MarinaG. schrieb:Genugtuung wofür?
Ich verstehe die Frage nicht. Genugtuung ist Genugtuung. Fürs Wohlbefinden.
MarinaG. schrieb:Und dann ist es eine Lösung, in Angriff zu verfallen, auf den Gott der Christen, damit sich am Ende alle besser verstehen? Diese Logik erschließt sich mir nicht. Wer einen ordentlichen, respektvollen Umgang miteinander will, der muss ihn mE schlicht vorleben; ganz unabhängig von irgendeinem Glauben. Das Gegenüber als kurzsichtigen Realitätsverweigerer zu bezichtigen, scheint mir in dem Kontext nicht zielführend.
Also ich will niemanden angreifen, nein. Wer das so versteht, der soll das tun.
Es geht um was anderes, sagen wir Ehrlichkeit oder Konsistenz. Ok, für Dich ist es eine Interpretationssache. Trotzdem kann man doch sagen, würde man das alles wörtlich nehmen, ja, dann würde es nicht passen, es wäre nicht stimmig. Denn ein Gott kann nicht sowohl das eine als auch das andere sein. Oder wenn er das ist, ist das eine doch schrecklich. Etwas in der Art.
Es gibt halt den Typ Christ, der dann sagt, dass es nicht stimmt, dass der alte Gott so grausam ist. Sie sagen dann so Sachen wie, dass es angemessen ist, nur zu ihrem Besten ist, dass Gott ihnen die verdiente Strafe gibt, sie erzieht oder nur ihr eigenes Fehlverhalten auf sie zurückfällt und solche Dinge eben. Du bist jetzt nicht so, aber viele sind so. Und an die richtet sich solche Kritik eigentlich. Wenn man es nicht wörtlich versteht, ist die Kritik eine andere, nämlich: Wie kann man das nicht wörtlich verstehen? Wie sollte man es sonst verstehen und warum? Das wäre dann zum Beispiel Dein Part, wenn Du das wollen würdest. Könntest Du es verständlich machen.
Das ist aber für mich ein Punkt, wo ich ahnungslos bin. Ich stehe da genauso daneben und lasse mich gerne darüber informieren.
Ich finde es nicht gut, wenn Menschen Christen so konfrontieren. Ich finde das nicht richtig. Anderseits kann ich es verstehen, ich habe Verständnis und finde, dass es prinzipiell berechtigt ist. Nicht, dass man das Recht hat, andere schlecht zu behandeln, anzugreifen. Aber es ist nicht unbegründet. Das ist ein wenig sensibel. Es geht darum, unterschiedliche Perspektiven, Ansichten, Gesinnungen irgendwie in Gleichklang zu bringen. Wenn der eine seinen Ton nicht ändern kann oder will, kann nur der andere einen Gleichklang schaffen, indem er dem Ton des anderen entgegenkommt.
Also wenn jemand sagt: Schau mal wie grausam Dein Gott ist. Dann halte ich es erstmal für das Beste, zu sagen: Ja, so ist es. Nimmt man es wörtlich, was oft der Fall ist und vielen naheliegend erscheint, dann ist diese Antwort nur ehrlich. Vielleicht hat man das auch verdrängt. Das denke ich, ist immer wieder so. Und wenn dann jemand wie caligae168 solche Zitate bringt, warum sollte man nicht einfach sagen: Ja, Du hast recht. Oder: Wenn Du es wörtlich verstehst, aber ich verstehe es anders, nämlich so und so. Oder: Ok, ich muss gestehen, diese Stellen habe ich irgendwie überlesen, jetzt wo Du es sagst ... aber... und so weiter.
Es geht einfach um diese generelle Abwehrhaltung. Das ist auch das, was erwartet wird, weil es in der Regel passiert. Umso interessanter und spannender ist es, wenn es auf einmal nicht passiert.
Also nicht, sich verdrehen etc. sondern auch Zugeständnisse machen, wo es möglich ist, wo es auch so ist. Jeder Verbindungspunkt ist ein Vorteil und hilft dabei, sich zu verständigen.