Infidel schrieb:Nein, tue ich nicht. Aber ich wage es nicht zu behaupten, dass auch nur eine meiner Thesen de facto stimmt und ich im Recht liege, selbst wenn ich an einige dieser Thesen mehr festhalte als an anderen.
Thesen bedeuten mir nicht viel, deshalb strebe ich weder danach, dass sie stimmen müssen, noch dass irgendjemand recht hat. Mir geht es nicht um Thesen, aber das wird offenbar hier von den wenigsten nur andeutungsweise verstanden.
Meinetwegen können alle Kritiker recht haben, meinetwegen ist alles, was ich hier schreibe, in den Augen derer, die nicht verstehen können/wollen, Quatsch/Konstrukt/Fantasie. Aber wonach ich persönlich in meinem Leben strebe, ist mein freier Wille und mein eigener Weg. Ich strebe in erster Linie nach Gottes Geist, alles andere rutscht zunehmend in den Hintergrund. Und dies ist es, wofür ich hier hauptsächlich stehe und die Verantwortung dafür übernehme. Was andere tun und lassen wollen, ist ihre Angelegenheit, ausser jemand wäre offen dafür und interessiert daran zu erfahren, inwiefern es einem kopfgesteuerten Denken gelingen könnte, die Verbindung zu einem von Liebe angetriebenen Herzen zu finden.
osaki schrieb:Auch das von dir gezeichete bild einer seele ist eine vorstellung. Das dachte ich, könnte man aus meinen ausführungen herauslesen, denn sie gehören für dich zum konstrukt deines glaubens.
Und zum Konstrukt deines Glaubens würde dann gehören, dass es mir hier um Vorstellungen und Konstrukte ginge. Es ging wohl bei mir als dreijähriges Kind auch um Konstrukte, als ich mich standhaft weigerte, mit anderen gleichaltrigen Kindern im Sandkasten zu spielen. Es war also bloss ein Konstrukt, das dieses kleine Mädchen dazu brachte, sich viel lieber Beethovens 9. Symphonie und sein "Freude schöner Götterfunken" anzuhören und als Grund dafür anzugeben, sich beim Lauschen dieser Musik viel näher der Heimat - dem Himmel - zu fühlen, als beim Spielen mit Gleichaltrigen im Sandkasten.
osaki schrieb:Du kannst sagen: so stelle ich mir seelen vor. Oder auch: an diese form von seele glaube ich. Doch du kannst nicht behaupten: so sind seelen.
Ich behaupte nur: Ich BIN Seele - ich strebe nach Gottes Geist - und dies ist einziger Zweck meines Daseins.
osaki schrieb:Denn auch du bist ein teil dieser dualen welt, und kein geist oder eine seele ohne körper. Die, wie schon gesagt, dein konstrukt, deine sicht der welt sind.
Mein Körper ist ein Teil dieser dualen Welt - aber ich bin nicht dieser Körper. Ich trage ihn wie einen Mantel, den ich brauche, um in der lieblosen Kälte, welche teils in dieser Welt herrscht, überleben zu können. Mein Zweck auf dieser Erde zu sein ist es, ein klitzekleines bisschen dazu beizutragen, dass sich Licht (und Liebe) in den Herzen der Geschöpfe (in meinem Umfeld) vermehren mögen. Dazu braucht es Gefässe, welche aufnahmebereit sind, das heisst, meinem inneren Streben gemäss wird mich mein Weg zu Begegnungen mit aufnahmebereiten Gefässen führen.
paxito schrieb:Sagst du nicht selbst, dass auch diese Welt ihren Ursprung im Licht hat, den ich Leere nenne?
Ich schrieb einst (sinn)gemäss (Jakob Lorber):
[GEJ.04_103,04] Alles, was nun Materie ist und heisst, war dereinst Geistiges, das da freiwillig aus der guten Ordnung aus Gott getreten ist, sich in den verkehrten Anreizungen begründete und in selben verhärtete, was dann die Materie bildete und ausmachte. Die Materie selbst ist demnach nichts anderes als ein gerichtetes und aus sich selbst verhärtetes Geistiges; noch deutlicher gesprochen, ist sie eine allergröbste und schwerste Umhäutung oder Umhülsung des Geistigen.
Quelle:
https://www.jesusoffenbarungen.ch/Lorber/GrossesEvangeliumJohannis4.htmlpaxito schrieb:Dann gibt es auch einen Weg der über diese Welt führt, den der gerechten Tat, der dem der Hingabe in Nichts nachsteht und auch nicht gering geachtet werden sollte.
Sicher gibt es diesen Weg. Beurteilen zu wollen, wohin dieser Weg letztendlich führt, liegt mir fern, da dieser Weg mir selbst fremd ist. Über etwas zu richten, was mir fremd ist, entspricht nicht meinem Streben.
Heide_witzka schrieb:Nö. Wie soll das denn gehen?
Das ist ja sachlich völlig falsch. Wenn jemand diese Verständnis von seinem Got hat wie könnte es dann kein Verständnis von Gott sein? Da steht ja schon die deutsche Sprache im Wege.
Hm. Irgendwie scheinen wir verschiedene Sprachen zu sprechen. Falls du denjenigen Gott meinst, den ich meine, dann geht es grundsätzlich um Liebe. Falls es dir grundsätzlich um Liebe geht, dann meinen wir wohl dasselbe und verwenden nur verschiedene Namen dafür. Wenn dir Liebe grundsätzlich fern ist und es dir nur um Vorstellungen/Meinungen/Glauben/Konstrukte und deren Beweis geht, können wir uns hier nicht wirklich begegnen.