Snowman_one schrieb:Wie ich schrieb ist Atheismus keine Weltanschauung. Denn man beantwortet eine Frage mit Nein und sonst nichts. Oh Wait, das habe ich ja eben schon geschrieben und du hast es einfach ignoriert.
Nein. Ich habe Dich schon verstanden und stimme Dir zu, dass Atheismus keine Weltanschauung ist. Aber eine Weltanschauung kann atheistisch sein. Das ist ein kleiner, feiner Unterschied in der Formulierung und in der Bedeutung.
Davon abgesehen wir hier nicht nur eine Frage mit nein beantwortet. Es hängt eine ganze Menge an diesem "Nein". Wenn es keinen Gott gibt, gibt es folglich auch nicht den Satan, auch nicht Engel und Dämonen, dann sind diverse Religionen völlig hinfällig, müssten als Spinnereien, Betrug etc. gelten, dann ist ein "intelligent Design" ausgeschlossen und so viel mehr. Tausend Dinge kann es dann nicht geben. Das macht einen riesigen Unterschied im Bewußtsein.
Snowman_one schrieb:Man kann den Wahrheitsgehalt von Religionen nicht überprüfen, weil diese alle auf blindem glauben beruhen.
Was du hier machst, nennt sich Verschiebung der Beweislast. Die Atheisten sollen prüfen, nicht die Esoteriker und spirituellen liefern.
Aber schön das du bereit bist Esoterik, Spiritualität und Religion in den gleichen Topf zu werfen. Denn die alle haben für mich in etwa den Wahrheitsgehalt von «Es war Magie».
Nein, das ist wieder Missverständnis. Wir sind hier nicht vor Gericht. Niemand muss irgendwem irgendwas beweisen. Niemand "soll" etwas tun. Du kannst tun, was immer Du tun willst. Niemand muss etwas "liefern". Ich will niemandem eine Lehre erteilen, ich bestehe nicht darauf, recht zu haben. Ich habe nur den Drang, etwas dazu beizutragen, dass andere aus eigenem Antrieb, weil sie es wollen, etwas tun, was ihnen ein wenig von dem Glück und den Vorteilen bringt, die ich in diesen Dingen sehe bzw. was ich davon habe. Es tut mir einfach leid, dass andere Menschen das nicht haben. Das habe ich in der Geschichte mit der eierlegenden Wollmilchsau versucht zu erklären. Ich habe diese Sau bereits und brauche nicht noch eine. Aber Du solltest auch eine haben, weil Dir das gut tun und gefallen wird. Aber ich kann Dir das nicht beweisen, dass es so eine Sau gibt. Ich kann Dir auch nicht sagen, wo Du sie bekommst. Ich kann nur sagen: Es gibt so eine Sau und auch Du könntest eine haben, sofern Du danach suchst. Aber das musst Du selbst machen, aus freiem Antrieb, weil Du es so willst und Du wirst Dir wohl kaum die Mühe machen, wenn Du ausschließt, dass es so eine Sau gibt.
Snowman_one schrieb:Ich würde auch keine Batteriesäure trinken nur weil du behauptest das die gesund wäre. Du würdest die auf meine Empfehlung auch nicht trinken, du würdest dann sicher Beweise für meine behauptung wollen.
Ich habe Terpentin und Petroleum eingenommem, weil Menschen behauptet haben, dass das gesund ist. Und ich lebe noch. Das aber nur am Rande. Alle meine Erfahrungen habe ich gemacht, weil ich erstmal daran geglaubt habe, dass es möglich ist. Ich habe sozusagen einen Vorschuss geleistet. Und habe es nicht bereut. Nur weil ich hartnäckig geblieben bin, habe ich auch etwas gefunden. Und das hat eine Weile gedauert. Nur wenn ich nicht daran glaube, bringe ich auch nicht die erforderliche Leistung.
Es ist ja nicht so, dass es nicht tonnenweise ziemlich glaubwürdige und beeindruckende Berichte über Nahtoderfahrungen und außerkörperliche Erfahrungen aber auch viele andere "unerklärliche" Dinge gibt. Nur man muss sich das auch anschauen, muss offen sein und nicht von vorneherein ausschließen. Wenn es einen Gott gibt, bis jetzt ist man offenbar mit den zur Verfügung stehenden Methoden und Modellen nicht in der Lage, ihn zu beweisen.
Snowman_one schrieb:Wen ich dann aber gegen meinen Willen schreckliches erlebe nach meinem Ableben, ja dann ist das natürlich in Ordnung.
Gott der Mafia Boss.
„Gib mir Geld oder ich breche dir die Beine.“
Der Mafia Boss beschüzt mich vor sich selbst.
„Bete mich an oder schreckliches wird dir nach dem Ableben widerfahren.“
Gott beschützt mich vor sich selbst.
Nein, das ist garnicht in Ordnung. Gott kann das nicht leiden, nicht ertragen, wenn es Dir schlecht geht. Gott bricht Dir keine Beine, er droht Dir nicht und erpresst Dich nicht. Er will Dir nur helfen und er kann auch nichts anderes als lieben und helfen.
Du wirst natürlich dagegen Einspruch erheben. Aber es gibt eine Erklärung dafür.
Snowman_one schrieb:Ach sehr schön. Drohungen das mir nach meinem Ableben schreckliches Widerfahren wird. Wer hätte das gedacht.
Das ist keine Drohung. Wenn Dir Dein Fahrlehrer sagt, dass Du vermutlich stirbst, wenn Du mit 100km/h gegen eine Wand fährst, ist das eine Drohung? Wenn Dir Dein Arzt sagt, dass Du Krebs hast und in 3 Monaten sterben wirst, wenn Du Dich nicht operieren lässt, ist das eine Drohung? Wenn Dir Dein Paartherapeut sagt, dass Du Deine Frau verlieren wirst, wenn Du Dich weiterhin nicht um sie kümmerst, ist das eine Drohung?
Was kann der Fahrlehrer für die Gesetze der Physik? Was kann der Arzt dafür, dass es Krebs gibt und dass er tödlich ist? Was kann der Paartherapeut dafür, dass eine Frau geliebt und umsorgt werden will? Du bist der, der an die Wand fährt. Du bist krank geworden und benötigst nun Hilfe. Du bist der Ehemann und das Bestehen und der Erfolg der Beziehung hängt auch von Deinem Verhalten ab. Niemand droht Dir, man weist Dich einfach nur auf bestehende Gefahren hin und zeigt Dir, wie Du mit ihnen am besten umgehen kannst.
Den strafenden Gott des alten Testaments würde ich mal vergessen. Der bestraft wirklich. Aber den muss man ja auch nicht anbeten. Was hingegen richtig ist, ist die Existenz der "karmischen Gesetze". Das könnte man als Straf- oder Belohungssystem sehen. Aber es ist naiv, zu denken, die Schöpfung würde ohne solche Gesetze auskommen. Auch in unserer Welt gibt es Gesetze, ein Rechtssystem und Vollstrecker. Entscheidend daran ist aber, dass wir aus diesem System heraus können, das ist es, was Gott sich für uns wünscht. Er kann uns die notwendige Hilfe dafür geben und wird sie uns auch geben, wenn wir ihn darum bitten und uns wirklich aufrichtig Mühe geben.
Snowman_one schrieb:Drohungen das mir nach meinem Ableben schreckliches Widerfahren wird.
Und noch ein Missverständnis sehe ich da. Ganz wichtiger Punkt:
Um nicht enttäuscht zu sein. Man muss nicht unbedingt an Gott glauben, um ein schönes Leben nach dem Tod zu haben. Anders formuliert: Der Himmel ist nicht nur für die Gläubigen da - könnte man sagen. Andersherum: Der Glaube an Christus oder sonstwen allein bringt niemanden in den Himmel, auch wenn viele Christen das annehmen, was ich für einen schrecklichen Irrtum halte. Entscheidend ist erstmal, was für ein Mensch man war und was man getan hat. War man gut, liebevoll, fair, hilfsbereit, aufopferungsvoll, freundlich etc. wird man es sehr gut haben. Hingegen ein Christ, der ein liebloses Leben führt, der ungerecht und selbstsüchtig ist, der heuchelt und lügt und so weiter, der wird unter den Folgen seines Lebens nicht glücklich werden. Ich kann aber noch viel weiter gehen. Es gibt nicht nur ein göttliches System sondern auch ein teuflisches System, in dem man "Karriere machen" und aufsteigen kann. Allerdings nur auf Kosten anderer. Das wollen wir natürlich nicht.
Jedenfalls, der Punkt bei meiner Aussage war, dass das das Leben eine riesige, unschätzbar wertvolle Chance ist, sich zu entwickeln, und dass man hinterher, wenn man sich nach dem Tod wieder daran erinnert, wer man ist, woher man kommt und was für Hoffnungen und Erwartungen man an sein menschliches Leben gestellt hatte, dass man da ganz schrecklich enttäuscht ist, weil man sich so so so viel mehr erhofft hatte aber kaum etwas erreicht hat, weil man nicht die richtigen Dinge getan hat, weil man alles, was mit Gott und übersinnlichen Dingen zu tun hat, komplett abgelehnt hat. Es mag einem trotzdem sehr gut gehen dort im Jenseits, weil man ein guter Mensch war, aber die Enttäuschung wird dennoch riesig sein, weil man unendlich viel mehr hätte erreichen können. Das ist so, als würde man ein kleines Einfamilienhaus mit Garten und Balkon zur Sonnenseite kaufen, obwohl man sich in der gleichen Zeit das Schloss Neuschwanstein samt Bediensteten und laufenden Kosten für das ganze Leben hätte verdienen können.
Du sagst, disqualifiziert für eine Diskussion. Das täte mir leid. Es ist ja nicht so, wie Du das siehst, also so sehe ich das nicht und so ist es nicht gemeint. Das habe ich versucht, Dir verständlich zu machen. Hat es geklappt?