Myriel schrieb:Ein Atheist glaubt nicht an Gott und lebt danach. Ein scheinheiliger Gläubige glaubt an Gott und lebt nicht danach. Wenn es Gott wirklich gibt, wer von ihnen könnte ihm näher sein?
Menschen, die mit dem glauben an gott sozialisiert wurden, an gott glauben, aber nicht in die kirche gehen, sind nicht scheinheili. Ebenso sind menschen, die mit der kirche aufgewachsen sind, und kein verständnis dafür haben, das andere irgendwann nicht mehr hingehen, zwangsläufig scheinheilig.
Wer an gott glaubt, ist für mein verständnis, genauso nah an gott, wie jeder andere mensch oder genau so fern. Ein gläubiger ist seiner vorstellung von der welt genauso nah, wie jemand, dem der glaube nichts sagt und aus diesem grund eine andere sicht auf die welt hat.
Glaube sollte kein wettkampf sein, in dem der eine meint, seine art von glaube sei gott näher, als die eines anderen, dem er diese gottgefälligkeit abspricht. Mit welchem recht, könnte er das auch tun, niemand kann den glauben des anderen nachempfinden, oder gar ermessen.
Und selbst, wenn der andere an einen oder mehrere andere götter glaubt, oder auch an eine schöpferische macht, kann sich der an gott glaubende, nicht gottnäher fühlen. Denn niemand der gläubigen kann mit sicherheit sagen, das sein glaube, seine göttlichkeit die einzig richtige ist.