? Oder den Apfel der Erkenntnis essen aus Neugier (auf etwaige Erkenntnisse) bzw. weil man das Gefühl hat, dass einem durch das Verbot etwas (z.B. Erkenntnisse) vorenthalten werden soll?


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Gott - der wahre Sünder?

05.03.2022 um 17:12
Zitat von ScieneroScienero schrieb am 21.01.2022:Ich stelle mir schon sehr lange die Frage, wieso Christen sich der fast schon gespaltenen Beschreibung, welche von ihrem Gott in der Bibel gezeichnet wird, nicht bewusst sind. Ich meine es reicht wirklich aus die ersten Kapitel der Bibel zu lesen um sofort auf die Frage zu kommen, was da eigentlich schief gelaufen ist. Na gut, diese Geschichte ist wohl um die 3000 Jahre alt, da möge man über 1-2 Logik Fehler hinweg sehen. Aber nein, es sind nicht 1-2, es sind etliche.
Die Frage ist zunächst einmal: Sind diese Logikfehler schlimm? Sind sie entlarvend? Sind sie der Überlieferung geschuldet? Erreicht Gott auch mit diesen Logikfehler sein Ziel? Sind sie gar intendiert? Sind sie Ergebnis unseres falschen Verständnisses der Schrift? Das griechisch-philosophische Denken hält Logik für die „heilige Kuh des Denkens“ – die Bibel aber arbeitet oft ganz absichtlich mit konträrer Darstellung der gleichen Sache (zwei Schöpfungsberichte, Evangelien, Samul/König vs. Chronik usw.).

Die Bibel setzt auf ein zyklisches (gemeinschaftliches) Entdecken, ein immer wieder kauen der Sätze. Gerade die Genesis ist wie eine mathematische Gleichung, d.h. auf kleinen Raum ist sehr viel Information gepackt. Die Genesis hat viele Querverbindungen zu anderen Texten der Bibel (und auch außerhalb – wie z.B. dem Buch Henoch). Gerade die Genesis ist voller „Design Patterns“, die immer wieder als Signalwörter und Tokens in anderen Texten vorkommen, z.B. Babylon, Schlange, Arche. Die Bibel ist kein Buch, dass man einmal durchliest und „es verstanden hat“, sondern Gott will mit der Bibel arbeiten. Wir lesen die Bibel, aber die Bibel liest auch uns. Gottes Wort entsteht immer dann, wenn Mensch und Schrift zusammenkommen in einem konkreten Moment, in einer konkreten Lebenssituation.
Zitat von ScieneroScienero schrieb am 21.01.2022:Er befiehlt (!) dem Menschen, er könne jede Frucht im Garten essen, außer die vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. (1. Mose 2,16-17)Damit war es das schon einmal mit der Liebe. Jemanden den man liebt, befiehlt man nichts.
Ich weiß nicht, ob dieser Schluss stimmt, dass man jemand nicht liebt, wenn man ihn Befehle gibt. Aber darüber hinaus kann man an dieser Stelle etwas Interessantes erkennen. In Übersetzungen steht hier „befehlen“. Dieses Wort so zu übersetzen ist eine Entscheidung des Übersetzers, denn dieses Wort kann auch anders übersetzt werden:

צָוָה kann man auch mit „Verantwortung übergeben“ übersetzen. In diesem Sinne übergab Gott die Verantwortung für den Garten Adam und Eva. Es war kein Befehl in deinem Sinne, sondern ein Vertrauensbeweis. So wie ich meinen Sohnemann meine Schlüssel für die Wohnung gebe.
Zitat von ScieneroScienero schrieb am 21.01.2022: Anschließend taucht eine Schlange auf, Moment... Entschuldigung - eine listige Schlange - und stellt Gottes Worte in Frage, in dem Sie Eva davon berichtet, dass sie auf keinen Fall sterben werden, wenn sie von diesem Baum essen. Vielmehr werden Sie wie Gott, weil sie lernen Gut von Böse zu unterscheiden.


Hier braucht es jetzt ganz viel Kontext um überhaupt zu verstehen was in der Genesis abgeht. Auch wenn das 1. Mose Buch mit „Genesis“ betitelt, ist es nicht das erste Buch der Bibel das geschrieben wurde. Hier empfehle ich die Bücher von Ph.D. Walton („The lost World“-Reihe), die mir geholfen haben den Text zu verstehen.

Die Genesis wurde im babylonischen Exil geschrieben, nachdem das judäische Königreich gescheitert ist und der erste Tempel zerstörte wurde. Die Genesis ist eine „Reflexion“ dessen. Leider ist das fast allen Christen nicht bewusst und sie glaube tatsächlich es handle sich um eine Art „Augenzeugenbericht“ der Schöpfung. Auch viele Atheisten wissen das nicht. Tatsächlich waren ersten Bücher der Bibel die prophetischen Bücher.

Mach mal folgendes Experiment: Google mal nach Mušḫuššu. Das war ein babylonischer Gott, den die Israeliten opfern mussten. Woran erinnert dich dieser Gott? Genau, das war die Schlange, der Drache der später in der Offenbarung die Welt verführte und der auf einmal im Garten auftauchte. Babylon ist eine
Art Token für alle Weltreiche, die für das Leid der Welt verantwortlich gemacht werden. Der Garten Eden war Jerusalem mit dem Tempel. Die damaligen Priester machten die Israeliten für das Verlassen, sprich für das Exil verantwortlich. Beim Propheten Daniel kann man nachlesen, wie schwer es für die Israeliten war, ihre Identität und Glauben beizubehalten. Viele Männer aus Israel zogen die Hurerei statt ihrem Gott vor. Viele Frauen wurden Israel untreu und vermählten sich mit dem Babylonier. Eva ist daher nicht die erste Frau, sondern ein Token für die Frauen Israels. Darum sagt die Schlange (alias der babylonischer Gott, alias der Satan) auch: „Hat Gott wirklich gesagt…“
Die Menschen aus Israel vermischten sich mit den Babyloniern, sie aßen von deren Frucht der Erkenntnis über Gut und Böse. Der Gott Israels konnte seine Kinder nicht mehr erreichen. Dieses „Wo bist du“ ist daher nicht lokal zu verstehen, sondern Gott verlor seine Kinder an dem babylonischen Gott. Der israelische Gott / die jüdischen Priester beschuldigten die Israeliten der Untreue und fortan, sollten sich dessen bewusst sein und sich schämen(!). Sie die die Kinder Gottes waren, bekleidet mit dessen Herrlichkeit, haben sich der babylonischen Gott der Sünde (!) hingegeben. Die Vertreibung aus dem Garten, war in Wirklichkeit nichts anders als die Vertreibung aus Jerusalem. Der Baum des Lebens, ist nichts anderes als der Tempel. Und der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse, war der babylonische Tempel, der auch in dem folgenden Kapitel der Genesis sein fett abbekam. (Zerstörung des Turmbau zu Babel) Warum der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse ein babylonische Tempel war, kann man aus dem Buch Henoch ableiten, aber ich bin gerade zu müde, um das ganze auszuführen.

Wenn man DAS weiß, dann erscheint die ganze Genesis in einem neuen Licht. Das macht schmälert im Übrigen nicht ein bisschen die Bibel, sondern zeigt ihre komplexe Verwebung in ihre Zeitgeschichte und lässt die Herrlichkeit Christi noch größer erscheinen, aber für weitere Ausführung, bin ich gerad zu müde.


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Gott - der wahre Sünder?

05.03.2022 um 18:03
..

@Arno_Gruen
zuerst einmal, lese ich mit Interesse was Du schreibst und denke mir, dass ich von der Bibel wohl tatsächlich keinen blassen Dunst habe, auch wenn ich mir einbildete, dass es zumindest rudimentär so wäre. Okay, das kann ich also knicken. :-) Was mich indes wirklich interessieren würde: Glaubst Du, dass man, um an Gott (eine übergeordnete Instanz) zu glauben, die Bibel (oder generell ein anleitendes / heiliges Buch) zwingend benötigen würde?

LG Mina


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Gott - der wahre Sünder?

05.03.2022 um 18:55
@MarinaG.

Gute Frage. Die kann ich im Grunde nicht beantworten. Aber bei mir war es so, dass ich vor meinem privaten Bibelstudium bekehrt wurde. Mir ist in einer kritischen Lebensphase Jesus erschienen (im Traum), obwohl ich vollkommen atheistisch war. Es sind danach verrückte Sachen passiert – aber das wäre eine Geschichte für sich. Es war mir auch unheimlich und ich habe mich innerlich auch gewehrt. Warum nicht Shiva, warum Brahma, warum nicht Buddha? Muss es echt Jesus sein? Denn mir war der Gott des Alten Testaments nicht gerade sympathisch. Aber ich durfte Gott, meinen Vater, und Jesus, meinen Christus, kennen und lieben lernen. Das aber kann ich in keine Worte fassen.
Das Bibelstudium erdet mich. Ich checke immer mehr, wie das mit der Liebe gemeint ist. Ich bin zum Beispiel von der aktuellen Weltlage weder schockiert noch überrascht. Kein anderes Buch hält den Menschen so sehr die Spiegel vor die Nase, wie die Bibel.

Aber ich selbst denke, dass der Vater viele Wege zu uns findet. Buddha und Jesus sind z.B. nicht so weiter voneinander entfernt in der Lebenspraxis. Für mich ist aber Jesus klar mein Vorbild – das wird mir beim Studium der Evangelien immer klarer.

Meine These ist auch, dass der Spruch von Jesus: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich in Johannes 14:6. Nicht unbedingt bedeutet das alle Christen sein müssen, sondern das Jesus unser aller Richter ist und nachdem Tod und Auferstehung entscheidet, ob wir in das neue Leben mit Gott eintreten. Und da hat eine liebe Oma im brasilianischen Busch eines Naturvolks genauso gute Chancen, wie ein muslimischer Vater der im Gaza-Streifen um das Leben seiner Töchter kämpft. Der homosexuelle Alan Turing der zehntausenden von Leben durch seine aufopfernde Forschung vor dem Bombentod bewahrt hat, wird Gott sicherlich nicht wegen seiner Sexualität verwerfen. Und auch ein atheistischer Mediziner, der sein Leben für sein Beruf gibt und zich tausende Menschen dank seiner operativen Künste rettet, wird bestimmt genauso von Jesus geliebt, denn bekanntlich erkennen wir einen guten Baum, an seine Frucht. Und schließlich war von Abraham bis Nehemia niemand sündlos. Das waren teilweise furchtbare Menschen, aber Gott hat trotzdem mit ihnen gearbeitet. Gott kommt schon mit uns klar, die sehr viel spannendere Frage ist eher, kommen wir mit Gott klar? Wollen wir überhaupt Kontakt haben mit unserem Vater?

Das Evangelium interpretiere ich sowieso anders, so ähnlich wie in diesem Video von Kernbeisser: shorturl.at/gABIQ


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05.03.2022 um 19:29
@Arno_Gruen
Zitat von Arno_GruenArno_Gruen schrieb:Mir ist in einer kritischen Lebensphase Jesus erschienen (im Traum), obwohl ich vollkommen atheistisch war.
Wie sah Jesus aus? Woher wußtest oder weißt Du, dass es Jesus war, mit dem Du da Kontakt hattest?


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Gott - der wahre Sünder?

05.03.2022 um 19:31
..

Danke für Deine Ausführungen @Arno_Gruen ..

Hierzu:
Zitat von Arno_GruenArno_Gruen schrieb:Buddha und Jesus sind z.B. nicht so weiter voneinander entfernt in der Lebenspraxis.
.. fällt mir ein Buch ein, das mir gut gefallen hat: https://www.amazon.de/Herz-aller-Religionen-eins-buddhistischer/dp/3442132789

Meine "Begegnung mit Gott" war zwar gänzlich anders als Deine, aber meine Welt hat sich dadurch ebenfalls sehr verändert. Ich bin wohl das, was Christen als klassisch bösartig definieren würden. Das ist eine Charakterstruktur bei mir (weitgehend skrupel- und gewissenlos, nur bedingt liebes- / schwingungsfähig, hochaggressiv bis toxisch mitunter - bedingt durch eine PS), die vermutlich einer Anpassung der "Sprache" bedurfte. Ich denke Gott (für mich ein "ES / Wesenheit") wusste schon, warum es es so machte, wie es es tat. Anders wäre es nicht gegangen - nicht bei mir - davon bin ich überzeugt. Jedenfalls hat "Es" mich verändert. Im Gegensatz zu früher bin ich re-formiert und friedlich / befriedet. Ich fühle mich erlöst und bin dankbar. Ich habe das alles ja ohnehin bereits beschrieben, überlasse dann vorerst mal den Bibelfesten das Feld und durchdenke den Rest noch mal in Ruhe.

LG Mina


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Gott - der wahre Sünder?

05.03.2022 um 21:16
@MarinaG.
@mitH2CO3
@OpaKlaus
@Heide_witzka

Hallo!

So wie es im „originalen“ Bibeltext steht.
Mal was zum Nachdenken, aber ohne den Versuch „GOTT“ zu beschönigen, zu romantisieren oder zu einem liebenden „GOTT“ umzufunktionieren oder hochzustilisieren.Was nur eine Manipulatios-Methode der Kirchen war/ist.

Nochmal, nur so wies da steht:

Erstes Beispiel:

Das Lösegeld für die Israeliten
→ 2Mo 38,25-28
11 Und der Herr redete mit Mose und sprach: 12 Wenn du die Zahl der Kinder Israels ermittelst, alle, die gezählt werden, so soll jeder dem Herrn ein Lösegeld für seine Seele geben, wenn man sie zählt, damit nicht eine Plage über sie kommt, wenn sie gezählt werden. 13 Jeder, der durch die Zählung geht, soll einen halben Schekel geben, nach dem Schekel des Heiligtums (ein Schekel gilt 20 Gera) – einen halben Schekel als Hebopfer für den Herrn. 14 Jeder, der durch die Zählung geht im Alter von 20 Jahren und darüber, der soll dem Herrn das Hebopfer geben. 15 Der Reiche soll nicht mehr geben und der Arme nicht weniger als einen halben Schekel, wenn ihr dem Herrn das Hebopfer gebt, um Sühnung zu erwirken für eure Seelen. 16 Und du sollst das Sühnegeld von den Kindern Israels nehmen und es für den Dienst der Stiftshütte geben, daß es den Kindern Israels zum Gedenken sei vor dem Herrn, um Sühnung zu erwirken für eure Seelen.

Kommentar:
Hier sehen wir also was für einen Wert die Seeele hat.

Nächstes Beispiel:
10
1 Aber die Söhne Aarons, Nadab und Abihu, nahmen jeder seine Räucherpfanne und taten Feuer hinein und legten Räucherwerk darauf und brachten fremdes Feuer dar vor den Herrn, das er ihnen nicht geboten hatte. 2 Da ging Feuer aus von dem Herrn und verzehrte sie, so daß sie starben vor dem Herrn. 3 Und Mose sprach zu Aaron: Das hat der Herr gemeint, als er sprach: »Ich will geheiligt werden durch die, welche zu mir nahen, und geehrt werden vor dem ganzen Volk!« Und Aaron schwieg still.

Quelle: Schlachter 2000 Auszug aus 3Moses Leviticus

Kommentar:
Die Söhne Aaron wollten ihrem „GOTT“ ein extra Opfer bringen und wurden dafür von „GOTT“ persönlich bestraft!!!

Hier der link zum ganzen Kapitel:

https://www.schlachterbibel.de/de/bibel/3_mose/10/1/#hl

Und noch ein Beispiel.
Nur der link weil mir der ganze Drohtext für hier zu lange erschein.
Der aber deutlich zeigt mit welchen Mitteln dieser „GOTT“ arbeitet um seinen Willen durchzusetzen.Deshalb empfiehlt sich die ganze Lektüre des Kapitels:

https://www.schlachterbibel.de/de/bibel/3_mose/10/1/#hl

Noch ein Beispiel:

31 Und es geschah, als er alle diese Worte ausgeredet hatte, da zerriß der Erdboden unter ihnen; 32 und die Erde tat ihren Mund auf und verschlang sie samt ihren Familien[4] und alle Menschen, die Korah anhingen, und all [ihre] Habe. 33 Und sie fuhren lebendig hinunter ins Totenreich mit allem, was sie hatten, und die Erde deckte sie zu. So wurden sie mitten aus der Gemeinde vertilgt. 34 Ganz Israel aber, das rings um sie her war, floh bei ihrem Geschrei; denn sie sprachen: Daß uns die Erde nicht auch verschlingt! 35 Und Feuer ging aus von dem Herrn und verzehrte die 250 Männer, die das Räucherwerk darbrachten.

Hier der ganze link um die Vorgeschichte zu kennen:

https://www.schlachterbibel.de/de/bibel/4_mose/16/1/#hl

Kommentar:
Kein Kommentar!Der Text sprichjt für sich, vor allem die immer gerühmte Gnade „GOTTES“


Noch ein BeispieL:

2 Wenn es nun zur Schlacht kommt, so soll der Priester herzutreten und mit dem Volk reden, 3 und er soll zu ihm sagen: Höre, Israel: Ihr zieht heute in den Kampf gegen eure Feinde; euer Herz verzage nicht! Fürchtet euch nicht und erschreckt nicht und laßt euch nicht vor ihnen grauen! 4 Denn der Herr, euer Gott, geht mit euch, um für euch mit euren Feinden zu kämpfen, um euch zu helfen.

Kommentar:
Der „HERR“ mischt also persönlich mit.

Noch ein Beispiel:

10 Wenn du vor eine Stadt ziehst, um gegen sie Krieg zu führen, so sollst du ihr Frieden anbieten. 11 Antwortet sie dir friedlich und öffnet sie dir [die Tore], so soll das ganze Volk, das darin gefunden wird, dir fronpflichtig und dienstbar sein. 12 Will sie aber nicht friedlich mit dir unterhandeln, sondern mit dir Krieg führen, so belagere sie. 13 Und wenn der Herr, dein Gott, sie dir in die Hand gibt, so sollst du alle ihre männlichen Einwohner mit der Schärfe des Schwertes schlagen; 14 aber die Frauen und die Kinder und das Vieh und alles, was in der Stadt ist, und allen Raub sollst du dir zur Beute nehmen und sollst essen von der Beute deiner Feinde, die der Herr, dein Gott, dir gegeben hat.

Kommentar:
So machts Putin auch.

Nun seid ihr dran.Es gibt noch viel mehr, aber fürs Erste reichts!
caligae168


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Gott - der wahre Sünder?

05.03.2022 um 21:36
@Arno_Gruen
Zitat von Arno_GruenArno_Gruen schrieb:Warum nicht Shiva, warum Brahma, warum nicht Buddha? Muss es echt Jesus sein?
Ganz einfach, weil sie nicht aus deinem Kulturkreis sind und weil du nicht mit ihren Lehren und Mythen und Geschichten aufgewachsen bist!
Du solltest dich eher fragen, warum beschränken sich die Lehren und die Geschichten des AT u NT über "GOTT" und Jesus aus globaler Sicht nur auf so einen kleinen Kulturkreis im Nahen Osten?
Warum taucht bei einer Lehre von einem "GOTT" der die Welt und alles erschaffen hat nicht mal ASIEN auf, oder die Galaxies mit ihren noch nicht offiziell nachgewiesenen Bewohner auf?
Das Christentum und auch der Islam verbreiteten sich nur durch Kolonisierung und Missionierung.Also auf den Punkt gebracht:
Mit Feuer und Schwert im "Namen GOTTES".
NIE vergessen GOTT=ALLAH=JWHW!
@caligae168


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Gott - der wahre Sünder?

05.03.2022 um 22:09
..

@caligae168
sorry, aber DAS hat mit meinem Gottesbild so absolut gar nichts zu tun. :-( Sollte das tatsächlich der Gott sein, den Du in der Bibel vorfindest, dann will ich damit nichts zu tun haben. Die Welt ist schon frustrierend genug mitunter. Da braucht es nicht noch eine solch verquere Vorstellung von Gott. Btw., jemand, der eine Gefahr für sich und / oder Andere darstellt, gehört in die Psychiatrie. Wäre ja passend: "Ich bin Gott." Ja - ist schon recht, Zimmer 31, 2ter Aufgang links, Mittag um 12, Abend um 18, zur Toilette - klingeln. Schwester - Spritze.

;-)

..


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Gott - der wahre Sünder?

05.03.2022 um 22:17
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Sollte das tatsächlich der Gott sein, den Du in der Bibel vorfindest, dann will ich damit nichts zu tun haben.
Das ist nicht der Gott, den @caligae168 in der Bibel findet, das ist der Gott, den JEDER dort findet, weil die zitierten Textstellen nun mal
dort stehen.
Das hat sich @caligae168 nicht ausgedacht.
Aber bestimmt kann man das, wenn man will, irgendwie als liebevoll auslegen.


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Gott - der wahre Sünder?

05.03.2022 um 22:36
..
Zitat von sidnewsidnew schrieb:Das ist nicht der Gott, den @caligae168 in der Bibel findet, das ist der Gott, den JEDER dort findet, weil die zitierten Textstellen nun mal
dort stehen.
Das hat sich @caligae168 nicht ausgedacht.
Aber bestimmt kann man das, wenn man will, irgendwie als liebevoll auslegen.
Exegese ist nun einmal vielfältig. Ich kann gut damit leben, dass sie das ist. Würde jeder das Gleiche in der Bibel lesen, bräuchte es die gesamte Disziplin nicht. Ergo, ich überlasse solche Interpretationen gerne Bibelfesten und Fachleuten, gehe indes davon aus, dass eine Kommentierung, wie @caligae168 sie vornahm, sich nicht generalisieren lässt. Ergo, seine Kommentare, ist folglich sein (und nur sein) Denken, bezüglich der von ihm geposteten Bibelstellen. Ich denke, Gott tangiert es indes nicht, wenn irgendwer meint, er wäre grausam und wahnsinnig. Und mich tangiert das ehrlich gesagt auch nicht. Wer das braucht / will, für was auch immer, ja mei, wer bin ich, ihm / ihr das ausreden zu wollen? Ich habe keinen Vertrag als Missionar oder Rechtsanwalt. Wobei "mein Gott" so etwas auch nicht benötigt, es kommt gut ohne all diesen Dinge aus. Die Bibel hat wunderschöne Passagen. Und viele, viele, viele, die ich nicht verstehe. Aber würde ich ernsthaft versuchen, sie zu verstehen, würde ich ganz sicher nicht mit solch eine Haltung daran gehen, weil ich mir denken kann, dass ein uraltes Buch (eine Sammlung von Schriften), etwas ist, das sich nicht 1 zu 1 in die Gegenwart übertragen lässt. Das ist wie diese unsägliche Cancel Culture, die nun aus Komponisten Rassisten kreiert und ihre Musik auslöschen will.

Unsäglich: https://www.stern.de/kultur/musik/oxford-universitaet-will-mozart-und-beethoven-begrenzen-30456616.html

Man kann Dinge nicht einfach aus ihrer Zeit herauslösen und den Prämissen / Lesart der Gegenwart unterwerfen. Das wird ihnen nicht gerecht.

LG Mina


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Gott - der wahre Sünder?

05.03.2022 um 22:51
Zitat von caligae168caligae168 schrieb:Du solltest dich eher fragen, warum beschränken sich die Lehren und die Geschichten des AT u NT über "GOTT" und Jesus aus globaler Sicht nur auf so einen kleinen Kulturkreis im Nahen Osten?
יהוה ist halt eben zunächst der Gott Abrahams, später Jakobs bzw. Israels. Und das ist ein Argument für … was genau? Versteh den Punkt nicht.
Zitat von caligae168caligae168 schrieb:Warum taucht bei einer Lehre von einem "GOTT" der die Welt und alles erschaffen hat nicht mal ASIEN auf, oder die Galaxies mit ihren noch nicht offiziell nachgewiesenen Bewohner auf?
Falls es Leben außerhalb der Erde gibt, weißt du auch gar nicht, inwieweit sie mit יהוה in Verbindung stehen. Auf der Erde hat sich יהוה entschieden zunächst mit einer kleinen Gruppe mit Menschen zu arbeiten und über diese Gruppe, die ganze Welt einzuladen durch Christus. Das ist eben seine Strategie. Kann man machen, finde ich.
Zitat von caligae168caligae168 schrieb:Das Christentum und auch der Islam verbreiteten sich nur durch Kolonisierung und Missionierung. Also auf den Punkt gebracht:
Mit Feuer und Schwert im "Namen GOTTES".
NIE vergessen GOTT=ALLAH=JWHW!
Ja, gut, neben mir liegt gerade ein Buch über die Geschichte der Kirche und Kirchenväter. Kenne auch andere Bücher wie „der Herr ist kein Hirte“ oder „Kriminalgeschichte des Christentums“. Ich sagte ja, ich war vorher atheistisch (kenne die kritische Literatur in und auswendig). Die Gewaltexzesse der Kirche sind mir bestens bekannt. Es gibt übrigens einen coolen Youtube-Kanal der auf die Blutsgeschichte der Kirche eingeht: shorturl.at/clCR7

Aber die Kirche != Ekklesia der Bibel und Christentum != Christus.

Der Islam war in den Anfangen auch nichts anderes als eine christliche Sekte (Anti-Trinitarier, Jesus als Prophet), die sich später mit anderen Göttergeschichten vermischten. Jesus, oder Isa, spielt im Koran eine wichtige Rolle. Er ist prominenter vertreten als Mohammed. Er ist das Wort Gottes und wie im Neuen Testament ebenfalls Richter im jüngsten Gericht. Ich hab nichts gegen Muslime… oder was soll jetzt die Anspielung auf Allah.
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Wie sah Jesus aus? Woher wußtest oder weißt Du, dass es Jesus war, mit dem Du da Kontakt hattest?
Ich glaube, dass würde dir und anderen nicht viel bringen – eine solch persönliche Erfahrung kann ich kaum jemand beschreiben – man muss sie eben machen. Ist ungefähr so, wie ein Wissenschaftler der sein Leben lang über Liebe und Sex forscht, aber selbst nie Liebe und Sex erlebt hat. Er mag zwar alles theoretisch wissen, kann den Akt beschreiben, aber das Erlebnis selbst, kann er nur durch sein Subjektsein erfahren. Wie will man jemanden Sex beschreiben, wenn der andere noch nie Sex hatte? Wie will man einen Farbenblinden die Qualität der Farben beschreiben. Philosophisch nennt sich das das Qualia-Problem. Weil wir nicht in der Lage sind subjektive Qualitäten zu beschreiben (und Gott ist eben auch Geist), schließen Atheisten daraus, dass es diese Qualitäten einfach nicht gibt. So war ich früher auch. Ich weiß auch, dass ich stundenlang mit Atheisten diskutieren kann. Bringt nichts. Entweder Gott offenbart sich dir, oder eben nicht. So what…

Nach dem Erlebnis hatte ich auf jeden Fall eine unbändige Lust die Bibel zu lesen – die bis heute anhält. Es macht mir einfach Spaß die Texte immer wieder neu zu entdecken.


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Gott - der wahre Sünder?

05.03.2022 um 23:10
Zitat von Arno_GruenArno_Gruen schrieb:Ich glaube, dass würde dir und anderen nicht viel bringen – eine solch persönliche Erfahrung kann ich kaum jemand beschreiben – man muss sie eben machen.
Die Fragestellung "woher wusstest oder weisst du dass es Jesus war ..." ist doch jetzt keine schwierige.
Darauf zu antworten, dass du eine solch persönliche Erfahrung kaum jemand beschreiben kannst ist, für mich, ein rausreden.
Du wirst doch ein Gefühl dazu gehabt haben, dass dich überzeugt hat, dass das was du gesehen hast Jesus war ?
Gefühle kann man gemeinhin beschreiben.
Also ...


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Gott - der wahre Sünder?

05.03.2022 um 23:18
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Wie sah Jesus aus? Woher wußtest oder weißt Du, dass es Jesus war, mit dem Du da Kontakt hattest?
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, weshalb man ihn nicht auch vom Aussehen beschreiben können sollte ... 🤔
Und eigentlich hätte mich sogar noch ganz ernsthaft interessiert, in welcher Sprache er mit Dir kommunizierte?
Aber ich ahne schon ... es ist eben ungefähr so, dass Du der (S)experte bist, und der Rest hat eh keine Ahnung. Auch ok.


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Gott - der wahre Sünder?

06.03.2022 um 01:00
@wagner
@mitH2CO3
Sorry, aber ich möchte nicht darüber reden. Bitte akzeptiert das. Finde es auch schade, dass ihr so pampig reagiert – es gibt schon einen guten Grund warum man als Gläubiger mit solchen Erlebnisse zurückhaltend ist. Und ich habe nicht behauptet, dass ich im Besitz einer ultimativen Wahrheit bin. Ich habe für mich etwas gefunden. Ich mach meine Erfahrung und ihr eure. Ist doch okay. Ihr könnt euch die Sendung erf Gott Mensch auf Youtube ansehen, wenn euch Gottesbegegnungen interessieren.

@sidnew
Schon allein der Talmund unterscheidet sich erheblich von der christlichen Auslegung. Wie kann man da behauptet, dass findet JEDER dort. Faktisch ist das nicht so. Ich habe in den letzten Jahren so viele Auslegungen gelesen, die für sich genommen Sinn machen. Les mal Dr. Micheal Heiser. Oder lest mal das Buch Siegfried Zimmer „Schadet der Bibelwissenschaft den Glauben“. Alles Auslegungen. Und sie haben ihre Berechtigungen. Die Bibel hat keine Probleme mit Doppeldeutigkeiten, Widersprüchen und paradoxen Bibelversen. Es sind eben Mittel dieser Textgattung. Allein die ersten sechs Kapitel der Genesis sind nicht leicht zu durchschauen. Schaut euch mal dieses Video an, wenn man z.b. glaubt Elohim hieße nur יהוה: shorturl.at/psDL4 (Elohim)


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Gott - der wahre Sünder?

06.03.2022 um 01:08
Zitat von Arno_GruenArno_Gruen schrieb:Wie kann man da behauptet, dass findet JEDER dort. Faktisch ist das nicht so.
Faktisch ist das sehr wohl so. Die Schlachter-Passagen des alten Testaments unterscheiden sich in verschiedenen Übersetzungen mit Sicherheit nicht so gravierend voneinander, dass es ins Gewicht fallen würde.

Im alten Testament ist Gott ohne wenn und aber eine gestörte, über die Maßen grausame
Gestalt, für die Genozid quasi ein Hobby ist.

Diesen simplen Fakt versuchen die Gläubigen in diesem Thread immer wieder mit sehr wortreicher Schwurbelei zu verschleiern.


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