caligae168 schrieb:Ganz einfach, weil sie nicht aus deinem Kulturkreis sind und weil du nicht mit ihren Lehren und Mythen und Geschichten aufgewachsen bist!
Ich bin im westlich-christlichen Kulturkreis geboren und aufgewachsen. Gelegentlich wurde ich zur Kirche mitgenommen, bin dabei aber zumeist eingeschlafen, vor allem in späteren Jahren, also als Teenager. Ich wurde konfirmiert und habe all die Jahre im Gymnasium den Religionsunterricht besucht.
Trotzdem bin ich kein Christ geworden und habe eine sehr hohe Affinität zu spirituellen Themen. Im Alter von etwa 16-17 habe ich selbständig ohne Anleitung zu meditieren angefangen, mit Konzentration auf das "Dritte Auge". Das führte zu sehr vielen, teils spektakulären Erfahrungen. Mein erstes Seminar in dem Alter war "Silva Mind Control" und meine spirituelle Laufbahn begann mit der Wahl zwischen Kriya Yoga und Surat Shabd Yoga.
Niemals hatte ich eine solche Erfahrung, wie Arno_Gruen sie beschreibt. Dafür aber alle möglichen anderen Erfahrungen von Dingen, die ich überhaupt nicht kannte, von denen ich nichts wußte, niemals etwas gehört hatte. Mittlerweile habe ich eine Verbindung zum Christentum und Jesus entwickelt, aber dennoch gibt es so gut wie nichts in der Richtung, so wie Arno es berichtet.
Mein Lebenslauf beweist, dass es also nicht unbedingt so sein muss, dass man nur Dinge erlebt, die etwas mit dem eigenen Leben zu tun haben. Es kann sogar so sein, dass man genau diese Dinge eben nicht erlebt, dafür aber alles andere.
MarinaG. schrieb:Sollte das tatsächlich der Gott sein, den Du in der Bibel vorfindest, dann will ich damit nichts zu tun haben.
Da kann ich sidnew, caligae168 etc. nur zustimmen. Und ich bin - wenn man so will - tiefgläubig. Diese Textstellen sind doch glasklar. Und das ist lange nicht alles. Ich glaube, genau dieses Leugnen, nicht Wahrhabenwollen ist ein sehr wichtiger Kritikpunkt, der Christen vor Atheisten einfach ziemlich schlecht aussehen lässt.
Es ist so, ich weiß, ich habe es oft genug erlebt, dass es sich um einen äußerst sensiblen, wunden Punkt bei vielen Christen handelt. Das ist so ein "Kurzschluss-Punkt". Und das liegt an diesem Dogma, dass in der Bibel immer von ein und demselben Gott die Rede ist. Es muss so sein, denken viele. Da ist irgendwie ein Brett im Kopf, oder besser eine Wand aus Stahlbeton, eine kilometerdicke Tresortüre, durch die man einfach nicht hindurch kann. Da ist so ein unglaublich großer Widerstand - einfach der Wahnsinn.
Ich hatte damals zu der Zeit, wo ich für eine Weile die Bibel von Anfang an lesen wollte, einen Kontakt zu einem sehr freundlichen Christen. Wir haben uns vieles geschrieben. Ich tat mich so wahnsinnig schwer mit diesem grausamen Gott. Etwas in mir wollte das immer irgendwie "geradebiegen", wollte unbedingt diesen alten Gott mit dem Gott der Liebe und Barmherzigkeit vereinbaren. Aber je mehr ich las, desto schwieriger wurde es. Mein Gehirn wehrte sich immer mehr. Dann kam doch noch eine neue Ausrede, aber irgendwann ging es nicht mehr. Ich war so entsetzt, abgestoßen, angeekelt von diesem Gott, dass ich ihn einfach ablehnen und von meinem Gott abtrennen musste.
Als ich dann den freundlichen Christen damit konfrontierte, ist er regelrecht ausgeflippt. Er hat die Argumente nicht ertragen. Er wurde so wütend, so aggressiv. Er hat den Kontakt dann abgebrochen und wollte nie wieder etwas mit mir zu tun haben. Ich weiß nicht, was das ist, was die Menschen nur dazu treibt, Gott all diese Grausamkeiten zuzuschreiben, obwohl im neuen Testament und wohl auch bei den Propheten, zumindest teils, so klar und deutlich der liebende, verzeihende, vergebende, nachgebende, demütige Gott beschrieben wird. Und der alte Gott ist wirklich das exakte Gegenteil davon. Man muss sich nur mal den Charakter genau anschauen, der da durchblitzt. Der bestraft nicht einfach nur, der ist richtig fies und unbeherrscht. Ich will mich jetzt nicht über den auslassen. Viele Juden und Christen glauben an ihn oder zumindest an einen "Mischgott", in dem der enthalten ist. Auch wenn es mir leid tut, respektiere ich das. Immerhin: Eine Gottheit ist es dennoch. Also ein den Menschen haushoch überlegenes Wesen, das sehr stark und mächtig ist, wenn auch sehr grausam. Und immerhin, wer ihn anbetet und seinen Geboten und Verboten Folge leistet, der wird auch reicht belohnt werden, dem wird es gut gehen in jeder Hinsicht. Es ist auch ein großzügiger Gott, der sein Wort hält oder es zumindest halten will und kann. Wer ihm dient auf die rechte Weise, dem wird es an nichts fehlen, der wird ein reiches, gutes Leben haben. Aber wenn nicht....
Vor so einem Gott würde ich wirklich flüchten... Aber jeder bekommt doch das, was er anbetet. Wer einen Gott der Grausamkeit anbetet, der braucht sich nicht zu wundern, wenn ihm dann Grausamkeit widerfährt, nicht wahr? Soll Jesus denn nicht gesagt haben "Dir geschieht nach Deinem Glauben?" Wer den alten Gott anbetet, der wird vielleicht auch nach seinem Willen und Gesetz gerichtet werden. Ganz einfach, weil das sein Glaube ist. Oder nicht?
Arno_Gruen schrieb:Sorry, aber ich möchte nicht darüber reden. Bitte akzeptiert das. Finde es auch schade, dass ihr so pampig reagiert – es gibt schon einen guten Grund warum man als Gläubiger mit solchen Erlebnisse zurückhaltend ist. Und ich habe nicht behauptet, dass ich im Besitz einer ultimativen Wahrheit bin. Ich habe für mich etwas gefunden. Ich mach meine Erfahrung und ihr eure. Ist doch okay. Ihr könnt euch die Sendung erf Gott Mensch auf Youtube ansehen, wenn euch Gottesbegegnungen interessieren.
Hallo lieber Arno. Sehr gut verstehe ich, was Du meinst. Man will einem solche Dinge nicht glauben, es wird gern ein wenig angegriffen, was auf unterschiedliche Art geschieht. Zum Beispiel, indem man es ins Lächerliche zieht oder nach einem unpassenden Bewertungssystem beurteilt. Solche Dinge sind wie Schätze, es sind Kostbarkeiten, kostbare Erinnerungen, die wir in unserem Herzen bewahren, die uns Kraft und Zuversicht geben und auch Liebe und Sehensucht empfinden lassen. Generell ist es ratsam, solche Dinge für sich zu behalten oder zumindest aufzupassen, wem man was davon erzählt. Es kann im günstigsten Fall einen Menschen sehr positiv beeinflussen aber es kann auch angegriffen werden.
Ich würde mich von den Fragen nicht weiter aus der Ruhe bringen lassen.
MarinaG. schrieb:Gott ist der einzig wahre Sünder - Du hast recht. Und jetzt? Was ändert das?
Ich denke, es geht um etwas ganz anderes. Dieses Thema ist einfach eine Schwachstelle im christlichen Glauben. Sie wird immer wieder angegriffen, ständig. Es ist die perfekte Angriffsfläche, weil sie eben berechtigt ist. Es ist widersinnig, es macht keinen Sinn, diesen alten Gott und den neuen Gott in ein Wesen zu packen. Viele Christen können und wollen das einfach nicht sehen. Aber es ist einfach so. Und diese Wahrheit hinter theologischen Erklärungen und Verdrehungen zu verstecken, hilft nicht. Kein Atheist wird einen Christen ernst nehmen können, der nicht dazu im stande ist, diesen Widerspruch zu sehen. Weil er einfach so offensichtlich ist, wie er es nur sein kann. "Front in the face!" Ein Christ, der das leugnet, macht sich in den Augen eines Atheisten einfach völlig unglaubwürdig.
Dabei möchte ich Dir sagen, dass der Glaube überhaupt nicht darunter leidet, wenn man das so sieht - im Gegenteil. Für mich war es eine Befreiung, denn mir haben diese Dinge körperliche und seelische Befindlichkeitsstörungen bereitet. Ich muss nicht zwanghaft die ganze Bibel als "Gottes Wort" in ein pseudostimmiges Gesamtbild zwingen. Ich kann ganz entspannt sagen, was ich da lese, und ich sage auch, dass ich mir durchaus vorstellen kann, dass diese Geschichten so oder so ähnlich wirklich passiert sind, dass es sich wirklich um "einen Gott" gehandelt hat, nur eben um einen anderen als den, von dem später die Rede ist.
Hast Du denn nicht gelesen, was Gott bei den Propheten zum Thema Opfer gesagt hat?
Jeremia 7:22
Denn ich habe euren Vätern des Tages, da ich sie aus Ägyptenland führte, weder gesagt noch geboten von Brandopfer und anderen Opfern;
Jeremia 6:20
Eure Brandopfer sind mir nicht angenehm, und eure Opfer gefallen mir nicht.
Psalm 40
6 Opfer und Speisopfer gefallen dir nicht; aber die Ohren hast du mir aufgetan. Du willst weder Brandopfer noch Sündopfer.
Da liest Du es doch schwarz auf weiß. Gott sagte noch gebot von Brandopfern und anderen Opfern. So steht es in der Bibel. Die Torah ist aber voll mit Anweisungen zu Brandopfern, Sündopfern etc... Auch der Talmud befasst sich mit ihnen in allen Details. Denk doch mal nach, wie das sein kann? Steht es nicht so in der Torah, dass Gott den süßen Duft des verbrannten Fleisches liebte? Also wieso verkündet Gott dann in Jeremia, er hätte zu der Zeit weder gesagt noch geboten von den Brandopfern?
Oder denk mal daran, wie der Herr Moses vorschlägt, das ganze Volk Israel zu vernichten, und es nur Moses Beschwichtigungen zu verdanken ist, dass er davon abließ. Dass er das Volk vor sich selbst schützen musste, um es nicht in seinem Zorn zu vertilgen.... Denk mal nach, was das bedeutet.... Das ist ungeheuerlich!!! Er will das ganze Volk vernichten!!! Und Moses bettelt ihn darum an, es nicht zu tun. Er hat sich nichtmal so unter Kontrolle, dass er das Volk begleiten kann, weil er befürchtet, es sonst aus Zorn zu vernichten. Was ist das denn für ein Gott, der so wenig Selbstbeherrschung hat? Und was für eine Liebe ist das?
Wie kann ein Gott, der sein Volk liebt, nur daran denken, es einfach zu vernichten? Oder ihm all das anzutun, was er in Deuteronomium 28 in Aussicht stellt?
Oder wenn das immer noch nicht reicht, lies Deuteronomium 28, lies den Fluch und stelle Dir das mal bildlich vor, was er seinem Volk alles in Aussicht stellt, wenn es nicht gehorcht. Mach die Augen auf!!!!! Beachte auch Vers 49.
63 Und wie der Herr seine Freude daran hatte, euch Gutes zu tun und euch zu mehren, so wird der Herr dann seine Freude daran haben, euch zu vernichten und euch zu vertilgen, und ihr werdet herausgerissen werden aus dem Boden, auf den du ziehst, um ihn in Besitz zu nehmen.
Er wird
Freude daran haben!!!
Freude!!!!
Bitte mach die Augen auf!!!